Seite 1 von 1

Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann (1980)

Verfasst: Fr 13. Jul 2012, 23:31
von buxtebrawler
Bild

Originaltitel: The Unseen

Herstellungsland: USA / 1980

Regie: Danny Steinmann

Darsteller: Stephen Furst, Barbara Bach, Sydney Lassick, Lelia Goldoni, Karen Lamm, Douglas Barr, Lois Young, Maida Severn u. A.
In einem abgelegenen Hotel hält ein älteres Geschwisterpaar den gemeinsamen, in Inzucht gezeugten, schwer missgebildeten und geistig zurückgebliebenen Sohn seit Jahrzehnten in den vergitterten Kellergewölben gefangen, um ihn vor der Außenwelt zu verbergen. Als eine Gruppe von 3 jungen Reporterinnen wegen den überbelegten Hotels der Umgebung dort einquartiert wird, kommt es zu einer blutigen Katastrophe, da die breiten Lüftungsschächte der Hotelzimmer direkt in die Kellergewölbe münden…
Quelle: www.ofdb.de

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Fr 13. Jul 2012, 23:31
von buxtebrawler
„Wenn du nicht gleich rauskommst, schick ich dir das Krümelmonster rein!“

„Unseen – Das unsichtbare Böse“ von US-Regisseur Danny Steinmann aus dem Jahre 1980 war nach einer Pornokomödie aus den 1970ern der erste Horrorfilm des späteren „Freitag der 13. Teil V“-Regisseurs, der zwischen diesen beiden Filmen noch „Savage Street“ drehte, bevor er nach nur vier Spielfilmen in der Versenkung verschwand. Aus mir unbekannten Gründen wollte er im vorliegenden nicht einmal als Regisseur genannt werden und fungierte als ein „Peter Foleg“.

Drei junge Journalistinnen verschlägt es in eine kleine kalifornische Ortschaft. Da sie dort keine Hotelzimmer mehr finden, nimmt sie der kauzige, alte Ernest (Sydney Lassick, „Einer flog über das Kuckucksnest“), der mit seiner Schwester Virginia (Lelia Goldoni, „Das Haus des Schreckens“) zusammenlebt, in seine ausladenden Gemächer auf. Doch im Kellergewölbe wartet das Grauen und eine Journalistin nach der anderen segnet das Zeitliche...

Irgendwo zwischen Psycho-Thriller und Slasher positioniert sich Steinmanns Film, der gar nicht schlecht ist, aber einige dramaturgische Schwächen aufweist. Mit einem unheimlich in Szene gesetzten Landhaus, guten oder zumindest dem Auge schmeichelnden Schauspielern – die weibliche Hauptrolle als „Final Girl“ der Journalistinnen wird von Barbara Bach („Malastrana“) gemimt –, nackter Haut und entsprechendem Voyeurismus sowie einem melancholisch-unheilschwangeren Score hält „Unseen – Das unsichtbare Böse“ zunächst einmal bei Laune. Doch leider wird der Zuschauer schnell – zu schnell – gewahr, woher der Hase läuft und Steinmann versäumt es, über längere Zeit zu verschleiern, was eigentlich wirklich drunten im Keller lebt und offensichtlich sein Unwesen treibt. Mit einer mäßig interessanten Beziehungskiste wird die Geduld des Publikums auf die Probe gestellt, während die Handlung vor sich hin dümpelt. Da der „Bodycount“ zudem gering ausfiel, darf man sich zwischenzeitlich durchaus fragen, ob das schon alles gewesen sein soll, woran auch die immer stärker thematisierten psychischen Defekte Ernests nicht viel ändern. Das Inzest-Motiv bekommt man recht dick aufs Brot geschmiert und Lassicks Overacting, das im Kontrast zur Traurigkeit und Introvertiertheit seiner Film-Schwester steht, ist es letztlich, das über den Mittelteil hinausrettet.

