Ein älterer Kurzkommentar:
Das Rätsel der roten Orchidee (Deutschland, 1962, Originaltitel: Das Rätsel der roten Orchidee)
Wohlhabende Einwohner Londons erhalten Post von Erpressern. Wer der Zahlungsaufforderung nicht nachkommt -oder gar die Polizei einschaltet- wird unbarmherzig ermordet. Inspector Weston (Adrian Hoven) wurde gerade in die für solche Verbrechen zuständige Abteilung versetzt, bei seinen Ermittlungen wird er von Captain Allerman (Christopher Lee) tatkräftig unterstützt. Allerman ist in England zu Gast, normalerweise ist der Amerikaner bei der Polizei in Chigaco tätig. Weston hat an einer jungen Dame namens Lilian (Marisa Mell) zwar nicht nur berufliches Interesse, doch ihr Arbeitgeber wird gekillt und später gerät Lilian selbst ins Visier der Gangster. Allerman weiss gut über die Täter Bescheid, es scheint sich zusätzlich ein Krieg zwischen rivalisierenden Banden anzubahnen...
Oft ermitteln Joachim Fuchsberger oder Heinz Drache in den schönen Edgar Wallace Klassikern. Diesmal sorgen der geschätzte Christopher Lee und Adrian Hoven für die Ausführung dieser Aufgabe. Als grosser Chris Lee Verehrer freut mich dies natürlich besonders. Darüber hinaus bekommt man die Kultschädel Klaus Kinski und Eddi Arent präsentiert, auch Pinkas Braun soll nicht unerwähnt bleiben. Während Eddi Arent die übliche Knallschote gibt, hat der liebe Herr Kinski eine weitaus interessante Rolle erwischt, gleiches gilt für seinen Kollegen Pinkas Braun. Die Damenriege bietet die hübsche Christiane Nielsen auf, während ich Marisa Mell auch hier nicht sonderlich attraktiv finde, obwohl sie recht gut in ihre Rolle passt. Die gute Marisa wurde bekanntlich später zu einem Star des italienischen Genrekinos. Eben deshalb fällt mir ihr Erscheinungsbild leider immer ein wenig unangenehm auf, denn ich verbinde mit den betreffenden Filmen Schönheiten wie Edwige Fenech oder Barbara Bouchet. Selbst im Vergleich zur durchschnittlichen Anita Strindberg sieht Frau Mell ziemlich eckschädelig aus. (Alte Chauvisau, komm nicht zu sehr vom Thema ab!) ... *Räusper* ...
Tjo, die Story der roten Orchidee bietet ein paar interessante Überraschungen, für einen Wallace Film wird recht viel geballert, vorzugsweise mit einer Maschinenpistole. Damit wollte man offensichtlich den "Ami-Style" des Verbrecherpacks unterstreichen, diese Mission ist geglückt, obwohl man eine deutsche MP40 einsetzt, sicher nicht die bevorzugte Wumme amerikanischer und britischer Ganoven. Naja, ich will nicht kleinlich sein.
"Das Rätsel der roten Orchidee" gehört nicht (mehr) zu den bekanntesten Vertretern der zahlreich gedrehten Edgar Wallace Verflimungen. Schade, denn der Film bietet sehr angenehme Unterhaltung, ist gut besetzt und der Humor stürzt nicht ins alltzu heftige Kalauerei ab.
Gut bis sehr gut = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Verzeihen Sie mein Herr, der Vogel ist schlecht erzogen!"