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Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 11:50
von jogiwan
Das Tier II

Bild

Originaltitel: Howling II: ...Your Sister is a Werewolf

Herstellungsland: USA, GB / 1985

Regie: Philippe Mora

Darsteller: Christopher Lee, Annie McEnroe, Reb Brown, Marsha A. Hunt, Sybil Danning

Story:

Ben White (Reb Brown) begegnet auf der Beerdigung seiner Schwester dem Werwolf-Experten Stefan Crosscoe (Christopher Lee). Von dessen Geschichten über Werwölfe hält Ben zunächst nicht viel, doch als er die Transformation seiner verstorbenen Schwester mit ansehen muß, entscheidet er sich dieser Blasphemie ein für alle Male ein Ende zu setzen. Dafür ist es notwendig nach Transylvanien zu fahren, um vor dem nächsten Vollmond die mächtige Werwolf-Anführerin Stirba zu töten... (quelle: ofdb.de)

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 13:30
von DrDjangoMD
Handelt es sich bei einem Film mit Reb "Yor" Brown, Sybil Danning, einem Sonnenbebrillten Christopher Lee und einem coolen Rocksong automatisch um den "besten" Werwolffilm, der je gemacht wurde? Die Antwort lautet: JA!!! :mrgreen: Ernt kann man das Teil zwar nicht nehmen, aber Spaß macht es vom Anfang bis zum Ende!

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 13:58
von Blap
Ein älterer Kurzkommentar:


Howling II - Your Sister is a Werewolf

Nach der Beerdigung seiner Schwester Karen wird Ben White (Reb Brown) von dem kauzigen Stefan Crosscoe (Christopher Lee) angesprochen. Der stellt sich als Experte für Okkultismus vor und klärt Ben darüber auf, dass seine Schwester nicht wirklich verstorben sei, sondern als Werwolf weiter auf Erden wandeln wird. Ben glaubt zunächst kein Wort, doch nach erschreckenden Ereignissen auf dem Friedhof ist der Skeptiker überzeugt. Mit der Journalisten Jenny Templeton (Annie McEnroe) im Schlepptau, machen sich Crosscoe und White auf nach Transsilvanien. Dort wollen sie Stirba (Sybil Danning) stellen und vernichten, die "Dame" ist so eine Art oberste Herrscherin der Werwölfe weltweit. Während Ben Rache für seine Schwester will, wird auch Stefan von sehr persönlichen Motiven angetrieben, welche sich allerdings von denen Bens deutlich unterscheiden...

"Das Tier II" (1985) aka "Howling II: Stirba - Werewolf Bitch" aka "Howling II: Your Sister Is a Werewolf" knüpft zwar lose an die Handlung seines Vorgängers an, die Machart beider Filme ist allerdings von sehr unterschiedlicher Natur. Während der Auftakt der Reihe als feiner Horrorstreifen aus der Kiste kommt, im Bereich der Filme um Werwölfe zu den Referenzen zählt, ist der Nachfolger ein reichlich beklopptes und regelrecht trashiges Machwerk. Man fragt sich immer wieder was zum Geier Christopher Lee in den Film verschlagen hat. Vermutlich hatte er gerade nichts besseres vor und konnte das Geld gebrauchen. Natürlich macht es immer Spass Chris Lee bei der Arbeit zu sehen, selbstverständlich auch in diesem Fall. Reb Brown passt prima in diese Sause, Schauspielerei ist mit Sicherheit nicht sein Fachgebiet. Annie McEnroe bleibt beliebig austauschbar, stört aber nicht weiter. Sybil Danning überzeugt auch weniger durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten, zieht dafür aber mehrfach blank, wobei ihre Möpse eine überzeugende Sprache sprechen! Die Special Effects sind hier deutlich schwächer als beim Vorgänger ausgefallen, passen sich also dem Niveau des Filmes perfekt an.

Der zweite Aufguss von "The Howling" macht richtig Spass. Doch Vorsicht, denn wer an dem ersten Teil seine Freude hatte, könnte von Teil 2 durchaus befremdet und/oder enttäuscht sein. Wer ein Herz für Unfug hat sollte hier allerdings auf seine Kosten kommen. Ein sinnlicher Höhepunkt wird während des Abspanns geboten, der teilweise mit Szenen aus dem Film unterlegt ist. Eine Einstellung in der Sybil ihre Glocken läuten lässt wird ungefähr 37.000.000x -oder häufiger- gezeigt, offensichtlich war der Cutter sehr angetan von den Qualitäten der Dame.