Dafür hat es dann aber das Finale wahrhaft in sich, wenn urplötzlich der schiere Wahnsinn regiert, Stephen Furst („Ich glaub' mein Straps funkt SOS“) eine irrsinnige Performance mit Mut zur (dann doch gar nicht so hässlichen) Hässlichkeit hinlegt und man unter viel Geschrei, Gekreische und Gebrüll so richtig aufdreht. Da mögen die Kampfszenen noch so bemüht und trotzdem wenig authentisch und der obligatorische Hitchcock-„Psycho“-Bezug kaum originell wirken; am Ende ist es der Showdown, der sich „Unseen – Das unsichtbare Böse“ im Gedächtnis festsetzen lässt und dann doch ziemlich deutlich über den Durchschnitt hievt. Versehen mit einer diesmal zwar erahnbaren, für viele aber sicherlich überraschenden Wendung bringt Steinmann das Thema behinderter Kinder und den Umgang mit selbigen auf die Agenda, in bester Exploitation-Manier, aber nicht auf die dumme Tour. Zeitlupenszenen kosten den einen oder anderen Moment zusätzlich aus und lassen die Blutarmut vergessen bzw. relativieren diese.

Ob „Unseen – Das unsichtbare Böse“ den Test der Zeit besteht, wird jeder für sich selbst entscheiden müssen. Mich als Genrefan hat Steinmann mit diesem Film passabel unterhalten können, wenngleich man aus den Motiven wesentlich mehr hätte herausholen können, hätte man konsequenter mit der Erwartungshaltung des Publikums gespielt. Verglichen mit „Freitag der 13. Teil V“ ist dies der bessere Film, evtl. sogar ein kleiner Geheimtipp.

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 11:10
von Blap
Ein älterer Kurzkommentar:


Das unsichtbare Böse (USA 1980, Originaltitel: The Unseen)

Jennifer (Barbara Bach) und ihre Schwester Karen, sowie eine junge Dame namens Vicki, zieht es in ein kleines Nest im kalifornischen Hinterland. Sie sollen dort für einen Fernsehsender eine Dokumentation über die Festlichkeiten in der Ortschaft drehen. Leider hat man ihre Hotelbuchung verschlampt, der gesamte Ort und das nahe Umland sind hoffnungslos ausgebucht. Als Jennifer an die Pforte eines vermeintlichen Hotels klopft, öffnet ihr schliesslich ein älterer Herr. Ernest Keller (Sydney Lassick) erklärt der jungen Frau, dass es sich bei dem Gebäude um ein Museum handelt, doch er bietet ihr nach kurzer Überlegung eine Lösung an. Die drei Grazien können bei ihm und seiner Frau Virginia (Lelia Goldoni) nächtigen, schliesslich sei das Haus gross genug. Kaum in der Notunterkunft angekommen, wundern sich die Besucher über das schrullige Paar, nehmen die Situation aber keinesfalls als bedrohlich wahr. Doch bald sollen Angst und Schrecken über die Frauen kommen, im Keller des Hauses lauert ein schreckliches Geheimnis...

Auf das Konto des Regisseurs Danny Steinmann gehen immerhin der solide fünfte Teil der "Freitag der 13." Reihe, sowie "Savage Streets", ein kleiner Reisser mit Linda Blair. "The Unseen" kann mit der süssen Barbara Bach punkten, die sich mit ein paar Italo-Perlen in mein Herz gespielt hat. Besonders ihr Auftritt in Sergio Martinos "Der Fluss der Mörderkrokodile" (1979) ist mir in angenehmer Erinnerung geblieben. 1977 war sie im Bondfilm "Der Spion der mich liebte" zu sehen. Auch in "The Unseen" spielt sie ihren Part ordentlich, was den Film aber letztlich nicht retten kann, lediglich weniger miserabel aussehen lässt. Der Streifen plätschert über eine Stunde dahin, nach und nach beginnen die Figuren mehr und mehr zu nerven. Die Schrulligkeit des angeblichen Ehepaares wächst sich zur Nervenprobe aus, irgendwann konnte ich das Gegeifer, Gesabbel und Geheule kaum noch ertragen. Da helfen selbst die dümmlichen Grimassen von Gesichtsruine Sydney Lassick nicht mehr. Während der letzten rund zwanzig Minuten dreht Steinmann endlich auf, lässt seinen "Unseen" von der Leine, während sich die bemitleidenswerte Frau Bach durchnässt im Dreck suhlen muss. Was da im Keller -der wie eine illegale Müllkippe anmutet- des Herrn Keller haust ist schnell klar, trotzdem hätte man einiges mehr aus dem Stoff rauspressen können/müssen.

