Originaltitel: Femmine insaziabili
Alternativtitel: Exzess / Carnal Circuit / The Insatiables / The Los Angeles Connection
Herstellungsland: Italien, Deutschland / 1969
Regie: Alberto De Martino
D: Robert Hoffmann, Dorothy Malone, Luciana Paluzzi, Frank Wolff, Roger Fritz, Rainer Basedow, Romina Power
2 Wochen ist Michael (Robert Hoffmann) nun in den USA, wo er (unerlaubterweise) für eine unabhängige Zeitung, als er abends zu Hause von zwei Schlägern (einer von Ihnen ist Rainer Basedow!) vermöbelt wird. Er möge gefälligst sagen, wo sich Lambert the smile herumtreibt. Michael kann mit diesem Namen nichts anfangen, doch tatsächlich handelt es sich dabei um seinen alten Freund Dieter Lambert (Roger Fritz), mit dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, sich aber nun bei Michael versteckt hat.
In den US of A ist Dieter als Dressman für den Konzern National chemical groß rausgekommen, da er auf den Werbeplakaten ein strahlendes Zahnpastalächeln absondert, nennt man ihn halt Lambert the smile. Dieter freilich nennt ihn niemand, sondern höchstens Giulio. Leider stieg der Erfolg Lambert zu Kopf und verwandelte sich in ein Arschloch, das nicht nur seinen Namen änderte, sondern auch Frau und Kinder verleugnet und praktisch alle anderen Leute wie Dreck behandelt.
Kurze Zeit später wird Lambert tot in einem ausgebrannten Autowrack gefunden. Michael mag nicht glauben, dass es sich um einen Unfall gehandelt haben soll und als ehrenwerter Journalist ermittelt er natürlich auf eigene Faust. Bald schon muss er feststellen, dass sein Freund sehr anders war als zu den früheren gemeinsamen Zeiten in Germanien.
Bei National chemical dürfte die Vorstandselite auch ziemlichen Dreck am Stecken gehabt haben, was Lambert in einem Tagebuch aufgeschrieben hat, das allerdings nun verschwunden ist. Die Vermutung liegt nahe, dort nach dem Täter zu suchen...
Da gibt es z.B. Frank Donovan (Frank Wolff), der sich stets vor Lambert gestellt hat, wusste der doch von Franks dunklen Seiten. Die verwitwete Hauptaktionärin Vanessa Brighton (Malone) verfügt über einen erhöhten MILF-Faktor, weshalb es auch horizontal zwischen ihr und Lambert zur Sache geht, er aber umgehend sich daran macht, mit Vanessa Tochter (Romina Power!) vor Muttis Augen rumzumachen. Und seine Sekretärin Mary (die wundervolle Luciana Paluzzi of "Der Mafia-Boss"-Fame) ist natürlich in Lambert verleibt, wird aber von ihm übel gedemütigt.
Die Aufklärung des Todesfalls wird Michael dennoch schockieren, und für die Schlussszene hat sich Alberto de Martino noch eine schöne Boshaftigkeit ausgedacht, die ich nicht erwartet hätte
Well, eigentlich hatte ich keine Ahnung, was mich bei dem Film erwarten würde. Der Titel deutete in die Giallo-Richtung, in die ich den Film aber nicht so wirklich einsortieren mag, haben wir es doch eher mit Crime-Territorium zu tun. Auch war ich irgendwie in dem Glauben, der Film sei ein 1966er-Jahrgang, weshalb ich die nicht so seltenen Nacktszenen recht überraschend fand. Spätestens die Gruppenorgie nach Ansicht eines Pornofilms machte mir klar, dass ich falsch liegen musste. Erstaunlich, was drei Jahre Differenz so ausmachen können. 1966 hätte man sicherlich noch nicht Romina Power als sexgeiles Töchting aus gutem Hause dargestellt, dass sich an jeden (!) Liebhaber der Mutter heranmacht...
Dabei fand ich den Film anfänglich eher zäh. Gut, er hat einen Score von Bruno Nicolai und die Synchro ließ wie üblich damals wunderbare Sprüche ab, doch es dauert doch, bis der Film in Fahrt kommt.
Dafür noch 3 schöne Szenen: Bei der Bettszene von Fritz und Paluzzi ist Lucianas Gesicht häufig in Großaufnahme zu sehen, während das Gesicht bei den Körperaufnahmen nie zu sehen ist. Huch, ein Körperdouble?
Frank Wolff spielt im Film auch einen Typen namens Frank, der es in einer Szene mit Lamberts eifersüchtigem Schäferhund zu tun hat. Die Töle heißt doch tatsächlich Wolf...
Und noch eine bis dato unbekannte Demütigungsmethode in Gangsterkreisen: Ein Typ wird mit dem Kopf in eine Samtpfotenausscheidungskiste getunkt. "Katzeklo, Katzeklo, ja das macht die Katze froh!" Alle mitsingen bitte!
Es soll ein deutsches Tape geben, aber das ist mir, glaube ich, nie vor die Linse gelaufen. Gesichtet jetzt im Kino, leider mit rotstichiger Kopie.