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The Phantom Empire - Fred Olen Ray

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 16:54
von DrDjangoMD
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Originaltitel: The Phantom Empire

Land: USA

Jahr: 1989

Regie: Fred Olen Ray

Darsteller: Dawn Wildsmith, Ross Hagen, Sybil Danning, Robert Quarry, Jeffrey Combs, Susan Stokey,...

Re: The Phantom Empire - Fred Olen Ray

Verfasst: Mo 9. Jul 2012, 16:55
von DrDjangoMD
Handlung:
Eines Tages kommt eine schreckenserregende Bestie aus einer unerforschten Höhle, tötet einen Mann und wird schließlich selbst niedergestreckt. Um den Hals trug die Kreatur eine mit kostbaren Diamanten ausgestattete Kette. Dies bringt Denae Chambers (Susan Stokey) dazu eine Expedition in diese Höhle zu organisieren. Bestehend aus ihr, einem Abenteurer (Ross Hagen), seiner Partnerin (Dawn Wildsmith) und zwei Wissenschaftlern (Jeffrey Combs und Robert Quarry) macht sich die Truppe auf in die Höhle in der sie bald auf eine verborgene Welt stoßen, die von einer geheimnisvollen Herrscherin (Sybil Danning) regiert wird.

Kritik:
Ich hatte bis jetzt erst Gelegenheit zwei Filme des großen Fred Olen Ray zu sehen und trotzdem habe ich das Werk dieses Tausendsassers in mein Herz geschlossen. Selten sah ich so liebenswerte Low-Budget Filme wie „Insel der Riesendinosaurier“ und dieses Schmuckstück, auf welches ich ein wenig Näher eingehen möchte. Es sind hier besonders drei Aspekte, welche diesen Film zu einer Perle des Trashkinos sondergleichen machen:
1. Anlehnung an 50er-Jahre B-Movies: Schon allein der Plot klingt wie eine Adaption von „Reise zum Mittelpunkt der Erde“: Wir haben ein unerforschtes Gebiet, aus dem plötzlich eine Gefahr entfleucht, woraufhin sich eine Gruppe Wissenschaftler aufmacht, diese zu untersuchen. Ähnlichkeiten zu Jules Verne Geschichten oder Filmen wie „Der Schrecken vom Amazonas“ sind offensichtlich. Da er sich offensichtlich nicht entscheiden konnte, welches Filmmonster der 50er er in seinen Abenteuerspaß packen sollte, nahm Ray einfach alle: Wir bekommen Mutanten, eine Außerirdische, einen Roboter, Amazonen und Dinosaurier und all das in einem einzigen kurzweiligen Film.
2. Der Humor: Ein Film mit so einer Prämisse kann heutzutage nicht mehr ernst genommen werden. Dies wusste Fred Olen Ray offensichtlich, weswegen er ihn selbst nicht sonderlich ernst nimmt. Zunächst mal bekommen wir einige offensichtliche Witze wie der Hinweis am Anfang, dass alle Ereignisse auf einer wahren Begebenheit beruhen: „The story you are about to see ist TRUE. These are the real people who lived this great Adventure and this is EXACTLY the way it really happened… Just as they told it to me. I really mean this. – Fred Olen Ray”
Der meiste Humor kommt jedoch vom schamlosen Hinweisen auf die eigenen Logiklücken. Wie beispielsweise die Szene in der Ross Hagen Robert Quarry über die Ungereimtheiten der entdeckten Welt befragt, welche er alle unbeantwortet lassen muss, oder eine meiner Lieblingsszenen, in welcher Sybil Danning gegen einen Dinosaurier kämpft. In dieser Szene streift sie gerade mit einem Schwert durch die Wüste, als plötzlich ein Tyrannosaurus Rex aus einer Höhle hervorkommt. Sybil bemerkt, dass ihr Schwert in dieser Situation unnütz ist, greift hinter den nächstbesten Felsen und holt einen Speer hervor. Bevor sie ihn wirft, wendet sie sich mit einem köstlichen sorry-Leute-ich-weiß-selbst-nicht-warum-die-Waffe-da-ist-Blick ans Publikum, denn die vierte Wand ist dazu da gebrochen zu werden.
3. Die Rollen und ihre Darsteller: Unsere fünf Höhlenforscher sind eine unglaublich spaßige Truppe, nicht zuletzt deswegen, weil sämtliche Darsteller mit Herzblut bei der Sache sind und die Freude die sie offensichtlich beim Drehen hatten total auf das Publikum überschlägt. Jeffrey Combs, Robert Quarry und Susan Stokey leisten alle exzellente Arbeit, doch sind es vor allem Ross Hagen und Dawn Wildsmith, die den Film wirklich unvergesslich machen. Diese beiden geben ein abgehärtetes Paar, welches den größten Gefahren mit Gelassenheit gegenübertritt. Besonders grandios wird es, wenn diese beiden dann mit „normaleren“ Personen interagieren. Vor allem die supercoole Dawn Wildsmith hat einige superbe Szenen neben der zur Hysterie neigenden Susan Stokey.
Sämtliche Figuren sind uns schlagartig ans Herz gewachsen, wir verbringen gerne einen ganzen Film mit ihnen und hoffen inständig, dass sie mehr oder weniger unbeschadet alle Abenteuer bestehen können. Fred Olen Ray droht zwar durch den Eröffnungsmord mit einer bestehenden Gefahr, betrachtet seine Charaktere allerdings keineswegs als bloßes Mutantenfutter sondern behandelt sie mit so viel Respekt, als wäre auch er dem Charme von Wildsmith, Hagen und dem Rest der illustren Gesellschaft erlegen.
Fazit: Unglaublich wie viel unterhaltsames Zeugs man in nur sechs Drehtagen aneinander reihen kann. Hört nicht auf die humorlosen Spießer bei der IMDB, welche diesem Film eine Durchschnittsnote von 2,7 gegeben haben, der Streifen ist ungemein spaßig, und das trotz drei Sichtungen in kürzester Zeit hintereinander! 9-10/10 (reiner Unterhaltungswert)

