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Der 4D Mann - Irvin S. Yeaworth Jr. (1959)

Verfasst: Sa 17. Nov 2012, 22:44
von buxtebrawler
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Originaltitel: 4D Man

Herstellungsland: USA / 1959

Regie: Irvin S. Yeaworth Jr.

Darsteller: Robert Lansing, Lee Meriwether, James Congdon, Robert Strauss, Edgar Stehli, Patty Duke, Guy Raymond, Chic James, Elbert Smith, George Karas, Jasper Deeter, Jack H. Harris u. A.
Nachdem sein Labor in Flammen aufgegangen ist, sucht Dr. Tony Nelson (James Congdon) nach einer neuen Möglichkeit, seine Experimente mit der Molekularstruktur von Gegenständen fortzusetzen. In einem Forschungsinstitut, in dem auch sein Bruder Scott (Robert Lansing) als erfolgreicher Wissenschaftler arbeitet, wird er mit offenen Armen empfangen. Doch zwischen den beiden Brüdern entsteht bald großes Konfliktpotential. Denn Scott, der seiner hübschen Assistentin Linda (Lee Meriwether) einen Heiratsantrag machen wollte, muss erkennen, dass diese sich in Tony verliebt hat. Und als Scott in seiner Enttäuschung auf eigene Faust versucht, die geheimen und gefährlichen Experimente Tonys näher zu untersuchen, führt dies zu einer fatalen Veränderung in Scotts eigener Molekularstruktur...
Quelle: www.ofdb.de

Re: Der 4D Mann - Irvin S. Yeaworth Jr. (1959)

Verfasst: Sa 17. Nov 2012, 22:47
von Onkel Joe
Taugt der Film etwas??

Re: Der 4D Mann - Irvin S. Yeaworth Jr. (1959)

Verfasst: Sa 17. Nov 2012, 23:01
von buxtebrawler
„Kannst du nicht aufhören, zu töten?“ – „Ich könnte.“ – „Dann tu es bitte.“

Der US-Amerikaner Irvin S. Yeaworth Jr. war schon ein Unikum – eigentlich war er ein Pastor, der christliche Lehrfilme drehte. Doch anstatt Science-Fiction- und Horror-Themen zu meiden wie der Teufel der Weihwasser, drehte er Ende der 1950er-Jahre für Produzent Jack H. Harris drei Low-Budget-Science-Fiction-Movies, von denen insbesondere einer, „Blob – Schrecken ohne Namen“, Kultstatus erlangte und meines Erachtens mit zum Besten gehört, was das Genre seinerzeit zu bieten hatte. Auf diesen folgte im Jahre 1959 der Film „Der 4D Mann“, ein Mad-Scientist-Science-Fiction-Thriller.

Atomphysiker Dr. Tony Nelson (James Congdon, „Der jüngste Tag“) experimentiert mit der Molekularstruktur von Gegenständen. Nachdem bei einem seiner Versuche sein Labor niederbrannte, wird er im Forschungsinstitut „Fairview“, in dem auch sein Bruder Scott (Robert Lansing, „In der Gewalt der Riesenameisen“) arbeitet und das an „Carsonit“, einem extrem dichten, harten Metall forscht, aufgenommen. Dort setzt er seine Versuche erfolgreich fort: Es gelingt ihm, eine Methode zu entwickeln, feste Materialien mit weicheren Stoffen zu durchdringen, ohne sie dabei zu beschädigen. Schnell erkennt er aber die Gefahr, die seine Entdeckung mit sich bringt, und bricht die Versuchsreihe ab. Frustriert davon, dass Tony mit seiner attraktiven Freundin und Assistentin Linda (Lee Meriwether, Catwoman in „Batman hält die Welt in Atem“!) anbändelt, beschäftigt er sich heimlich mit Tonys Experimenten und stellt fest, dass er mit Hilfe der Forschungsergebnisse und durch Kontakt mit dem atomaren Schmelzofen sich selbst in die Lage versetzen kann, durch feste Materie hindurchzugreifen und sie sogar physikalisch zu durchschreiten. Die sich ihm dadurch eröffnenden Möglichkeiten nutzt Scott intensiv, muss jedoch die bittere Erfahrung machen, dass sie derart große körperliche und mentale Anstrengungen erfordern, dass sein Alterungsprozess rapide voranschreitet. Die einzige Möglichkeit, sich zu regenerieren: Er muss die Lebensenergie anderer Menschen abzapfen…

