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Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 16:24
von buxtebrawler
Originaltitel: War of the Satellites
Herstellungsland: USA / 1958
Regie: Roger Corman
Darsteller: Richard Devon, Dick Miller, Susan Cabot, Michael Fox, Robert Shayne, Jerry Barclay, Eric Sinclair, Bruno VeSota, Jay Sayer, Mitzi McCall, Roy Gordon, Roger Corman u. A.
Eine unbekannte außerirdische Macht warnt die Erdbevölkerung davor ihren ersten Satelliten in die Umlaufbahn zu schießen. Doch die Warnung wird in den Wind geschlagen und der Raketenstart erfolgt programmgemäß. Unmittelbar nachdem der Satellit in der Umlaufbahn ist, beginnt jedoch tatsächlich wovor die Unbekannte Macht die Menschen gewarnt hatte: Ein Angriff Außerirdischer auf die Erde ...
Quelle:
www.ofdb.de
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 23:12
von buxtebrawler
„Planet der toten Seelen“ – ein Science-Fiction-Schnellschuss von US-Low-Budget-/B-Movie-Papst Roger Corman aus dem Jahre 1958. Die Menschheit sucht händeringend nach neuem Lebensraum im All, doch die Erkundungssatelliten werden in unschöner Regelmäßigkeit zerstört, Ursache unbekannt. Dann jedoch meldet sich eine außerirdische Lebensform zu Wort und erklärt, in jedem Falle zu verhindern, dass sich die selbstzerstörerische Plage der Menschheit auf weitere Planeten ausdehnt. Die Menschheit ignoriert diese Warnung und tritt ihren Weg ins Weltall an…
Der Film beginnt vielversprechend: In einem sehr gelungenen, geheimnisvollen Auftakt um einen „sich tot fühlenden“ heimgekehrten Astronauten, der einen mysteriösen Fund macht und anschließend Selbstmord begeht, entwickelt sich Dramatik und wird die Neugier des Zuschauers geweckt. Anschließend jedoch spielt sich in den typischen, engen Kulissen billiger 50er-Jahre-Autokino-Filme Cormans stark abstrahierte Handlung mit plakativer Holzhammer-Sozialkritik ab, die sich selbst relativ ernst nimmt, vom Rezipienten indes kaum derart ernst genommen werden kann. Einen Horroranteil gibt es praktisch überhaupt nicht und Spezialeffekte sind sehr rar gesät. Von den Außerirdischen bekommt man lediglich einen zu Gesicht und dieser hat sich schlicht der menschlichen Form eines getöteten Raumfahrers bedient. Masken- und Make-up-Arbeit ist also Fehlanzeige. Die Chose spielt sich lediglich auf der Erde und im Raumschiff ab, fantasievoll gestaltete Kulissen fremder Planeten bekommt man dementsprechend auch nicht zu Gesicht.
Eigentlich wäre „Planet der toten Seelen“ ein echter Schnarcher, wäre er nicht so wunderbar „chillig“, so einlullend in seiner Mischung aus dystopischer Stimmung und naiver Prä-Mondlandungs-Atmosphäre, dass sich der geneigte Freund der kostengünstig realisierten Filme jenes Genres jener Epoche sofort heimisch und pudelwohl fühlt. Erfreulich ist Cormans Anspruch an die Aussage seines Films; anders sähe das Ganze aus, hätte man einen kaltkriegerischen Propagandafilm für die vermeintliche Übermacht der USA gedreht. So aber ist „Planet der toten Seelen“ ein sympathisches und liebenswürdiges Zeitdokument, das ein Wiedersehen mit dem obligatorischen Dick Miller („Das Vermächtnis des Prof. Bondi“) erlaubt und zumindest dann Spannung entwickelt, wenn sich dem Zuschauer die Frage nach dem Finale und dessen Pointe stellt. Für diese setzte man leider inkonsequenterweise auf ein aufgesetzt-versöhnliches „Happy End“, statt sein Publikum durch das Aufzeigen von Grenzen im Technologisierungs- und Rüstungswettkampf zu provozieren und evtl. nachhaltiger herauszufordern. Schade um die vertane Chance.