Interessanterweise passt sich die DVD von Eyecatcher der schlappen Qualität des Films an. Das Bild bewegt sich zwar auf ordentlichem VHS-Niveau, was der Atmosphäre hier tatsächlich eher zuträglich ist, doch leider kommt es zu beständigen Farb- und Kontrastschwankungen. Ich bin in dieser Hinscht nicht kleinlich, doch diese massiven "Sprünge" müssen heute nun wirklich nicht mehr sein. Dass der deutsche Ton ab und an nicht synchron läuft, stört dann auch nicht mehr weiter. Der englische Originalton macht noch weniger Spass, denn die deutsche Synchronisation ist "eigentlich" recht gut gelungen, das Orignal eher lahmarschig (wie der grösste Teil des Films). Boni sucht man vergeblich, doch... ...falsch! Der Trailer zu "The Unseen" hat es auf die Scheibe geschafft, na super! Eyecatcher legte einen guten Start hin -lassen wir die teils fragwürdige Rechtslage der Veröffentlichungen ausser vor- doch nach und nach schlichen sich mehr und mehr lieblose DVDs ein. Zu diesen weniger erbaulichen Scheiben zählt auch dieser Titel, der sowohl in künstlerischer als auch in technischer Hinsicht eine Enttäuschung darstellt.

Wäre das recht lange Finale nicht einigermaßen unterhaltsam, wäre die Sause ein Fall für die Sondermülldeponie, eine Bewertung im Bereich von 2-2,5/10 angesagt. Dank der letzten zwanzig Minuten -und der knuffigen Frau Bach- rettet sich der Film auf knappe und wohlwollende 4/10. "Unterste Mittelklasse" erscheint mir allerdings fast ein wenig zu nachsichtig. Die Tendenz weist eindeutig nach unten! Bevor ich weiter draüber nachdenke, beende ich meine Ausführungen lieber an dieser Stelle.

Lieblingszitat:

"Wirf bitte den Schlüssel in den Briefkasten. Danke."

---

Gurkenalarm, mit 4/10 eindeutig zu hoch bewertet!

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 07:59
von jogiwan
Amerikanischer Pre-Slasher/Psychothriller mit Mystery-Einschlag aus dem Jahr 1980 und drei hübschen Mädels, die nach einem überbuchten Hotelzimmer kurzerhand in einem geräumigen Haus eines seltsamen Paares mit finsteren Geheimnis landen. Bis der ganze und offensichtlich stark von "Psycho" inspirierte Karren in Fahrt kommt, dauert es aber etwas zu lange und so manche Performance einzelner Darsteller und eine etwas seltsame Liebesgeschichte stellt den Zuschauer zusätzlich etwas auf die Geduldsprobe. Zwar lässt "The Unseen" richtige Highlights im Verlauf seiner 90 Minuten vermissen, aber die Kiste derartiger Filme bietet mitunter weit Schlimmeres, sodass man dem Film an einem eher unspektakulären Tag durchaus eine Chance geben kann. Das erfrischend überdrehte Finale reißt ja auch wieder so einiges raus und Barbara Bach sieht man ja ohnehin immer gerne.

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Fr 29. Dez 2017, 21:50
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 23.02.2018 bei cmv-Laservision als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:

Bild
Cover A, limitiert auf 500 Exemplare

Bild
Cover B, limitiert auf 333 Exemplare

Extras:
- Original Trailer
- Audiokommentar von Tony Unger und Stephen Furst
- Trailer zu EVIL TOONS, SKINNER und NEON MANIACS
- inkl. umfangreichen Booklet von Christoph N. Kellerbach

Quelle: OFDb-Shop

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Fr 4. Mai 2018, 09:07
von buxtebrawler
Soll heute noch einmal bei cmv-Laservision auf DVD erscheinen:

Bild

Extras:
- Original Trailer
- Audiokommentar von Tony Unger und Stephen Furst
- Trailer zu EVIL TOONS, SKINNER und NEON MANIACS

Bemerkungen:
Exklusive Sonderauflage als „Trash Collection No. 147“
Kleine Hartbox: Limitiert und durchnummeriert auf 99 Stück.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=86448

Re: Unseen - Das unsichtbare Böse - Danny Steinmann

Verfasst: Mo 25. Jul 2022, 13:49
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 29.07.2022 noch einmal bei cmv-Laservision auf Blu-ray:

Bild

Extras:
- Original Trailer
- Audiokommentar von Tony Unger und Stephen Furst
- Trailershow
- Wendecover mit 2. Motiv

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=118999