The Black Cat - Harold Hoffman (1967)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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The Black Cat - Harold Hoffman (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: The Black Cat

Herstellungsland: USA / 1966

Regie: Harold Hoffman

Darsteller: Robert Frost, Robyn Baker, Sadie French, Scotty McKay, George Russell, George Edgley, Annabelle Weenick, Jeff Alexander, Tommie Russell, Scott Shewmake, Bill Thurman, Nelson Spencer u. A.
Der erfolglose Autor Lou erhält von seiner Frau am ersten Jahrestag eine schwarze Katze als Geschenk. Als er sich betrinkt, greift er seine Frau an und glaubt im Wahn, die Katze sei die Reinkarnation des Vaters, den er immer gehasst hat. So versucht Lou, der Katze den Garaus zu machen, wobei seine Brutalität immer grenzenloser, seine Trinkerei immer zügelloser und sein Wahnsinn immer größer wird. Lou foltert die Katze zu Tode, doch dann taucht eine neue schwarze Katze auf – und Lou ist panisch, dass sie gekommen ist, um sich an ihm zu rächen. (Quelle: Savoy-Film/Intergroove-DVD-Covertext)
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: The Black Cat - Harold Hoffman (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

„Warte nur, bald kommt die Zeit, dann wird das Böse siegen. Und du kannst nichts dagegen tun – der Dämon wird dich kriegen.“

Die anscheinend dritte Verfilmung der Kurzgeschichte „The Black Cat“ von Edgar Allan Poe dürfte der gleichnamige Schwarzweiß-Horrorfilm sein, der 1966 unter der Regie des US-Amerikaners Harold Hoffman inszeniert wurde und dessen einzige Spielfilm-Regiearbeit bleiben sollte.

Der recht erfolglose Schriftsteller, dafür umso trinkfreudigere junge Mann Lou bekommt von seiner Frau eine schwarze Katze geschenkt. In seinem Alkoholwahn vergreift er sich an der Katze, schneidet ihr ein Auge heraus und misshandelt sie schließlich zu Tode. Doch plötzlich taucht eine neue schwarze Katze auf...

Obgleich zeitlich in der Gegenwart zum Zeitpunkt des Filmdrehs angesiedelt, ist Hoffmans „The Black Cat“ eine relativ vorlagengetreue Adaption der Kurzgeschichte Poes, wenngleich ihr viel psychologischer Tiefgang abgeht und einige Streckmittel angewandt werden mussten, um die Handlung auf Spielfilmlänge zu bringen. Die Schauspieler sind überwiegend unerfahren, was man insbesondere Robert Frost in der Rolle Lous anmerkt. Seine Freundin sieht permanent aus, als würde sie eine Perücke auf dem Kopf tragen. Durch Overacting wird versucht, den Zuschauer von Lous Wahnsinn zu überzeugen, was in unwirklichen, kruden, rauen Szenen mündet. Einerseits deutlich als solches erkennbares Streckmittel, andererseits aber visueller wie musikalischer Leckerbissen sind die ellenlangen, ekstatischen Tanzszenen während Lous Besuch eines Rock’n’Roll-Konzerts, die sich auf ihre Weise in den etwas kuriosen Stil des Films einfügen. Vorläufiger Höhepunkt ist, wie Lou seiner wie ein Löwe brüllenden Katze das Auge herausschneidet, was man in der expliziten Form der Umsetzung von einem solchen Schwarzweiß-Film nicht unbedingt erwartet hätte. In einer weiteren Konzertszene werden Lous Alpträume durch eine einäugige bzw. Augenklappe tragenden Band visualisiert; ein ebenso origineller Kniff des Films wie die zum Teil kreative Kameraarbeit, die die altbekannte Geschichte entschieden aufpeppt und die eigentlich recht offensichtlich kostengünstige Machart mal mehr, mal weniger erfolgreich etwas zu verschleiern vermag.

Der langsame Aufbau von Spannungsszenen erinnert wie so vieles an klassisches Grusel- und Thriller-Kino der 1950er-Dekade, wozu dann auch eine mit deutlich als solchen erkennbaren Miniaturbauen umgesetzte Brandszene gehört. Das Orchester spielt fast unentwegt und sorgt für stimmige musikalische Untermalung des Geschehens, wenngleich es mitunter etwas dominant in den Vordergrund gerückt wird. Lous Wahnsinn gipfelt dann in einer schockierenden Axtmordszene, die in ihrer blutigen Umsetzung ungewöhnlich harsch für einen Film dieser Art erscheint – eine Steigerung zu und gleichzeitig konsequente Entwicklung aus den gezeigten Tiersadismen. Lous Motivation für sein Verhalten indes wird trotz einiger bemühter Verweise auf eine gestörte Beziehung zu seinem Vater nicht so recht deutlich, was ich als den größten Schwachpunkt des Films erachte. An die bekannte Schlusspointe wird eine Verfolgungsjagd mit noch einer weiteren Pointe angehängt, was zumindest für einen zusätzlichen Überraschungseffekt sorgt. Im Endeffekt wirkt Hoffmans Poe-Variation wie ein besonders kruder Drive-in-Movie eines unerfahrenen Teams, der zeitlich etwas spät dran war und das durch explizite Brutalität zu kaschieren versucht. Für Genrefreunde ein interessanter Leckerbissen, der trotz seiner Schwächen fesselt und gut unterhält.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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purgatorio
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Re: The Black Cat - Harold Hoffman (1967)

Beitrag von purgatorio »

whoahhh, extrem geiles Poster :o :thup:
buxtebrawler hat geschrieben:Bild
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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