Deliria-Italiano

: augen_der_laura_mars_die.jpg (64.84 KiB) 164 mal betrachtet

Herstellungsland: USA / 1978

Regie: Irvin Kershner

Darsteller: Faye Dunaway, Tommy Lee Jones, Brad Dourif, Raul Julia, Darlanne Fluegel u. A.

Story:

Die Modefotografin Laura Mars (Faye Dunaway) ist weltbekannt für ihre erotischen Portraits von Modellen in durchsichtigen Kleidern. Sie wählt für ihre Fotos immer Aufnahmeorte inmitten verkommener, gewalttätiger Stadtviertel. Dabei gerät sie in den Brennpunkt einer Serie von brutalen Morden. Die Opfer sind alles Leute, die Laura kannte. Jeder Mord ist von ihrem inneren Auge festgehalten, wie von der Linse ihrer Kamera. Die Ereignisse entwickeln sich dramatisch. Laura geht eine enge Beziehung mit John Neville (Tommy Lee Jones) ein, dem Detektiv, der versucht, Licht in das Dunkel zu bringen, und der dabei eine schockierende Entdeckung macht...

Hatte ich vor viiiiiielen Jahren mal im TV gesehen und konnte damals da nicht viel mit anfangen. Allerdings war ich a) noch sehr jung und b) aufgrund der Beteiligung von John Carpenter am Drehbuch von anderen Voraussetzungen ausgegangen. Wollte ich aber schon immer mal wieder gucken.

Ich schrieb 2010 folgendes zu dem Teil:

Die kontrovers-gehypte Modefotografin Laura Mars erlebt vor ihrem geistigen Auge zahlreiche Morde eines psychopathischen Killers. Da sich diese alle im Umfeld der Künstlerin stattfinden gerät auch sie selbst bald ins Visier des Killers. Giallo-esker, aber amerikansicher Thriller nach einer Idee von John Carpenter, irgendwie zwischen Fulcis "Seven Notes in Black" und Lenzis "Labyrinth des Schreckens". Hat zwar ein paar Längen und sonderlich spannend ist es aber auch nicht, die schrägen Fotos von Helmut Newton und Faye Dunaways kraftvolle Darbietung reissen aber vieles wieder raus: 7/10

wer hat sich diesen Fotoband wohl gerade gegönnt? Wie soll man bei diesem Cover-Motiv auch wiederstehen können...

John Carpenter wandelt auf gelben Pfaden und vermischt den klassischen Giallo-Ansatz Mode/Fotografie/Models/Glamour mit den telepathischen Fähigkeiten Helga Ullmanns aus "Profondo Rosso", siedelt das Ganze in New York City während der Disco-Ära (Let's all chant!) an, und mixt amerikanischen Polizeifilm mit rein. Das Ergebnis weicht dann natürlich vom klassischen Giallo-Aufbau ab, als dass die Polizei eine zentrale Rolle spielt und die Fotografin Laura Mars durch ihre telepathische Fähigkeit, die Morde im Tatmoment zu sehen, auch etwas von der üblichen Hauptfigur im Giallo, die sich an entscheidende Details nicht erinnern kann, abweicht. Aber so nah war man in den USA den schwarzen Handschuhen wohl selten.

Ich denke noch, die Fotos sehen aus wie von Helmut Newton, und dann verrät der Abspann, dass Newton tatsächlich dafür verantwortlich war.

Ich habe in meinem Bestand den charmanten S8-Zweiteiler von Piccolo (später Bavaria/EuroVideo).
Den Film sah ich allerdings erstmals so früh, dass ich damals noch gar nicht wusste, was ein Giallo überhaupt ist.