Wild 7 - Eichiro Hasum
Verfasst: Do 31. Jan 2013, 16:16
Wild 7
(Wild 7)
mit Eita, Kyoko Fukada, Kiichi Nakai, Kippei Shiina, Jun Kaname, Yuika Motokariya, Tsuyoshi Abe, Minoru Matsumoto, Takashi Ukaji, Yusuke Hirayama, Ryühei Maruyama
Regie: Eichiro Hasumi
Drehbuch: Mikiya Mochizuki / Masaki Fukasawa
Kamera: Tomoo Ezaki
Musik: Kenji Kawai
FSK 16
Japan / 2011
"Wild Seven": Unter diesem Decknamen agiert eine geheime Motorrad-Spezialeinheit, die von der Polizei ins Leben gerufen wurde. Wo die Gesetzeshüter versagen, schlägt Wild Seven gnadenlos zu! Die sieben Mitglieder der Motorradgang gehen äußerst schnell, brutal und ohne Skrupel vor. Kein Wunder, schließlich besteht die Truppe selbst aus ehemaligen Sträflingen! Als sie jedoch gegen einen korrupten Polizisten mit guten Verbindungen zur Regierung vorgehen wollen, werden aus den gefürchteten Jägern plötzlich Gejagte. Bis an die Zähne bewaffnet, zum Äußersten bereit und im Visier von SWAT-Teams, stellen sie sich einem schier aussichtslosen Kampf …
Und wieder einmal bekommt es der Zuschauer mit der Verfilmung eines japanischen Kult-Mangas zu tun, das von Mikiya Mochizuki geschaffen wurde. Auch wenn ich die Vorlage nicht kenne muss ich ganz ehrlich sagen, das die filmische Variante auf jeden Fall extrem unterhaltsam-und actionreich daherkommt. Dem Zuschauer offenbart sich dabei eine Geschichte voller Tempo und gut in Szene gesetzter Action-Passagen, in denen es zugegebenermaßen eher selten realistisch zugeht. Wilde Verfolgungs-Jagden und etliche Schießereien lassen die Zeit wie im Flug vergehen, da stört es auch nicht wirklich, das die meisten Szenen ziemlich überzogen erscheinen. Die Story an sich bietet nicht unbedingt etwas Neues, solche-oder ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon oft genug zu sehen bekommen. Und dennoch ist "Wild 7" mit einem extrem hohen Unterhaltungswert ausgestattet und dürfte Fans des Genres regelrecht begeistern.
Auch wenn man keine sonderlich tief gehenden Charakter-Beleuchtungen erwarten sollte, sind die Sympathiewerte des Betrachters doch äußerst eindeutig bei der über dem Gesetz stehenden Spezialtruppe, die sich aus 7 Verbrechern zusammensetzt. Mit ihrem Einsatz für die Gerechtigkeit und gegen korrupte Politiker sammeln sie etliche Pluspunkte und lassen sich auch nicht von etlichen Hindernissen dabei aufhalten, die ihnen gestellte Mission zu erfüllen. Und dabei geht es phasenweise so richtig zur Sache, sehen sich die 7 Biker doch einer zahlenmäßigen Überlegenheit ihres Gegners gegenüber, gegen die ein Sieg doch so gut wie unmöglich erscheint. Steht ihnen doch praktisch der gesamte Polizei-Apparat Tokios gegenüber, was aber selbstverständlich keinen Hinderungsgrund darstellt, die ihnen gestellte Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
"Wild 7" ist sicherlich kein Film für höhere Ansprüche, denn inhaltlicher Tiefgang ist keinesfalls vorhanden, dafür handelt es sich jedoch um einen ganz hervorragenden Actioner, der größtenteils herrlich überzogenes Popcorn-Kino präsentiert. Die Story sorgt fast durchgehend für eine erhöhte Adrenalin-Zufuhr, denn ruhigere Phasen sind kaum vorhanden. In einem kleinen Neben-Erzählstrang wird dann auch noch eine zart aufkeimende Liebesgeschichte angedeutet, die aber keinesfalls kitschig oder störend erscheint. Vielmehr wird dadurch eine dezente menschliche Note eingeführt, die dem Gesamtbild sogar sehr gut zu Gesicht steht. So entsteht letztendlich ein rundum stimmiges und rundes Gesamtpaket, das äußerst kurzweilige und unterhaltsame Filmkost anbietet, die man jederzeit weiterempfehlen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Für Freunde des Action-Genres offenbart sich hier ein absolut sehenswerter Vertreter im Blockbuster-Format, der sich auch nicht hinter diversen US-Produktionen zu verstecken braucht. Eine nette Geschichte, enorm viel Tempo und sehr gelungene Action-Passagen sind die großen Stärken dieses Werkes. Auch in darstellerischer Hinsicht gibt es keinerlei Grund zur Klage, denn auch wenn hier kein oscarreifes Schauspiel zu erwarten ist, liefern sämtliche Akteure eine gelungene Performance ab. Insgesamt gesehen siedelt sich das Werk von Regisseur Eichiro Hasumi jedenfalls über dem Durchschnitts-Bereich an und ist ein Garant für ein Film-Erlebnis der sehr kurzweiligen Art, an dem man seine helle Freude hat.
Fazit:
Man sollte "Wild 7" auf keinen Fall nach seinem Realitätsgehalt bewerten, denn hier geht es einzig und allein um die pure Unterhaltung. Und in dieser Beziehung kommt man durchgehend auf seine Kosten, so das man mit einem befriedigendem Gefühl aus einer Geschichte entlassen wird, die durch ihren Action-Gehalt jederzeit zu überzeugen weiß.
7/10