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Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 16:43
von jogiwan
Madison County

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Originaltitel: Madison County

Herstellungsland: USA / 2011

Regie: Eric England

Darsteller: Nick Principe, Katie Stegeman, Joanna Sotomura, Ace Marrero, Natalie Scheetz

Story:


Eine Gruppe von College-Kids reist ins abgelegene Madison County. Dort wollen sie ein Interview mit dem Autor eines Buches führen, in welchem über eine Reihe von grausamen Morden berichtet wird, die sich in der Gegend von Madison County ereignet haben. Zu ihrer großen Überraschung ist der Autor des Buches jedoch spurlos verschwunden. Auch bestreiten die Bewohner von Madison County, je etwas von den Morden gehört zu haben. Als die Jugendlichen beschließen, auf eigene Faust Recherchen anzustellen, müssen sie feststellen, dass gewisse Geheimnisse besser nicht aufgedeckt werden sollten. (quelle: ofdb.de)

Re: Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 17:00
von purgatorio
Ein hübsches Poster zum Film ist aus der DudeDesigns-Schmiede:

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Re: Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 17:01
von jogiwan
kennt den wer? Unser Horrotschi vielleicht?

Re: Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 17:18
von horror1966
jogiwan hat geschrieben:kennt den wer? Unser Horrotschi vielleicht?

Nein, den kennt der horrortschi noch nicht.

Re: Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Mo 20. Mai 2013, 16:33
von horror1966
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Madison County
(Madison County)
mit Colley Bailey, Matt Mercer, Ace Marrero, Joanna Sotomura, Natalie Scheetz, Nick Principe, Dayton Knoll, Adrienne Harrell, Katie Stegeman, Marshall Yates, James Cotten, Megan Elizabeth Bell
Regie: Eric England
Drehbuch: Eric England
Kamera: David Starks
Musik: Igor Nemirovsky
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Eine Gruppe von College-Kids reist ins abgelegene Madison County. Dort wollen sie ein Interview mit dem Autor eines Buches führen, in welchem über eine Reihe von grausamen Morden berichtet wird, die sich in der Gegend von Madison County ereignet haben. Zu ihrer großen Überraschung ist der Autor des Buches jedoch spurlos verschwunden. Auch bestreiten die Bewohner von Madison County, je etwas von den Morden gehört zu haben. Als die Jugendlichen beschließen, auf eigene Faust Recherchen anzustellen, müssen sie feststellen, dass gewisse Geheimnisse besser nicht aufgedeckt werden sollten.


Laut dem Text auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers wird einem der zweite Film von Regisseur Eric England als Slasher-Meisterwerk verkauft, was die Erwartungen des Zuschauers durchaus in ungeahnte Höhen schnellen lassen könnt. Was man dann letztendlich jedoch geboten bekommt, kann diesen Anspruch nicht ansatzweise erfüllen und es offenbart sich vielmehr eine Independent-Produktion, die mit einem Budget von gerade einmal geschätzten 70.000 $ produziert wurde, was man der Geschichte dann auch größtenteils anmerkt. Zwar hat der junge Filme-Macher (25) durchaus die Mechanismen des Sub-Genres erkannt und seiner Geschichte auch die nötigen Zutaten und Klischees beigefügt, jedoch fehlt es an allen Ecken und Enden an der nötigen Innovation, um diesen Film aus der breiten Masse herausstechen zu lassen. Dabei sind die üblichen Komponenten auf jeden Fall vorhanden, eine Gruppe dümmlich agierender Teenager, eine Kleinstadt mit einem Geheimnis und diverse Ansätze visueller Härte, die aber ehrlich gesagt nicht die recht hohe Alterseinstufung rechtfertigen. Die wirklich harten Momente werden nämlich lediglich angedeutet und bis auf einige Messerstiche in den Bauch bekommt man herzlich wenig geboten, so das auch eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht hätte.

Nun ist dies aber nicht zwingend als negativ anzusehen, haben einen doch etliche Genre-Filme gelehrt, das man auch ohne explizite Gewaltdarstellungen wunderbar unterhalten werden kann. Doch genau an dieser Stelle versagt "Madison County" streckenweise, will sich doch zu keiner Zeit ein wirklich straffer Spannungsbogen zu erkennen geben. Über einige gelungene Ansätze kommt das Geschehen nicht hinaus, was in der Hauptsache sicherlich darin begründet ist, das die gesamte Choose äußerst vorhersehbar daher kommt und absolut nichts gezeigt wird, was man in dieser oder ähnlicher Form noch nicht gesehen hätte. Daran krankt die Story dann auch ein wenig, was sich ganz automatisch auch auf das Seh-Vergnügen des Zuschauers niederschlägt, das davon sichtlich beeinträchtigt wird. Hinzu kommt auch noch das an etlichen Stellen fehlende Tempo in der Erzählweise, wobei sich insbesondere die ersten gut 40 Minuten so ziemlich in die Länge ziehen und einen hauptsächlich mit teils dummen Dialogen und Banalitäten konfrontieren, die man nun wirklich nicht gebraucht hätte. Obwohl sich das alles jetzt eher negativ anhört, so geht aber dennoch eine gewisse Faszination vom Szenario aus, die sich allein schon aus dem Gesichtspunkt ergibt, das man die ganze Zeit auf logische Erklärungsversuche für das Ganze wartet.

