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Darsteller: Dario Argento, Charles Band, Wes Craven, Stephen King, John Landis, Linnea Quigley, Sam Raimi, George A. Romero, Brian Yuzna u. A.
Stephen King, der Meister des Horrors, zeigt in diesem "Best Of" der Fernsehserie "This is Horror" nocheinmal die interessantesten und informativsten Beiträge! Viele Horror-Klassiker wie "Texas Chainsaw Massacre" oder "Suspiria" werden genauso vorgestellt wie die bekannten Horrorreihen wie "Nightmare on ElmStreet".
„The Best of Stephen King’s World of Horror” ist ein Zusammenschnitt einer US-amerikanischen TV-Dokumentationsreihe aus dem Jahre 1989, in der Horror-Bestseller-Autor Stephen King einen allgemeinen Überblick über das Horrorfilm-Genre verschafft und einige Filme vorstellt. In Deutschland ist dieser Zusammenschnitt auf zwei VHS-Kassetten erschienen. Hier beziehe ich mich lediglich auf den ersten beider Teile.
Hatte ich eigentlich einen reinen Werbefilm für 80er-US-Horror erwartet, der mit Stephens Kings gutem Namen versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bekam ich dann doch etwas anderes geboten. So geht man beispielsweise direkt zu Beginn auf die Filme des italienischen Ausnahmeregisseurs Dario Argento und ihre Besonderheiten ein und lässt ihn zwischen Ausschnitten seiner Filme „Suspiria“, „Phenomena“ und „Opera“ zum Thema Zensur zu Wort kommen. Brian Yuzna wird mit seinen „Re-Animator“-Filmen vorgestellt, auch „Society“ mit teils visuell sehr harten Ausschnitten und „From Beyond“ finden Erwähnung. Im Rahmen eines Beitrags über weibliche Vampire beschäftigt man sich mit den britischen Filmen „Totentanz der Vampire“ und „Vampyres“ sowie der Horrorkomödie „Vamp“ mit Grace Jones. Abwechslung in die reinen Filmvorstellungen bringt ein Besuch bei Spezialeffektkünstlern, die sich über die Schulter schauen lassen und aus dem Nähkästchen plaudern. Von „American Werewolf“ zeigt man Details der fantastischen Verwandlungsszene. Auf die berüchtigte „Texas Chainsaw Massacre“-Reihe geht man in Form von Regisseur Jeff Burrs drittem Teil der Reihe ein und lässt auch seine Schauspieler während der Dreharbeiten zu Wort kommen.
Das Genre verlässt man ein Stück weit mit der Vorstellung des Coen-Brüder-Debüts „Blood Simple“ und bleibt bei den Randgebieten, indem man die aberwitzigen Gimmicks des berüchtigten Low-Budget-Regisseurs William Castle ins Gedächtnis ruft, mit denen er seinerzeit marktschreierisch seine unterhaltsamen Genre-Produktionen zwischen Krimi, Thriller und Horror bewarb, sowie Lloyd Kaufmann von Troma vorstellt, die für ihre Trashfilme bekannt sind. Letztlich kommt man natürlich um Alfred Hitchcock mit „Psycho“ & Co. ebenso wenig herum wie um die von Wes Craven initiierte „Nightmare on Elm Street“-Reihe – und das leidige Thema möglicher negativer Einflüsse durch Spielfilme. Ein besonderes Bonbon ist noch das Zeigen des kultigen „Attack of the 50 Foot Woman“-Trailers.
Das ist soweit alles recht gut gemacht und gleichsam unterhaltsam wie informativ, gerade auch, weil man bemerkt, dass Genrekenner am Werk sind, die die Filme richtig einzuordnen und nahezubringen verstehen. King selbst bekommt man jedoch nur sporadisch und jeweils sehr kurz zu Gesicht, konsequenterweise gehört die Bühne den Filmen und ihren Machern. Abstriche muss man allerdings bei der deutschen Bearbeitung machen. Über den englischen Originalton wurde ein deutscher Sprecher gelegt, der nicht nur nicht weiß, wie manch Filmtitel im Deutschen lautet, sondern auch noch die englischsprachige Filmausschnitte mies und unfreiwillig komisch „nachsynchronisiert“. Inwieweit es sich um einen repräsentativen Genreüberblick handelt, sei natürlich einmal dahingestellt, ebenso, ob es sich tatsächlich um Kings Lieblingsfilme oder dann doch andere (Marketing-)Aspekte bei der Auswahl handelte. Insbesondere zum Zeitpunkt seines Erscheinens dürfte es sich aber um eine gerade für Einsteiger und Videothekenneulinge empfehlenswerte Dokumentation gehandelt haben, die auf den richtigen Weg führt und mit ihrer recht großen Bandbreite unterschiedliche Strömungen vorstellt, wenn auch stark 80er-lastig ausfiel. Und in Ermangelung wirklich guter Dokumentationen zum Thema dürfte „The Best of Stephen King’s World of Horror“ lange Zeit eine wirkliche Existenzberechtigung gehabt haben und von gewisser Bedeutung gewesen sein.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Die Doku hatte ich eigentlich in eher schlechter Erinnerung, aber ich weiß nicht mehr warum und jetzt hat mir des Buxes Zusammenfassung wieder einige positive Aspekte ins Gedächtnis gerufen. Besonders den Exkurs in die Special-Effekt-Abteilung fand ich ganz große Klasse (es war glaube ich in dieser Doku, wo sie die übergroße Freddy-Nachbildung hatten, in deren Bauch einige Darsteller hocken, die so tun als wollten sie raus). Jetzt erinnere ich mich auch noch an tolle Ausschnitte, welche die Dokumentation aus den diversen Filmen hatte, usw. Vielleicht war es wirklich der deutsche Sprecher, der das ganze in einer negativen Erinnerung verbleiben ließ, interessante Sachen werden allemal gezeigt.
DrDjangoMD hat geschrieben:Besonders den Exkurs in die Special-Effekt-Abteilung fand ich ganz große Klasse (es war glaube ich in dieser Doku, wo sie die übergroße Freddy-Nachbildung hatten, in deren Bauch einige Darsteller hocken, die so tun als wollten sie raus).
Genau, das war hier.
DrDjangoMD hat geschrieben:Vielleicht war es wirklich der deutsche Sprecher, der das ganze in einer negativen Erinnerung verbleiben ließ, interessante Sachen werden allemal gezeigt.
Lag mit Sicherheit am Sprecher, der ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)