Fazit: Unspektakulär, billig und inkonsequent – aber mit hohem Wohlfühlfaktor. So paradox das klingen mag.
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Fr 28. Sep 2012, 23:42
von dr. freudstein
Ja kann mich den Worten nur anschließen. Hatte ziemlich Durchhalteschwierigkeiten, aber iwie hat der Film trotzdem seinen Charme. Abber auch nur wegen seiner frühen Entstehungsphase. Das macht ihn knuffig. Großes Weltraumabenteuer darf man hier nun wirklich nicht erwarten, beschränkt sich der Film doch mehr auf die Dialoge, großes Palaver. Dennoch ein nettes Schmankerl, aber nur wohl ausgeruht zu ertragen.
6/10
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: So 28. Feb 2016, 18:26
von Il Grande Silenzio
Ivo Scheloske hat geschrieben:Ja, genau: Am Freitag ist mit
DER FLUCH DES DÄMONEN der erste Eintrag in die RACHE DER GALERIE DES GRAUENS erschienen und bereits heute kündige ich die Nr. 2 an:
PLANET DER TOTEN SEELEN
Um was geht’s?
Der Weltraum, unendliche Weiten. Schon mehrmals gelang es den Wissenschaftlern des Projektes „Sigma“ nicht, eine tödliche Strahlenbarriere im All zu durchbrechen und tapfere Astronauten ließen dabei ihr Leben. Nun endlich könnte der große Moment da sein. Die alles entscheidende Mission startet. Doch körperlose Wesen von jenseits der Erde haben andere Pläne. Sie bemächtigen sich des Projektleiters und bringen durch Sabotage und Mord das Projekt, die Besatzung, ja sogar die ganze Erde in Gefahr. Können diese bösen Mächte rechtzeitig aufgehalten werden?
1958 schuf Roger Corman ganz unter dem Einfluss der ersten russischen Sputnik-Mission PLANET DER TOTEN SEELEN, der mit Dick Miller und Susan Cabot zwei seiner Stammschauspieler vereint. Dieser Film ist einzigartig, wurde er doch für seine deutsche Fassung auf besondere Art um einige Minuten erweitert. Er zeigt eines der interessantesten Beispiele deutscher Bearbeitung eines kleinen, aber feinen Science Fiction-Streifens aus der unerschöpflichen Filmfabrik von Kultregisseur Roger Corman.
Leider konnten wir zu diesem Film kein HD-Master bekommen, daher erscheint er „nur“ als DVD. Aber ich denke, die Ausstattung macht das wieder wett:
Verpackung: Standard Amaray Hülle
Bestell-Nr: 31069
EAN-Code: 404 1036 31069 1
FSK: 12
Bildformat: 1:1,37 (4:3)
Tonformat: Deutsch/Englisch/ DD 2.0 Mono
Untertitel: deutsch (ausblendbar)
Länge: 77 min. (deutsche Fassung), 63 min. (US-Fassung)
- Amerikanische Fassung und erweiterte deutsche Kinofassung wählbar
- Einleitung von Schauspieler und Synchronsprecher
Horst Naumann
- Audiokommentar mit
Ingo Strecker und
Robert Zion
- Amerikanischer und deutscher Kinotrailer /
- Deutscher Werberatschlag, Filmprogramm, Bildergalerie
12-seitiges Booklet geschrieben von Ingo Strecker
Als VÖ-Termin haben wir den
24. März 2016 festgelegt. Wie üblich gehen ab morgen deie Infos an die Händler raus, so dass der Titel bis zur Mitte der Woche überall gelistet sein sollte.
Die Auflage ist gemäß der Auflage der Sammler-Box auf
1300 Stück limitiert.
Quelle: dp
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Do 9. Apr 2020, 17:45
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 22.05.2020 bei White Pearl noch einmal auf DVD im Mediabook:
Bemerkung:
Inklusive der 14 Minuten längeren Deutschen Kinofassung.
