Steve McQueen - The Last Mile in Hamburg
Verfasst: Do 27. Sep 2012, 09:36
Einen ganz privaten und bodenständigen Steve McQueen zeigt eine am Donnerstag (27. September) im Hamburger Automuseum Prototyp beginnende Fotoschau über die Hollywood-Legende. Unter dem Titel "Steve McQueen - The Last Mile, King of unCool" präsentieren 24 ausgewählte Fotografien den Schauspieler in seinen letzten Lebensjahren als Ranchbesitzer und Autoliebhaber. Die Bilder zeigten den privaten Steve, nicht den Schauspieler, sagte seine Witwe und Fotografin Barbara McQueen am Mittwoch in Hamburg.
Die Fotoschau, die insgesamt 49 Motive umfasst, von denen jedoch nicht alle in Hamburg gehängt werden können, sei erstmals in Europa zu sehen, erklärte der Vorsitzende der Gesellschaft für biografische Kommuniktation, Matthias Grenda, der die Ausstellung initiiert hat. Jedes Jahr widme sich sein Verein einem Themenschwerpunkt, in diesem Jahr sei es das Thema Tod gewesen. Dazu hätten die Aufnahmen der letzten Lebensjahre der Legende McQueen perfekt gepasst.
McQueen der Kerl
Der Hollywoodschauspieler Steve McQueen erlang in den sechziger und siebziger Jahren weltweiten Ruhm durch seine Rollen in Western wie "Die glorreichen Sieben" oder Actionfilmen wie "Bullitt". Er sei einer der am besten bezahlten Schauspieler seiner Zeit gewesen, sagte sein Biograf, Marshall Terrill. "Steve war ein Mann der Tat", fügte Terill hinzu. Neben der Schauspielerei war er ein begeisterter Motorsportfan und fuhr Amateur-Autorennen.
Ende der siebziger Jahre lernte McQueen seine dritte Frau, das Model Barbara Minty, kenne. Wenig später erkrankte er an Brustfellkrebs und starb 1980 im Alter von 50 Jahren. "Ich kannte Steve den Typen und nicht den Schauspieler", sagte Barbara McQueen. Für sie sei er ein ganz normaler Mann gewesen, mit einem Faible für Autos und Flugzeuge.
Ein kranker McQueen
Sie habe die Kamera in ihrer gemeinsamen Zeit immer dabei gehabt, erklärte die mittlerweile 59-jährige Barbara McQueen. Für sie als Model sei Fotografie ein Teil ihres Lebens. Aus dieser Leidenschaft entstanden Aufnahmen, die den Schauspieler Steve McQueen mit zotteligem Bart und Cowboyhut zeigen, wie er lässig an einen Truck lehnt oder ernst mit großen blauen Augen in die Kamera blickt.
Auch die Krankheit wird sichtbar, da in den drei Jahren, in denen die Aufnahmen entstanden, McQueen deutlich an Gewicht und Statur verliert. Nach Steves Tod habe sie die Kamera weggelegt. "Ich konnte keine Bilder mehr machen", sagte Barbara McQueen. Erst vor sechs Monaten habe sie wieder eine Kamera erstanden und habe schon Ideen für Motive, aber erst nach Abschluss dieses Projektes.
Es gebe europaweites Interesse an der Schau, sagte Grenda. In Hamburg laufe die Ausstellung bis zum 30. Dezember. Danach wandere sie vermutlich nach Dresden und Salzburg. Alle Motive könnten aber auch für 1.350 Euro gekauft werden. Insgesamt sei eine Auflage von 25 Abzügen pro Motiv geplant, sagte Grenda. "Etliche Bilder sind bereits vorbestellt", fügte der Organisator hinzu.