Hier hat Eric England im Prinzip recht gute Arbeit geleistet, was man dann am Ende von den gelieferten Erklärungen nicht unbedingt sagen kann. Fallen diese doch extrem dürftig-und irgendwie auch unvollständig aus. Das kann man aber eigentlich von der ganzen Geschichte behaupten, die gerade in verbaler Hinsicht voller Widersprüche steckt. Diese ergeben sich in erster Linie durch die Aussagen der Stadt-Bewohner, die von den Jugendlichen zur Person des angeblichen Mörders befragt werden. An dieser Stelle kann man schnell selbst durcheinander kommen, weiß man doch im ersten Moment nicht so recht, ob man sich einfach nur verhört hat, oder ob hier wirklich die widersprüchlichsten Aussagen aufeinander prallen. Der Showdown des Filmes gestaltet sich dann äußerst abrupt und lässt den Betrachter auch mit so einigen Fragen zurück, auf die man gern eine Antwort bekommen hätte. So wird der Verbleib von zwei Überlebenden einfach so im Raum stehen gelassen, was dann doch ein wenig dürftig erscheint. Üble Zungen könnten nun natürlich behaupten, das an diesem Punkt das letzte Geld verbraucht war, so das man die Antwort auf diese Frage nicht mehr ins Bild setzen konnte. Man merkt also, das "Madison County" alles andere als ein Meisterwerk ist, dennoch kann ich etliche extrem schlechte Bewertungen nicht so gänzlich nachvollziehen.

OK, zugegebenermaßen beinhaltet das Werk mehr Unzulänglichkeiten als Höhepunkte, aber da hat man schon weitaus schlimmere Horrorfilme gesehen, in denen im Prinzip überhaupt nichts Positives zu erkennen war. Hier verhält sich das doch ein wenig anders, denn zumindest hat Eric England anscheinend die Mechanismen des Genres verstanden, nur scheint er allerdings noch nicht so ganz dazu in der Lage zu sein, dieses Verständnis auch durchgehend vernünftig in Szene zu setzen. Und so sollte man sich auf einen Slasher einstellen, dem es leider an Innovation fehlt und der auch ansonsten noch mehrere Defizite beinhaltet. Dennoch würde ich persönlich das Werk im Mittelmaß ansiedeln, denn recht kurzweilige Unterhaltung bekommt man auf jeden Fall geboten.


Fazit:

Die Selbst-Deklarierung als Slasher-Meisterwerk sollte man definitiv als Teil der Marketing-Strategie ansehen, denn dieser Anspruch ist um einige Nummern zu hoch geraten. Diverse gelungene Ansätze sind aber dennoch nicht ausreichend, um hier von einem wirklich gelungenen Film zu sprechen, vielmehr bekommt man eine Independent-Produktion serviert, die aus den verschiedensten Gründen einige markante Mankos aufzuweisen hat.


5,5/10

Re: Madison County - Eric England (2011)

Verfasst: Mi 12. Feb 2020, 07:07
von jogiwan
Während sich die Meinungen auf der OFDB ja noch im unteren Mittelfeld abspielen, sind diese auf der IMDB hingegen desaströs und leider scheint ja wieder einmal der internationale Geschmack ja eher zutreffend zu sein. „Madison County“ ist auch leider wieder einmal ein Paradebeispiel, was man so alles falsch machen kann, wenn man einfach alle Chancen negiert, die sich einem als Regisseur so bieten. Das durchaus vorhandene Potential der Figuren wird verschenkt, die Geschichte über einen ominösen Schriftsteller samt Backwood-Horror-Einschlag entpuppt sich als komplette Luftnummer und auch sonst krankt es so ziemlich an allen Ecken und Enden. Das fängt bei der supernervigen Kameraführung an und endet bei den Figuren, die sich allesamt wieder einmal derart blöd verhalten, dass man sich als mündiger Zuschauer nur noch zum Kopf greifen kann. Klar ist das bei manchen Filmen durchaus reizvoll, aber „Madison County“ kommt nie in die Puschen und auch die letzte Viertel Stunde, in der dann wenigstens mal etwas passiert, wirkt eher improvisiert als auf irgendeine Weise stimmig. Nope, so ist das nix!