
Originaltitel: The Dorm That Dripped Blood
Herstellungsland: USA / 1982
Regie: Jeffrey Obrow / Stephen Carpenter
Darsteller: Laura Lapinski, Stephen Sachs, David Snow, Pamela Holland, Kay Beth
The Dorm That Dripped Blood (USA 1982, Originaltitel: The Dorm That Dripped Blood)
Der Letzte macht (nicht nur) das Licht aus ...
Joanne (Laurie Lapinski) leitet die Entrümpelung eines in die Jahre gekommenen Studentenwohnheims, eine kleine Gruppe Helferlein steht ihr bei diesem Vorhaben zur Seite. Zwar könnte man die Ferien auf angenehmere Art verbringen, dennoch herrscht überwiegend gute Stimmung. Für Beunruhigung sorgt ein verwirrt aus der Wäsche glotzender Bursche (John Hemmit), welcher das Gelände trotz mehrfacher Aufforderung nicht verlässt, sich immer wieder dem Zugriff des Aufräumkommandos entzieht. Bald kommt es zu befremdlichen Vorfällen, Joanne und ihre Kommilitonen werden von unguten Gefühlen ergriffen. Wenig später schlägt zarte Angst in pures Grauen um ...
Jeffrey Obrow und Stephen Carpenter haben "The Dorm That Dripped Blood" mit wenig Geld und viel Herzblut inszeniert. Bewährte Zutaten bilden das Fundament für diesen Slasher aus den frühen achtziger Jahren. Das Ensemble besteht aus unverbrauchten Gesichtern, die Frischlinge machen ihren Job gut. Man vertraut auf bodenständige Charaktere, hat die dazu passenden Gesichter gewählt, vielleicht eher unscheinbar, fraglos sympathisch. Am gemäßigten Erzähltempo werden hektische Zuschauer wenig Freude haben, der geneigte Fan taucht mit Wonne in die typische "Achtziger-Campus-Slasher Atmosphäre" ein. Glaubt man den Angaben des Labels zu dieser Veröffentlichung, bekommen wir endlich die tatsächlich ungekürzte Fassung des Streifens zu sehen. Teils sind die Morde sadistisch ausgeführt, hinzu gesellen sich einfache -aber sehr effektive und liebevoll gemachte- Panschereien. Sicher wird mancher Betrachter den Killer vorzeitig ermitteln, aus meiner Sicht gelingt der Twist jedoch gut, vor allem das bitterböse Ende sorgt für dicke Ausrufezeichen!!! Ich lobte die Damen und Herren vor der Kamera bereits, weitere Auflistung der Truppe scheint mir unnötig, entsprechende Informationen sind im Netz verfügbar. Kurz möchte ich Laurie Lapinski hervorheben, die mit ihrer freundlichen Ausstrahlung sofort Punkte sammelt. In einer Nebenrolle ist Daphne Zuniga zu sehen, heute gefragte TV-Darstellerin in den USA.
In Deutschland wurde der Film unter dem Titel "Todestrauma" vermarktet (alternative Titel für den englischsprachigen Raum: "Death Dorm" und "Pranks"), bisher nur auf Tape, vielleicht erreicht uns irgendwann eine DVD oder gar BD. Dramtisch ist die Marktlage nicht, Synapse hat dem Flick eine ansprechende DVD/BD Combo spendiert. Das verwendete Material erweist sich als grobkörnig, zum Glück blieb der Filterwolf im Keller, die rohe Optik steht dem Werk sehr gut. Extras geben interessante Infos her, es gibt einen Audiokommentar von Obrow & Carpenter auf die Ohren, hinzu gesellen sich zwei Beiträge über Make-Up FX und Score, dort melden sich Matthew Mungle (FX) und Christopher Young (Musik) zu Wort. Sehr erfreulich, denn die herrlichen FX und der starke Score, haben diese zusätzliche Würdigung absolut verdient. Weiterhin lässt sich der Film nur mit Musik betrachten. Testet die Option, mit einfachem Equipment und geringen finanziellen Mitteln, hat Christopher Young großartige Arbeit abgeliefert (inzwischen ist er seit vielen Jahren ein gut beschäftigter Komponist, was ich nach dem Genuß von "Dorm" gut nachvollziehen kann).
Fans kommen auf ihre Kosten, Slasherkost für Liebhaber kleiner Filme. Gern ziehe ich 7/10 (gut), rate zum Kauf des Sets aus dem Hause Synapse films.
Lieblingszitat:
"This is no joke! The power is cut and the phone's dead!"