Wie auch der „Blob“ wurde „Der 4D Mann“ für einen Film dieser Art ungewöhnlicherweise komplett in Farbe gedreht, womit man seinerzeit bereits die Aufmerksamkeit des Publikums für sich gewonnen haben dürfte. Lange Zeit verbringt man jedoch damit, die einzelnen Rollen genauestens zu charakterisieren, was prinzipiell nichts Schlechtes ist, hier jedoch in Form einer unheimlichen Fülle an teils redundanten, teils ermüdenden Dialoge geschieht. So vergeht viel – zu viel – Zeit, bis „Der 4D Mann“ an Fahrt gewinnt. Die Spezialeffekte sodann können sich mehr als nur sehen lassen, sie wurden auf faszinierende Weise und technisch sauber umgesetzt, womit sie das Herzstück des Films darstellen. Doch auch die eigentliche Handlung hat weitaus mehr zu bieten als Füll- und Streckwerk. Es ist die Geschichte eines ungleichen Bruderpaars, die nach anfänglichem gegenseitigem Respekt geprägt ist von Konkurrenzkampf, Eifersucht und Neid – menschliche Eigenschaften, die im Zusammenhang mit der Macht über tödliche Technologien sich noch viel gefährlicher auswirken können, als sie es ohnehin schon sind. So ist folgerichtig ein weiterer Aspekt des Films die Verantwortung im Umgang mit dem technischen Fortschritt, die aus unterschiedlichen Perspektiven und nicht nur bezogen auf die „Vierdimensionalität“ beleuchtet wird. Die inhaltliche Stärke dieses Subplots entschädigt ein Stück weit für die schleppende, dramaturgisch ungeschickte Inszenierung.

Auch hat man es mit überdurchschnittlich talentierten Schauspielern zu tun, die dem naturgemäß tendenziell oftmals eher trashigen, pseudowissenschaftlichen Treiben Ernst und Glaubwürdigkeit entgegensetzen und mit ihrer verglichen mit anderen „B-Movies“ anspruchsvolleren Charakterisierung nicht überfordert sind. Mit seinen beengten Kulissen, die man an einer Hand abzählen kann, kann „Der 4D Mann“ seine Zugehörigkeit zum Billigspektrum des Genres jedoch nicht verleugnen; auch dann nicht, wenn sie knalligen Bonbonfarben präsentiert werden. Die modernistische Variation der altbekannten Vampir-Thematik aber weiß zu gefallen und wurde gleichberechtigt neben den technologischen Phantastereien angesiedelt. Ein wahrhaftig dramatisches Finale mit viel Tragik und einem beim Regisseur offensichtlich beliebten offenen Ende rundet den Film positiv ab und sollte zumindest die Freunde dieser Filme weitestgehend befriedigen. Fragwürdig vielleicht, in jedem Falle der Entfaltung einer düster-mystisch-atmosphärischen Stimmung nicht sonderlich zuträglich, jedoch recht kurios ist der beschwingte, jazzige Soundtrack, der mit seinem Pauken und Trompeten mitunter arg dominant ertönt.

Fazit: Ein sehenswerter Science-Fiction-Film der alten Schule mit einigen originellen und ungewöhnlichen Ideen, der einen gewissen Anspruch verfolgt und seine Stärken besonders im visuellen Bereich vorzuweisen hat, jedoch leider über weite Strecken recht behäbig inszeniert wurde und letztlich dann doch zwei Ligen unter dem „Blob“ spielt.

Der 4D-Mann - Irvin S. Yeaworth (1959)

Verfasst: Fr 14. Apr 2023, 12:59
von Borderline666
Bild

Originaltitel: The 4D-Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Irvin S. Yeaworth Jr.