Quelle:
https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=102925
Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Sa 26. Jun 2021, 12:26
von sergio petroni
"Planet der toten Seelen" wurde inspiriert durch den ersten, erfolgreich durch die Sowjetunion in's Weltall
geschossenen Satelliten Sputnik. Das amerikanische Projekt im Film heißt Sigma, und weißt bisher nur Fehlschläge auf.
Eine Strahlenbarriere verhindert das Verlassen der Erdatmosphäre. Immer wieder explodieren die bemannten
Raumschiffe. Für das Projekt verantwortlich ist Dr. Van Ponder, der noch einen letzten Versuch starten darf.
Zwischenzeitlich erreicht die UN in New York eine Botschaft einer außerirdischen Macht, die sich dazu bekennt,
den Strahlengürtel um die Erde gelegt zu haben. In einem Ultimatum wird den Menschen verboten,
weiter im Bereich Raumfahrt zu forschen. Andernfalls droht die Vernichtung Erde. Begründung:
Die Menschheit ist eine dermaßen aggressive Spezies, daß ihr Vordringen in's All verhindert werden muß.
Zum Beweis ihrer zerstörerischen Möglichkeiten verursachen die Außerirdischen mehrere Naturkatastrophen.
Doch die UN lassen sich nicht erpressen. Dr. Van Ponder darf sich eine Besatzung zusammenstellen und
selbst in's All starten. Was niemand ahnt: Dr. Van Ponder wurde von den Außerirdischen umgebracht und
durch einen der ihren ersetzt. Seine Aufgabe: die Raumfahrtmission in ein Selbstmordkommando zu verwandeln.
Hier haben wir es mit einer typischen Corman-Produktion zu tun. Angeregt durch die sowjetischen Satellitenerfolge
dauerte es ganze drei Monate von der Idee bis zum fertigen Schnitt von "War of the Satellites". Dabei griff Corman
auf Bewährtes zurück. Susan Cabot und Dick Miller sind wieder mit an Bord. Daniel Haller zauberte aus einem
kleinen Raum mit wechselnden Raumteilern das ungleich größer wirkende Raumschiff. Das UN-Gebäude
wird immer von außen präsentiert. Spezialeffekte gibt es so gut wie keine.
Dennoch sind die ursprünglich etwa 60 Minuten recht unterhaltsam und werden vor allem durch das
Schauspiel Richard Devons als Dr. Van Ponder getragen, dessen stechende Augen Laserstrahlen harmlos
erscheinen lassen.
Sehr interessant ist die Tatsache, daß für die deutsche Kinofassung eine komplette Sequenz nachgedreht
und in den Film eingefügt wurde. Während in der amerikanischen Fassung in einer kurzen Szene zwei Teenager
die abgestürzte außerirdische Rakete mit der Botschaft entdecken, wird das in der deutschen Fassung
komplett umgestaltet. War zuvor noch die Rede davon, daß ein Astronaut die Unfallserie überlebt hat
(auch das dürfte nur der deutschen Synchro geschuldet sein) wird dieser Astronaut nun in einer
14-minütigen Sequenz mit seiner Freundin gezeigt. Er fühle sich nicht mehr als sich selber, hat
sogar die baldige Hochzeit vergessen. Sie versucht alles, um ihn positiver zu stimmen und schlägt
einen Ausflug an einen See vor. Dort schlägt dann die Rakete ein, deren Botschaft nun der Exastronaut findet.
Erstaunlicherweise paßt die Sequenz gar nicht schlecht in den Ablauf des Filmes und es ist gar nicht
so einfach, ohne Vorwissen diese als deutschen (!) Nachdreh zu erkennen.
Re: Planet der toten Seelen - Roger Corman (1958)
Verfasst: Di 19. Apr 2022, 14:30
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 22.04.2022 bei White Pearl noch einmal auf DVD:
Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!