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Bewegliche Ziele - Peter Bogdanovich (1968)
Verfasst: Fr 20. Jul 2012, 15:04
von Onkel Joe
Originaltitel: Targets
Herstellungsland: USA/1968
Regie: Peter Bogdanovich
Darsteller: Boris Karloff, Tim O'Kelly, Nancy Hsueh, James Brown, Arthur Peterson, Sandy Baron, Mary Jackson, Tanya Morgan und Monte Landis.
Story: Byron Orlok (Boris Karloff) ist ein Horrorfilmstar der alten Schule, der sich im Vergleich zur heutzutage herrschenden Gewalt als Anachronismus und geradezu harmlos vorkommt. Seinen letzten Film eines Horrordeals, "The Terror" hat er für den jungen Regisseur Sammy Michaels (Peter Bogdanovich) gerade abgedreht und ist mit dem Ergebnis wie die Produktionsfirma kaum zufrieden. Er will das Filmgeschäft hinter sich lassen und stürzt seinen jungen Bewunderer Michaels in Schwierigkeiten mit dieser Entscheidung, denn der wollte ihm just eine Nicht-Horror-Rolle auf den Leib schneidern. Parallel zu diesen Ereignissen dreht der psychisch labile Bobby Thomson (Tim O'Kelly) gerade durch, löscht seine verhaßte Familie aus und geht mit Gewehr und Zielfernrohr auf Menschenjagd, speziell hat er sich einen guten Platz in dem Autokino ausgesucht, in dem "The Terror" am Abend Premiere hat...
Re: Bewegliche Ziele - Peter Bogdanovich
Verfasst: Sa 3. Apr 2021, 09:55
von Salvatore Baccaro
Gestern zum ersten Mal auf Empfehlung eines Freundes gesichtet - und es ist schon eine Weile her, dass mich ein Film völlig sprachlos zurückgelassen hat. Damit, dass der Debut-Film von Peter Bogdanovich derart glrorreich sein würde, hatte ich nun tatsächlich nicht gerechnet...
Ich finde es ja besonders erstaunlich, wie viele unterschiedliche Emotionen trotz (oder gerade wegen?) des minimalistischen Settings evoziert werden: Satirischer Humor, der mich in mancher Szene zum Totlachen verführte; wehmütige Nostalige, wenn Karloff als Relikt einer vergangenen Kino-Epoche inszeniert wird; eiskaltes Abschlachten in den unterkühlt-distanzierten Tötungsszenen, von denen ich mir nicht hätte denken lassen, dass diese im Jahre 1968 derart kompromisslos hatten gefilmt werden können... Hinzukommen wunderschöne Howard-Hawks- und Roger-Corman-Referenzen, der Umstand, dass Bogdanovich selbst einen aufstrebenden Drehbuchautor verkörpert sowie das witzigste Film-Besäufnis, das ich jemals gesehen habe. Dass Karloff unter dem Namen Byron Orlok agiert, adelt den Film genauso zusätzlich wie eine augenzwinkernde Anspielung auf Poes "The Raven" und eine Endeinstellung, die für mich nahezu die Ästhetik Michael Hanekes vorwegnimmt.
Puh, wie ihr hört: Ich bin ehrlich begeistert von diesem Streifen, der wohl den intelligentesten, humorvollsten, herbesten Meta-Film Hollywoods darstellt, den ich jemals gesehen habe...
Re: Bewegliche Ziele - Peter Bogdanovich (1968)
Verfasst: Mo 5. Apr 2021, 12:14
von buxtebrawler
Verdammt, den muss ich mir auch endlich mal ansehen.