Inhalt:

Nachdem sein Labor in Flammen aufgegangen ist, sucht Dr. Tony Nelson (James Congdon) nach einer neuen Möglichkeit, seine Experimente mit der Molekularstruktur von Gegenständen fortzusetzen. In einem Forschungsinstitut, in dem auch sein Bruder Scott (Robert Lansing) als erfolgreicher Wissenschaftler arbeitet, wird er mit offenen Armen empfangen. Doch zwischen den beiden Brüdern entsteht bald großes Konfliktpotential. Denn Scott, der seiner hübschen Assistentin Linda (Lee Meriwether) einen Heiratsantrag machen wollte, muss erkennen, dass diese sich in Tony verliebt hat. Und als Scott in seiner Enttäuschung auf eigene Faust versucht, die geheimen und gefährlichen Experimente Tonys näher zu untersuchen, führt dies zu einer fatalen Veränderung in Scotts eigener Molekularstruktur...

Review:

Der ameriaknische B-Movie 4D-MANNist eine erstklassige Verfilmng zum Thema vierte Dimension, sofern man sich die vierte Dimension vorstellen kann. In der Schule hatten selbst sogar schon im morgendlichen Gespräche, was wohl die vierte Dimension sein könnte. Der Grund dazu war, weil es mich tatsächlich interessiert hat, was diese vierte Dimension wohl sein mag. Ich weiß noch, dass mir der Gedanke aufgekommen ist, weil wir in Mathematik damals de erste, die zweite und die dritte Dimension behandelten: Länge, Höhe und Breite. Unser Lehrer spielte mit dem Gedankenexperiment dass vielleicht die Zeit die vierte Dimension sein könnte. Wenn dem aber so wäre, was wäre dann die fünfte, sechste oder gar siebte Dimension? Man weiß es nicht.

Darüber hat man sich wohl gegen Ende der der 50er Jahre auch Gedanken gemacht und man kam zu dem Entschluß, dass es wohl möglich sein könnte, dass, wenn man die vierte Dimension betritt, durch feste Gegenstände gehen kann, unter anderem durch Wände gehen kann, was von Scott Nelson, gespielt von Robert Lansing, eindrucksvoll bewiesen wird. Der Film ist ein eindrucksvolle Produktion, die von der selben Filmcrew produziert wurde, die schon für den phantastischen Alienschleimmonster-Film "DER BLOB" verantwortlich war.

Technisch kann der Film voll und ganz punkten, denn für die damaligen Maßstäbe sind die Spezialeffekte eindrucksvoll umgesetzt worden, denn: Man darf nicht vergessen, dass der Film inzwischen 64 Jahre auf dem Buckel hat und ehrlich gesagt, würde mich dazu tatsächlich interessieren, wie ein Remake aus der heutigen Zeit aussehen würde. Sehr geil gemacht wurde auch, wie Scott versucht seine schwindende Kräfte wieder aufzufüllen, in dem er andere Menschen berührt und ihre Lebenskraft absorbiert um selber wieder jünger zu sein, die Opfer aber in Sekundenschnelle ins höchste Alter ver- bzw. zerfallen.

Betreffend des Verhaltens von Scott, ähnelt er dem Unsichtbaren, den wir aus Erzählungen von H.G. Wells schon kennen, in dem man versucht zu erläutern, was passiert, wenn ein Mensch übernatürliche Kräfte inne hat und ob er sich dann weiterhin menschlich verhält oder er sich als einen Art Supermenschen sieht, dem alle Türen offen stehen. Ob man hier eine dezente Prise Sozialkritik mit eingebaut hat, was passiert, wenn in der Realität die Menschen zu viel Macht über andere bekommen? Könnte man fast schon sagen, denn Macht hat in den meisten schon immer dafür gesorgt, dass mehr Schäden als Nutzen entstanden ist.

Re: Der 4D Mann - Irvin S. Yeaworth Jr. (1959)

Verfasst: Fr 14. Apr 2023, 15:23
von buxtebrawler
Habe beide Themen zusammengefügt.