Ekstase - der Prozess gegen die Satansmädchen - Rolf Olsen
Verfasst: So 28. Feb 2010, 22:07
Als Abschluss des Brynych-Olsen-Wochenendes gab es diese hochgradig krude Exploitation-Mondo-Mischung, von Onkel Rolf unter seinem Mondo-Pseudonym "Emerson Fox" 1978 mutmaßlich als reines Abschreibungsprojekt realisiert.
4 minderjährige Mädchen stehen vor Gericht, weil sie als Anhängerin Satans im Feriencamp einen Jungen gtötet haben sollen und dessen Kumpel, der sie erpressen wollte, schwer verletzt haben. Gleich zu Beginn werden Presse (die mit wunderbaren Schlagzeilen wie "Wilde Sexspiele im Sarg" aufweist) und Öffentlichkeit ausgeschlossen, zum Glück durfte die Filmkamera drinbleiben... In Rückblenden wird gezeigt, wie es zu der Tat kam (eigentlich eine Eifersuchtstat, weil Kurt nicht mit Rosmary anbändeln wollte, sondern mit einem der anderen Girls), während die Mädels den Richter im Saal anpöbeln. Eine wunderbare Szene im Gerichtssaal gibt es später, wenn Rosmary aufsteht und mit tiefer männlicher Stimme die unvergeßlichen Worte spricht "I am Aleister Crowley and I was allowed to speak out of this girls body", worauf der Prozess vertagt wird, um eine ärztliche Begutachtung zu ermöglichen.
So könnte der Film ein Referenzwerk des Subgenres "Gerichts-Sleaze" sein, wenn Olsen nicht darauf verfallen wäre, die Tat bzw. die Satansjüngerschaft der Mädels allen Merkwürdigkeiten der Welt in die Schuhe zu schieben, weshalb haufenweise Dokumaterial (das laut Vorspann alles authentisch sein soll, aber wohl fast vollständig aus anderen Quellen stammt; so hat Hagen Weiss eine dieser Szenen "Kommissar X jagt den roten Tiger" zugeordnet) über philippinische Wunderheiler, ghanaische Fetisch-Dildo-Bräuche, Haiattacken oder das Abknallen afrikanischer Elefanten eingebaut, bei dem man nun wirklich keinen Zusammenhang mit der Tat mehr herstellen kann. Immerhin gibt es auch Anton LaVey ein paar Sekunden zu sehen.
Noch mal richtig exploitativ wird das Werk, wenn es sich der deutschen Sexwelle, die von einem Sprecher richtig abgegeißelt wird ("Sexualidiotie"), so sei der sittliche Verfall natürlich eine der Gründen von Sexualverbrechen (Bischof Mixa wird es gerne bestätigen... ), während im Bild dabei die ganze Zeit das innere eines Sex-Shops gezeigt wird, incl. Nahaufnahme von Pornoheftchen. Einen größeren Kontrast von Bild und Ton kann man sich in diesem Leben nicht vorstellen, ganz großes Bild-Zeitungs-Format!
In ähnlicher Weise wird auch die Drogenproblematik beleuchtet.
Teilweise ein unübertreffliches Meisterwerk, nervt der ganze Mondo-Quatsch (der ungefähr die Hälfte des Films ausmacht) reichlich, so dass das Endergebnis doch eher durchwachsen ausfällt.
Dem "Toppic"-Label ist es zu verdanken, dass der Film als "Ekstase - Horrortrip der Satanssekte" für die Nachwelt erhalten blieb, warb man doch damit "Der Film, den das Fernsehen nicht zeigen darf". Fragt sich, ob die TV-Sender ihn überhaupt zeigen wollten...
4 minderjährige Mädchen stehen vor Gericht, weil sie als Anhängerin Satans im Feriencamp einen Jungen gtötet haben sollen und dessen Kumpel, der sie erpressen wollte, schwer verletzt haben. Gleich zu Beginn werden Presse (die mit wunderbaren Schlagzeilen wie "Wilde Sexspiele im Sarg" aufweist) und Öffentlichkeit ausgeschlossen, zum Glück durfte die Filmkamera drinbleiben... In Rückblenden wird gezeigt, wie es zu der Tat kam (eigentlich eine Eifersuchtstat, weil Kurt nicht mit Rosmary anbändeln wollte, sondern mit einem der anderen Girls), während die Mädels den Richter im Saal anpöbeln. Eine wunderbare Szene im Gerichtssaal gibt es später, wenn Rosmary aufsteht und mit tiefer männlicher Stimme die unvergeßlichen Worte spricht "I am Aleister Crowley and I was allowed to speak out of this girls body", worauf der Prozess vertagt wird, um eine ärztliche Begutachtung zu ermöglichen.
So könnte der Film ein Referenzwerk des Subgenres "Gerichts-Sleaze" sein, wenn Olsen nicht darauf verfallen wäre, die Tat bzw. die Satansjüngerschaft der Mädels allen Merkwürdigkeiten der Welt in die Schuhe zu schieben, weshalb haufenweise Dokumaterial (das laut Vorspann alles authentisch sein soll, aber wohl fast vollständig aus anderen Quellen stammt; so hat Hagen Weiss eine dieser Szenen "Kommissar X jagt den roten Tiger" zugeordnet) über philippinische Wunderheiler, ghanaische Fetisch-Dildo-Bräuche, Haiattacken oder das Abknallen afrikanischer Elefanten eingebaut, bei dem man nun wirklich keinen Zusammenhang mit der Tat mehr herstellen kann. Immerhin gibt es auch Anton LaVey ein paar Sekunden zu sehen.
Noch mal richtig exploitativ wird das Werk, wenn es sich der deutschen Sexwelle, die von einem Sprecher richtig abgegeißelt wird ("Sexualidiotie"), so sei der sittliche Verfall natürlich eine der Gründen von Sexualverbrechen (Bischof Mixa wird es gerne bestätigen... ), während im Bild dabei die ganze Zeit das innere eines Sex-Shops gezeigt wird, incl. Nahaufnahme von Pornoheftchen. Einen größeren Kontrast von Bild und Ton kann man sich in diesem Leben nicht vorstellen, ganz großes Bild-Zeitungs-Format!
In ähnlicher Weise wird auch die Drogenproblematik beleuchtet.
Teilweise ein unübertreffliches Meisterwerk, nervt der ganze Mondo-Quatsch (der ungefähr die Hälfte des Films ausmacht) reichlich, so dass das Endergebnis doch eher durchwachsen ausfällt.
Dem "Toppic"-Label ist es zu verdanken, dass der Film als "Ekstase - Horrortrip der Satanssekte" für die Nachwelt erhalten blieb, warb man doch damit "Der Film, den das Fernsehen nicht zeigen darf". Fragt sich, ob die TV-Sender ihn überhaupt zeigen wollten...