Deliria-Italiano

Fear and Loathing in Las Vegas



Deutscher Titel: Fear and Loathing in Las Vegas
Originaltitel: Fear and Loathing in Las Vegas

Regie: Terry Gilliam
Produktionsland: USA (1998)

Darsteller: Johnny Depp, Benicio Del Toro, Tobey Maguire, Ellen Barkin, Gary Busey, Christina Ricci, Mark Harmon, Cameron Diaz, Katherine Helmond, Michael Jeter, Penn Jillette, Craig Bierko...

Story:

Begleitet von seinem Anwalt Dr. Gonzo rast Raoul Duke in seinem Cabrio Richtung Las Vegas. Für ein Magazin soll er dort von einem Autorennen in der Wüste berichten. Doch für die beiden steckt hinter dem Ausflug sehr viel mehr als eine bloße Reportage. Ausgerüstet mit jeder denkbaren Droge brechen sie auf zu ihrer Mission - und lassen sich auch nicht von feindseligen Drogencops, dienstbewußten Highwaypolizisten, arroganten Hotelangestellten und ständig wiederkehrenden Horrortrips unterkriegen...

(via ofdb)

Nach meiner Erstsichtung ließ mich der Film stark irritiert zurück, da ich versucht hatte, so etwas wie einen roten Faden in der, ähm... "Handlung" zu entdecken. Bei der Zweitsichtung war ich schlauer und ließ die Sause einfach auf mich wirken - und siehe da: Sie funktionierte als abgefahrene, kurzweilige Unterhaltung prächtig

ich hab den nur einmal gesehen und fand den nach der extrem starken ersten halben Stunde irgendwie furchtbar anstrengend und wirr. Ob des hohen Kultstatus wollt ich dem Streifen aber irgendwann eine erneute Chance geben... was ich nun seit Jahren vor mir herschiebe

Bei mir hat der Streifen auf Anhieb gefunzt, mag daran liegen, das ich Leute wie Gonzo und Duke auch im realen Leben kenne.
Wir hatten einen Mordsspaß, bei der Sichtung unsere Parallelen zu ziehen....
"Weißte noch damals, als...."
Wie dem auch sei, klasse Stück von einem Film, mit zwei grandiosen Darstellen, die sich gegenseitig übertreffen, ich könnte nicht sagen wer mir hier besser gefällt Johnny Depp, oder Benicio Del Toro.

8/10

Hunter S. Thompson, der Erfinder des "Gonzo-Journalismus". Als Berichterstatter immer
mittendrin im Geschehen, nie unabhängig, immer mit vollem Einsatz. So tourte Thompson
in den 1960ern fast ein Jahr lang mit einer Hells-Angels-Gruppierung durch die Lande und schrieb
darüber sein erstes Buch.

Sein größter Romanerfolg ist und bleibt jedoch "Fear and loathing in Las Vegas" von 1971.
Darin verarbeitet Thompson seine Enttäuschung über die verlorengegangenen Ideale der
Freiheitsbewegung der 1960er und verbindet dies mit einem Abgesang auf den amerikanischen
Traum. Thompson stand jeder Art von Obrigkeit kritisch gegenüber, wetterte aktiv gegen
den Vietnamkrieg und Präsident Nixon sowie gegen jede Form von Diskriminierung.

Das Buch wurde von Terry Gilliam kongenial verfilmt. Dabei wurden noch Ideen und Motive
aus anderen Artikeln Thompsons mit eingearbeitet.

"Wir ritten auf dem Kamm einer wunderschönen Welle … Und jetzt, weniger als fünf Jahre später, kannst du auf einen steilen Hügel in Las Vegas klettern und nach Westen blicken, und wenn du die richtigen Augen hast, dann kannst du die Hochwassermarkierung fast sehen - die Stelle, wo sich die Welle schließlich brach und zurückrollte."

Das wunderbare für mich ist, daß der Film nicht nur als kritische Reflexion der Hippiebewegung,
ja sogar als Abgesang auf sie gesehen werden kann.
Nein, er funktioniert nebenbei auch großartig als unterhaltsames Stück Kino.
Ich sehe den immer wieder gerne.
9/10

Erscheint voraussichtlich am 14.04.2022 noch einmal bei Universal als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks inkl. Booklet:


Cover A


Cover B


Cover C