Blöd aber unterhaltsam! 7/10

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 15:51
von untot
Den Teil mag ich auch sehr gerne, besonders der Song den Doc 2 gepostet hat ist mir heute noch im Ohr!
Blödsinn auf hohem Niveau! :kicher:

6,5/10

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 20:29
von Nello Pazzafini
das ist schon ein schwer unterhaltsames Teil und der cast ist einfach goldig. Lee in der Disco kann schon was und Sybil.... :knutsch:
Vom Score gibts eine 12" EP mit dem Titelsong, das braucht man ist man ein New Waver wie z.B. der Ugo einer ist, ganz grosser Song, Steve Parsons & Babel heisst die band und sie tritt ja auch selber auf im film. Grossartig und gar nicht so leicht aufzutreiben.

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 21:26
von Onkel Joe
Ein wirklich witziges Filmchen.

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Sa 15. Sep 2012, 23:18
von horror1966
Kommt nicht annähernd an das Original heran, dafür gibt es ein herrlich trashiges Szenario, das bestens unterhält.

7/10

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Mi 20. Mär 2013, 15:23
von jogiwan
wurde neu geprüft und wird wohl demnächst ungekürzt mit FSK16-Freigabe kommen:

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5125

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: So 20. Okt 2013, 10:07
von jogiwan
und die gelungene, neue DVD wurde gestern auch sogleich gesichtet...

Bild

Während "Das Tier" von Joe Dante ein hübsch atmosphärischer, gelungener und spannender Beitrag zum Werwolf-Business ist, hat Herr Mora mit seinem zweiten Aufguß ja so ziemlich das Gegenteil dessen geschaffen. Der zweite Teil geht ja komplett in die trashige Richtung und bietet Christopher Lee und Reb Brown (leider ohne Yor-Perücke) als tapfere Helden im Kampf gegen die Werwolf-Königin Stirba, die ihr Schloss in Transylvanien in eine Art Fetish-Club verwandelt hat und nun mit ihrem Gefolge wüste Partys feiert. Neben herrlichen Ost-Klischees, holpriger Dramaturgie und viel nackter Haut bietet der Streifen Fell-sträubenden Geschehnisse am laufenden Band und einen Abspann, der in seiner Art ebenfalls ziemlich einmalig sein dürfte. Die recht günstige DVD ist jedenfalls sehr zu empfehlen und bietet trotz FSK16-Freigabe die lustige Werwolf-Sause in seiner ganzen und ungekürzten Pracht. Doof, aber lustig!

Re: Das Tier II - Philippe Mora (1985)

Verfasst: Mo 21. Okt 2013, 14:35
von horror1966
Das Tier II
(Howling II:...Your Sister is a Werewolf)
mit Christopher Lee, Annie McEnroe, Reb Brown, Marsha A. Hunt, Sybil Danning, Judd Omen, Ferdy Mayne, Patrick Field, Jimmy Nail, Steven Bronowski, James Crawford, Jirí Krytinár, Ladislav Krecmer, Jan Kraus
Regie: Philippe Mora
Drehbuch: Robert Sarno / Gary Brandner
Kamera: Geoffrey Stephenson
Musik: Stephen W. Parsons
FSK 16
Großbritannien / USA / 1985

Der plötzliche, gewaltvolle Tod der Fernseh-Reporterin Karen White vor den laufenden Kameras schockt die Nation. Karen's Bruder Ben und ihre beste Freundin Jenny geraten bei ihren Nachforschungen immer tiefer in den mächtigen Sog einer okkultischen Werwolf-Sekte. Bald verdichtet sich die Theorie, das Karen Selbstmord begangen hat, um ihrem Schicksal als Werwolf zu entgehen. Wer sind die geheimnisvollen Gäste auf der Trauerfeier? Wer hat die Silberkugel aus dem toten Körper entfernt? Zu allem entschlossen machen sich Ben, Jenny und der Okkultismus-Experte Stephan auf die Suche nach dem Tempel der gewaltigen Herrscherin Stirba, einem zerfallenen Palast, wo Folter, Chaos, Zerstörung und Tod herrschen. Sie werden schon erwartet...


