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LOOPER - Rian Johnson (2012)

Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 08:50
von purgatorio
LOOPER

Bild

Deutscher Titel: Looper
Originaltitel: Looper

Regie: Rian Johnson
Produktionsland: USA (2012)

Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt, Paul Dano, Noah Segan, Piper Perabo, Jeff Daniels, Pierce Gagnon, Qing Xu, Tracie Thoms, Frank Brennan, Garret Dillahunt...

Story:
Im Jahr 2074 ist es durch perfektionierte Ermittlungsmethoden praktisch unmöglich geworden, einen Menschen zu ermorden, ohne dafür belangt zu werden. Unangenehme Zeugen sind für das organisierte Verbrechen aber nach wie vor ein Problem. Diese werden kurzerhand lebendig und gut verpackt zurück ins Jahr 2044 geschickt, wo bereits ein sogenannter Looper, ein bezahlter Killer, auf sein Opfer wartet, um es zu beseitigen. Die fürstliche Entlohnung dieser Arbeit birgt allerdings den Nachteil, dass jeder Looper irgendwann sein eigenes, dreißig Jahre älteres Ich töten muss. Als Looper Joe (Joseph Gordon-Levitt) eines Tages sein eigenes älteres Ich (Bruce Willis) vor die Flinte bekommt, zögert er. Der ältere Joe kann ihn überwältigen und flieht. Dies sieht der ebenfalls aus der Zukunft stammende Looper-Koordinator Abe (Jeff Daniels) überhaupt nicht gern und bläst zur großen Jagd auf die beiden Joes.
(via ofdb)

Re: LOOPER - Rian Johnson (2012)

Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 08:51
von purgatorio
LOOPER (LOOPER, USA 2012, Regie: Rian Johnson)

Leider nur durchschnittlicher Sci-Fi-Thriller, der großartige Ansätze nicht weiter ausbaut.

In der Zukunft sind Zeitreisen möglich, jedoch auch verboten. Die großen Verbrecherkartelle nutzen die Technologie dennoch für Exekutionen und Leichenbeseitigung. Der Proband wird gefesselt und geknebelt in die Vergangenheit zu einem bereits wartenden Looper geschickt, dieser exekutiert ihn und beseitigt die Leiche – die Zukunft kennt folglich keine sterblichen Überreste von Zeugen oder unliebsamen Kartellmitgliedern. Eines Tages sitzt bei Joe (Joseph Gordon-Levitt) plötzlich sein eigenes älteres Ich (Bruce Willis) auf dem Präsentierteller zur Exekution bereit. Joe zögert…

LOOPER erzählt eine ebenso spannende wie interessante Geschichte. Rasante Action und nachdenkliche Töne wechseln regelmäßig. Jedoch kränkeln die Details. Warum konnte der Film nicht in unserer Gegenwart angesiedelt sein? Musste es 2044 sein? Wegen der Telekinese bei 10% der Bevölkerung? Das empfand ich schon als etwas ärgerlich, zumal man sich nicht viel Mühe dabei gab, die Gegenwart, die für uns schon die Zukunft ist, gesellschaftlich aufzuschlüsseln und zu erklären. Auf die Technik fliegender Motoräder hätte man nämlich auch gut verzichten können und die zweite Generation der Telekinetiker in Form des „Regenmachers“ wäre auch erklärbar geblieben. Ergo erscheint mir die vollständige Verortung in einem Zukunftsszenario als unnötig und distanzierend.
Die Erzählstruktur des Films ist im ersten Drittel wesentlich ansprechender, wird zum Ende hin jedoch mehr und mehr stringent. Sonderlich viele Twists gibt es dann nicht mehr, zu sehr verlässt sich Regisseur Johnson auf den Look, zu wenig steuert er noch Faszination und Neugier durch die Geschichte. Die wirklichen Knallerideen werden im ersten Drittel verbraten (wie fängt man einen Zukunftslooper in der Gegenwart? Man bearbeitet sein Gegenwarts-Ich – sehr spektakuläre und Szene! Absolut sehenswert, auch wenn die Erkenntnis über das, was dort gerade passiert, bei einigen Übelkeit auslösen könnte).

LOOPER ist interessant, LOOPER ist gut gespielt und sieht gut aus, LOOPER ist dennoch nur Durchschnitt, da viel Potenzial verschenkt wird und der Look des Films zu viel Vertrauen und Zuschauerbegeisterung allein tragen muss – symptomatisch für Hollywood: 6-7/10

Re: LOOPER - Rian Johnson (2012)

Verfasst: Sa 2. Mär 2013, 08:44
von jogiwan
Ich konnte mich für "Looper" durchaus begeistern und fand nicht nur die Geschichte hübsch "tricky", sondern auch überraschend düster und heavy. Wähnt man sich zuerst in einem Sci-Fi-Action-Streifen wandelt sich der interssante Streifen ja zunehmen in einen doppelbödigen Thriller, ehe am Ende dann auch noch die Effektkeule ausgepackt wird. Trotzdem bleibt alles recht stimmig und statt großartiger FX-Orgien, verlässt sich Johnson größtenteils auch eher auf seine vertrackte Geschichte über Zeitreisen und die damit verbundene Problematik. Auch die Befürchtung, dass mir das mittlerweile obligatorische Gespoilere sämtlicher Medien die Überraschung verdorben hätte, entpuppte sich auch als unbegründet. Darstellerisch gibts auch nix zu meckern und sowieso und überhaupt kann man gut verstehen, dass das vergleichsweise günstige Sci-Fi-Action-Thriller-Konsensdingens in den Kinos und bei den Fans auch sehr gut angekommen ist.