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Ich spuck auf dein Grab 2 - Rick Thompson

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 17:59
von horror1966
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Ich spuck auf dein Grab 2
(Eyes of the Prey)
mit Peggy Dunne, Mitchell Litrofsky, Maurice Chasse, James DeAngelo, Jane Jensen, Kevin Lee Giese, Ken West, Dan Scharbrough, Steve Salge, Sandi Huge, Sheila Hoffmann
Regie: Rick Thompson
Drehbuch: David North
Kamera: Keine Information
Musik: John Garrett
keine Jugendfreigabe
USA / 1992

Eine junge Krankenschwester wurde Opfer einer Vergewaltigung. Da ihr vor Gericht keine Gerechtigkeit zuteil wird, rächt sie sich brutal an ihren drei Peinigern. Ihr drittes Opfer erweist sich jedoch als zäher und klüger als angenommen, und so wird die Jägerin selbst zur Gejagten.


Einmal mehr bekommt man es hier mit einem Film zu tun, bei dem einfach der Titel eines Rape and Revenge Klassikers genommen wurde, um einen zweiten Teil auf die Menschheit loszulassen, der nicht einmal ansatzweise an das Werk von Meir Zarchi aus dem Jahre 1978 herankommt. Regisseur Rick Thompson hat zwar rein inhaltlich eine ähnliche Geschichte aufgebaut, deren Umsetzung jedoch sämtliche Wünsche offen lässt, die man als Zuschauer bei einem Film dieser Art hat. Und so wird einem auch relativ schnell klar, wieso man es hier mit der einzigen Regie-Arbeit des guten Mannes zu tun hat, dessen Talent sich ganz offensichtlich in äußerst überschaubaren Grenzen hält. Selbst wenn man einmal ganz davon absieht das einem hier ein Szenario präsentiert wird, das inhaltlich nicht unbedingt viel Substanz beinhaltet, so ist es insbesondere die mangelhafte Umsetzung der Ereignisse, die zu keiner Zeit auch nur ein wenig Spannung aufkommen lässt. Zu unausgegoren und fehlerhaft gestaltet sich eine größtenteils sogar sehr langweilige Story, die einen nicht nur einmal dazu verleitet, doch frühzeitig die Stop-Taste zu betätigen und sich diesen Müll nicht weiter anzuschauen.

Ganz generell sollte man bei Filmen mit dieser Thematik nicht unbedingt mit hohen Erwartungen im Bezug auf kogische Abläufe-oder Verhaltensweisen der Akteure herangehen, was Rick Thompson hier jedoch präsentiert, ist streckenweise nur mit dem Begriff lächerlich zu beschreiben. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um das Opfer, die Täter, Beamte der Staatsanwaltschaft oder auch um die Eltern des Anführers der 3 Vergewaltiger handelt, man bekommt Handlungsweisen geboten, die letztendlich jeglicher Beschreibung spotten und teilweise jenseits der Realität angesiedelt sind. Dieser Aspekt zieht den von Haus aus schon sehr dürftigen Eindruck dieses Billig-Filmchens noch einmal zusätzlich nach unten und sorgt nicht gerade dafür, das man hier gut unterhalten wird. Als wenn das nicht schon genügend Defizite wären, kann die Geschichte auch in atmosphärischer Hinsicht keinesfalls überzeugen, denn es fehlt dieser dreckige-und harte Touch, der das Original noch so ausgezeichnet hat.

Die Ereignisse erscheinen nicht glaubhaft und die extrem miesen darstellerischen Leistungen tun ihr Übriges, um die gesamte Choose gegen die Wand zu fahren. Wer nun die Hoffnung hegt das zumindest einige harte Passagen den Gesamteindruck ein wenig aufwerten könnten, der wird eine riesige Enttäuschung erleben. Im Bezug auf visuelle Härte wird nämlich rein gar nichts geboten, stattdessen muss man sich durch eher dämliche Dialoge hindurch quälen, die den extrem billigen Eindruck des Filmes nur noch einmal gesondert in den Vordergrund rücken. Es handelt sich wirklich um eines dieser Werke, das man sich auch durchaus hätte ersparen können, da das Geschehen keinerlei Höhepunkte beinhaltet, die man auch nur ansatzweise lobend hervorheben könnte. Selbst das totale Mittelmaß wäre in diesem Fall noch viel zu hoch gegriffen, denn "Ich spuck auf dein Grab 2" ist ganz einfach ein äußerst schlechter Versuch, dem Zuschauer einen Rape and Revenge Film unter zu jubeln. Hier passt nichts zusammen und Rick Thompson wird schon seine Gründe gehabt haben, warum es bei diesem Regie-Debüt geblieben ist, denn Werke dieser Art braucht nun wirklich keiner.

Um dem Ganzen dann auch noch die Krone aufzusetzen, präsentiert sich die hier vorgestellte DVD in einer Bild-und Ton-Qualität, die man ohne zu übertreiben als grottenschlecht bezeichnen kann. Laute Hintergrund-Musik übertönt die sehr leisen Dialoge, so das man phasenweise kaum etwas vom gesprochenen verstehen kann. Das Bild bewegt sich maximal auf VHS-Niveau und erscheint an diversen Stellen auch nicht ganz störungsfrei. Insgesamt gesehen handelt es sich also um eine Produktion, die man nicht wirklich gesehen haben muss. Dann doch lieber immer wieder zu den echten Klassikern des Genres greifen, als sich nur noch ein einziges Mal diesen filmischen Rotz ansehen zu müssen, der lediglich vergeudete Lebenszeit ist, die man mit einem weitaus besseren-und unterhaltsameren Film hätte verbringen können.


Fazit:


Mittlerweile ist mir schon klar, warum ich gut 20 Jahre lang einen großen Bogen um dieses Werk gemacht habe, denn hier verpasst man nicht wirklich etwas. Es ist und bleibt ein untauglicher Versuch, mit einem sehr bekannten Film-Titel auf die Naivität des Betrachters zu setzen, der einen ähnlich guten Film erwartet, wie ihn Meir Zarchi 1978 präsentiert hat. Wer diesen Müll noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand auch unbedingt beibehalten, denn Sehenswertes bekommt man auf keinen Fall geboten.


2/10