Die "Howling-Reihe" umfasst ja sogar 7 Filme, wobei jedoch nur dieser zweite Teil als wirkliche Fortsetzung des Klassikers von Joe Dante angesehen werden kann. Ab dem dritten Teil wird man zudem mit einem so starken Qualitäts-Abfall konfrontiert, das man die noch erschienenen Filme unbesorgt vernachlässigen kann. Selbst diese Fortsetzung kann schon nicht annähernd an das Original heranreichen, bietet jedoch zumindest recht kurzweilige-und unterhaltsame Horrorkost, die man allerdings phasenweise auch nicht zu ernst nehmen sollte. Nach nunmehr fast drei Jahrzehnten erfährt das Werk von Philippe Mora eine offizielle deutsche DVD-Veröffentlichung und wurde zudem nach einer Neuprüfung auch mit einer 16er Freigabe ausgestattet, die in diesem Fall auch vollkommen ausreichend erscheint. Die Geschichte an sich setzt nach dem Selbstmord von Karen White an, womit auch sofort der Bezug zum Vorgänger zu erkennen ist, doch schon nach wenigen Minuten erkennt man ziemlich stark, das sich hier nicht ein so wundervoll düsteres Szenario entwickeln wird, wie es in Dante's Werk der Fall war. Positiv fällt hier auf jeden Fall der größtenteils klassische Anteil der Thematik auf, hat man doch den Hauptschauplatz der Ereignisse in ein Dorf in Transsylvanien verlegt, in dem ganz augenscheinlich die Uhren der Zeit sehen geblieben sind. Dadurch entfaltet das Szenario eine durchaus klassische Grundstimmung, die jedoch immer wieder durch in erster Linie musikalische Einflüsse der Gegenwart unterbrochen wird.

Es ist teilweise auch dieser Kontrast, der dem Geschehen phasenweise eine äußerst trashige Note verleiht, doch in erster Linie zeichnet dafür das Schauspiel der meisten Akteure verantwortlich. Daran kann auch ein Christopher Lee nichts ändern, der hier ganz bestimmt nicht in einer seiner besseren Rollen zu sehen ist, aber immerhin noch einen kleinen Lichtblick darstellt. Die anderen Schauspieler geben sich zwar recht bemüht, können jedoch durch die dargebrachten Leistungen nicht wirklich überzeugen. Insbesondere in Person von Sybill Danning wird dies sehr stark auffällig, denn man merkt doch ganz eindeutig, das die gute Frau nicht unbedingt mit viel Talent ausgestattet ist, so das ihr Mitwirken lediglich einige optische Farbtupfer setzen kann. Ganz generell bewegt man sich hier in darstellerischer Hinsicht maximal im breiten Durchschnittsbereich und vor allem diverse unlogische Handlungsabläufe der Akteure animieren einen dazu, oft genug die Hände vor das Gesicht zu schlagen. Zur damaligen Zeit sind diese sehr offensichtlichen Mankos eventuell noch gar nicht so offensichtlich ins Auge gesprungen, doch nach heutigen Maßstäben bekommt man streckenweise wirklich Trash vom Feinsten geboten.

Weiterhin kann man auch überhaupt nicht mehr nachvollziehen, warum dieser Film damals eine so hohe Alterseinstufung erhalten hat, bewegt man sich doch im Bereich der visuellen Härte in einem extrem überschaubaren Rahmen. Bis auf wenige etwas blutigere Einstellungen wird dem Zuschauer nämlich in dieser Hinsicht herzlich wenig geboten, so das man "Das Tier II" schon fast als harmlos bezeichnen kann. Und so präsentiert sich im Grunde genommen eine Geschichte voller Unzulänglichkeiten, was aber andererseits einen ganz besonderen Charme entstehen lässt, so das sich eine Sichtung des Filmes gerade für Liebhaber des schlechten Geschmackes als äußerst lohnenswert herausstellt. Wirkliche Höhepunkte sollte man dabei aber keinesfalls erwarten, wobei ganz besonders das extrem unspektakuläre Ende einen dicken Wermutstropfen darstellt. Hat man sich an dieser Stelle doch ein furioses Finale gewünscht und wird aber lediglich mit einem lauen Lüftchen bedient, das nun beim besten Willen niemanden vom Hocker haut.

Letztendlich darf man eigentlich gar keinen Vergleich zu Dante's "Das Tier" anstellen, liegen die beiden Filme doch im Bezug auf die vorhandene Qualität meilenweit auseinander. Dennoch übt diese Fortsetzung einen nicht zu erklärenden Reiz auf den Betrachter aus, der sich königlich an den etlichen Defiziten und der unfreiwilligen Komik erfreuen kann. Im Gegensatz zu den noch folgenden Sequels, beinhaltet das Werk von Philippe Mora zumindest einen hohen Unterhaltungswert, wohingegen die weiteren Teile doch eher durch Langeweile bestechen. Wie dem aber auch sei, die nun erfolgte Veröffentlichung war schon längst überfällig, denn nun kann man sich auch den zweiten sehenswerten Teil der Reihe ins Regal stellen.


Fazit:


Mit "Das Tier II" präsentiert sich zwar nicht unbedingt ein hochklassiger, dafür aber ein sehr unterhaltsamer Werwolffilm, an dem man gerade als Trash-Fan eine Menge Spaß haben kann. Eine ausgereifte-und gut umgesetzte Geschichte sollte man nicht unbedingt erwarten, doch ein paar blutige Einstellungen und viel unfreiwillige Komik gleichen dieses Defizit jederzeit aus.


6/10