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In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Mo 16. Jul 2012, 18:11
von jogiwan
In einer kleinen Stadt
Originaltitel: Needful Things
Herstellungsland: USA / 1993
Regie: Fraser Clarke Heston
Darsteller: Max von Sydow, Ed Harris, Bonnie Bedelia, Amanda Plummer, J.T. Walsh
Story:
Der Antiquitätenhändler Leland Gaunt (Max von Sydow) eröffnet in dem Städtchen Castle Rock in Maine einen Laden namens "Needful Things", in dem jeder der Stadtbewohner genau diejenige Sache findet, die er braucht. Als Bezahlung bittet sich Gaunt lediglich einen Gefallen pro Kunden aus. Doch die Sache hat einen Haken: Gaunt ist der Teufel in Menschengestalt und seine Käufer verwandeln sich durch den Besitz der Dinge und seine Gefallen in mordlüsterne Gesellen, die glauben, ihre Mitmenschen würden ihren Kauf stehlen wollen. Als der Sheriff (Ed Harris) endlich den Zusammenhang feststellt, ist es schon beinahe zu spät... (quelle: ofdb.de)
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Mo 16. Jul 2012, 19:22
von untot
Das Buch fand ich damals phänomenal, habs verschlungen, der Film ist guckbar, wenn er auch nie ans Buch herankommt, weils einfach zu umfangreicht ist.
Trotzdem nett anzusehen.
6,5/10
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Mo 16. Jul 2012, 20:29
von buxtebrawler
Aus Stephen Kings Romanvorlage hat US-Regisseur Fraser Clarke Heston in seiner Verfilmung aus dem Jahre 1993 eine über weite Strecken tiefschwarze, leicht konsumierbare Komödie voller überzeichneter Charaktere gemacht, die sich in den entscheidenden Momenten dann aber jeweils doch nicht traut, dem angepeilten Mainstream-Publikum „zuviel“ zuzumuten und z.B. manch eine Gewalttat nicht nur anzudeuten, sondern auch drastisch zu zeigen. Aus dem gleichen Grunde dürfte das Originalende der Geschichte Kings einem eigenen, inkonsequenten Finale gewichen sein, das das Geschehene naiv relativiert und aufweicht. Schade, denn mit Max von Sydow als undurchsichtigen, geheimnisvollen Krämer, der mit seiner erhabenen, charmanten Art die tumben Kleinstadtbewohner nach und nach um den Finger wickelt, griff man auf einen überzeugenden Hauptdarsteller zurück, der in seinen besten Momenten sogar an den großen Vincent Price erinnert und dem einige atmosphärische Gänsehautmomente zuteil werden, als man ihn in Anbetracht des Gelingens seiner teuflischen Spielchen vor einem Kamin sitzend und „Ave Maria“ hörend genussvoll seinen Erfolg auskosten lässt. So richtig wehtun wollte man mit „Needful Things“ dann aber doch niemandem, so dass das beste an dieser Verfilmung letztendlich die ihr zugrunde liegende Geschichte um eine von Missgunst und Gier getriebene Dorfgemeinschaft, die sich gegenseitig zerfleischt, bleibt. Einen Leland Gaunt braucht es nicht, der Teufel steckt in jedem von uns und lauert nur auf eine Chance, von mit diesen oder jenen Objekten der Begierde lockenden Elementen verführt zu werden...
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Mo 16. Jul 2012, 21:14
von Nello Pazzafini
eine gute verfilmung die natürlich vom genialen Max von Sydow getragen wird. Sollte man gucken wenn man King geschichten mag....
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Di 17. Jul 2012, 10:33
von dr. freudstein
Erst einmal gesichtet, aber fand ich ziemlich gut, sehr interessant umgesetzter Stoff. Allerdings mich mit einem Buch stunden- oder tagelang hinsetzen, das könnte ich nicht. Da fehlt mir dann doch das Sitzfleisch für und hab ja auch noch anderes zu tun. Bin aber grad dabei nach Monaten Die Nacht der lebenden Toten (John Russo) zu Ende zu lesen (auf Klo)
Bei STEPHEN KING sinds sicher die Bücher, die für seinen Namen stehen.
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Di 17. Jul 2012, 20:05
von purgatorio
ich hab lediglich ein knappes Drittel des Buches gelesen dann war mir das ganze diese-Person-macht-dieses-jene-Person-macht-solches-und-dieser-hängt-die Wäsche-so-auf-und-vergesst-mir-die-Konfession-nicht-Geplänkel einfach zu doof. Filmsichtung ist ebenfalls ewig her... keine Erinnerung mehr (obwohl ich das Grundprinzip der Geschichte immernoch höchst interessant finde
). Ja gut, lesen werde ich den Schinken wohl nie mehr, ergo wird der Film mal wieder gesichtet werden müssen
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Mo 24. Aug 2015, 12:06
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 30.09.2015 bei Inked Pictures als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Di 16. Jul 2019, 19:35
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 05.09.2019 bei Koch Media noch einmal als Blu-ray/Doppel-DVD-Kombination im Mediabook:
Extras:
Booklet von Thorsten Hanisch
Deutscher und englischer Trailer
Audiokommentar mit Regisseur Fraser C. Heston
Die 3-stündige, amerikanische TV-Fassung
Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Quelle:
https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=97108
Re: In einer kleinen Stadt - Fraser Clarke Heston (1993)
Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 07:43
von jogiwan
Solide King-Verfilmung über eine kleine Stadt, deren fragiles Gefüge durch das Erscheinen eines undurchschaubaren Mannes ins Wanken gerät. Dieser verkauft in seinem Laden nicht nur begehrtes Gut, sondern verlang gleichzeitig auch kleine Streiche, die im weiteren Verlauf immer drastischere Konsequenzen nach sich tragen. Dabei geht es in „Needful Things“ gar nicht so sehr die Konsumkritik, sondern viel mehr um die unbestreitbare Tatsache, dass jeder Mensch irgendwie bestechlich ist und gleichzeitig auch einen wunden Punkt in sich trägt. Mit dieser sehr menschlichen Beobachtung als Ausgangslage wird hier ein sehr spannendes Szenario entwickelt, dass etwas darunter leidet, dass die vielen Personen und gegenseitigen Streich im Spielfilmformat doch recht rasch abgehandelt werden müssen. Trotz überzeichneter Charaktere wirkt aber alles nachvollziehbar und wirkt in Post-Covid-Zeiten und generell niedrig angesetzter Reizschwelle und kollektiver Entrüstung in so vielen Dingen aktueller denn je. Ansonsten gibt es auch nicht viel zu meckern und Max von Sydow ist natürlich super und auch der Rest überzeugt in dieser soliden King-Verfilmung, die vollkommen berechtigt zu den besseren Adaptionen seines Schaffens zählt.