Re: The Phantom Empire - Fred Olen Ray

Verfasst: Do 30. Mai 2013, 09:11
von DrDjangoMD
Hier die Bilder vom Screenshot-Quiz:

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Re: The Phantom Empire - Fred Olen Ray

Verfasst: Do 30. Mai 2013, 10:18
von buxtebrawler
Tolle Bilder, Doc2! :thup:

Re: The Phantom Empire - Fred Olen Ray

Verfasst: Sa 26. Okt 2013, 09:56
von jogiwan
Sicherlich ist "The Phantom Empire" ein grundsympathischer Mix aus "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" und allerlei Monster von prähistorisch bis Sci-Fi, aber irgendwie hat Fred Olen Ray seinen Streifen für meinen Geschmack etwas zu sehr auf Komödie getrimmt. Die Figuren sind teils sympathisch, teils etwas nervig ausgefallen und bis die ganze doch eher kostengünstig inszenierte Expeditions-Geschichte in Fahrt kommt ist auch schon die halbe Laufzeit vorbei. Die zweite Hälfte ist aber sehr spaßig ausgefallen, die werte Sybil im Lederkostüm ist in dem Streifen ja besonders drall und neben lustigen Stop-Motion-Effekten auch das Highlight des Films. Aber im Grunde ist es mit "The Phantom Empire" so wie mit den restlichen Streifen des Viel-Filmers: alles irgendwie billig und irgendwo abgekupfert, aber immer mit dem Herz am rechten Fleck, bekannten Gesichtern und gelungenen FX. So lässt sich dann auch dieser Streifen recht gut gucken, auch wenn ich in diesem Falle den überschwenglichen Enthusiasmus von Doc² nicht ganz so teilen würde.