Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von jogiwan »

Solaris

Bild

Originaltitel: Solaris

Herstellungsland: Sowjetunion / 1972

Regie: Andrei Tarkovsky

Darsteller: Donatas Banionis, Natalya Bondarchuk, Jüri Järvet, Vladislav Dvorzhetsky

Story:

Solaris ist ein ferner Planet, eine reine Wasserwelt, die von einer Raumstation umkreist wird. Als der Kontakt abreißt, schickt man den Astronauten Kris Kelvin, um nach den drei stationierten Wissenschaftlern zu sehen. Einer davon ist tot, die anderen und die Station sind verwahrlost. Auf der Station hat Kelvin mysteriöse Erscheinungen, u.a. von seiner vor Jahren verstorbenen Frau. Offenbar schafft es der Planet, die Gedanken der Raumfahrer zu materialisieren... (quelle: ofdb.de)
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Arkadin
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von Arkadin »

Klassiker mit dem ich mich erst einmal anfreunden musste. Auch hier hilft mehrmalige Sichtung sehr.
Würde ich aber hinter "Stalker" und "Der Spiegel" eingruppieren. Auch hinter "Andrew Rublev" (den ich sehr liebe) und "Nostalghia". Aber eigentlich kann man bei Tarkovsky gar keine "Reihenfolge" festlegen. "Opfer" und der knallharte Magenschwinger "Ivans Kindheit" sind auch Meisterwerke und je nach Stimmung liegt mal der eine, mal der andere vorne.
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Blap
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von Blap »

Ein ganz, ganz wundervoller Film, auf jeden Fall anschauen! Ich liebe auch Soderberghs Variante, die gleichwohl andere Schwerpunkte setzt.
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jogiwan
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von jogiwan »

Auch der dritte Tarkovsky-Streifen enttäuscht natürlich nicht, auch wenn ich mir im Grunde schon irgendwie etwas anderes erwartet hätte. Die arg verworrene und existenzielle Geschichte mit geisterhaften Erscheinungen bzw. Projektionen des Unterbewusstseins hätte sich imho ja z.B. auch in italienischen Genre-Produktionen gut gemacht. Optisch ist Tarkovskys Streifen auch wieder ein Highlight und bietet mit wunderbaren Naturbildern, Tokios Straßennetz und der nüchternen Raumstation tolle und teils retrofuturistische Kontraste und der melancholische, verzweifelte und traurige Unterton hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ganz toll auch der Hauptdarsteller Donatas Banionis und eine schönere Fassung von Tarkovskys Streifen muss sowieso ins Haus. Ich glaub, auf eine schönere Art und Weise kann man sich nicht einlullen, verwirren und emotional erdrücken lassen. Die zweieinhalb Stunden vergingen wieder mal wie im Flug! Ganz großartig und genau mein Dingens!
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Arkadin
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben: und eine schönere Fassung von Tarkovskys Streifen muss sowieso ins Haus.
Die Criterion ist super.
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Die Kroete
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von Die Kroete »

Solaris war seinerzeit die russische Antwort auf Kubrick's 2001 und ist von daher schon sehr gelungen.

Denn anders als Kubrick, der von der Romanvorlage immer mal ein Kapitel weglies, um den Zuschauer mit Absicht zu verwirren, setzte Tarkovsky der Buchvorlage noch einiges drauf, was in dem Fall den gleichen Effekt hervor rief. ;)

Definitiv ein Meisterwerk des russischen Films, dagegen ist das Remake von Soderbergh absolut mißlungen, da dieser den Kern des Romans von Stanislav Lem, nicht im geringsten wiedergeben konnte.


9/10 für das Original :thup:

2/10 für das Remake :thdown:
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jogiwan
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von jogiwan »

Jetzt auch endlich im russischen Original mit deutschen Untertiteln gesehen und die schweizerische Blu-Ray von Trigon-Film ist auch ein absoluter Traum für jeden Fan dieses Films. Allerdings habe ich den Film gestern noch eine Spur rätselhafter, philosophischer und sperriger als bei der letzten Sichtung in Erinnerung und ich bin mir nicht so wirklich sicher, ob das an der deutschen Sprachfassung bzw. neuen Übersetzung liegt oder der Tatsache, dass ich schon wusste, was mich erwartet. Irgendwie geht es in „Solaris“ wohl um die Frage, inwieweit sich der Mensch aufgrund fortschreitender Technik von sich selbst entfremdet und ihm dieses einmal zum Verhängnis werden wird, wenn er Wege beschreitet, die den beschränkten Geist des Menschen übersteigen. Antworten liefert Tarkowski ja dennoch keine und was man in den Erlebnissen des Astronauten auf der abgelegenen Raumstation und am Ende zu sehen meint oder wie man die existentielle Geschichte zu deuten hat, wird wohl ebenfalls jeder für sich anders definieren. Trotz religiöser Andeutungen verkommt „Solaris“ jedoch nicht zu einer moralischen Angelegenheit, sondern ist und bleibt ein melancholisches, wunderschönes und faszinierendes Bilderrätsel über den Sinn des Lebens und dem Wesen des Menschen in dem auch jede einzelne Sekunde der knapp 165 Minuten notwendig erscheint.
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Anatevka
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von Anatevka »

Solaris ist einer meiner Lieblingsfilme, auch weil er aus tiefenpsychologischer Sicht zum Nachdenken anregt, inwiefern wir einen kleinen „Solaris-Ozean“ in uns selbst pflegen.
Können wir vergessen oder bleiben wir Sklaven unserer Erinnerungen und Sehnsüchte?
Ja, dieses Meisterwerk ist nicht leicht zu verdauen, lässt man sich in den Abgrund starker Gefühle wie Schuld, Wiedergutmachung und Vergebung hinabziehen, dann wird der eigene „Solaris-Schlamm“ aufgewühlt, ein Hoch auf Tarkovsky!
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buxtebrawler
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Re: Solaris - Andrei Tarkovsky (1972)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 23.01.2025 bei Filmjuwelen auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD:

Bild Bild

Extras:
- Digitales Booklet (online abrufbar)
- Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen
- Solaris - als Grundfrage der Philosophie
- Trailer, weitere Highlights
- Schuber, Wendecover

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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