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Shadowguard - Michael Biehn

Verfasst: Mo 1. Apr 2013, 15:22
von horror1966
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Shadowguard
(The Blood Bond)
mit Michael Biehn, Phoenix Chou, Simon Yam, Emma Pei, Jennifer Blanc, Dong Fu Lin, Xiao Keng Ye, Shi Ping Cao, Michael Chai, Mini Lee, Kenny Lo, Andrew Ng, Thomas Ho, Oliver Williams
Regie: Michael Biehn
Drehbuch: Michael Biehn / Nicholas Eriksson
Kamera: Ross W. Clarkson
Musik: Longan So
FSK 16
China / USA / 2010

Bagwun, ein weltbekannter spiritueller Führer trifft in der asiatischen Stadt Purma ein, um eine geistliche Rede für seine Anhänger zu halten. Begleitet wird er von einer Heer an Mönchen und Beratern. Auch seine persönliche Leibwächterin, Deva, eine bildhübsche eurasische Frau mit beeindruckenden kämpferischen Fähigkeiten begleitet ihn. Als Bagwun und seine Anhänger am Hotel ankommen, werden sie von Auftragskillern angegriffen. Schwer verletzt kommt Bagwan mit dem Leben davon, doch er braucht dringend binnen 12 Stunden eine Bluttransfusion um überleben zu können - seine Blutgruppe ist so selten das nur eine Handvoll Spender in Frage kommen. Deva macht sich auf den gefährlichen Weg durch das Rebellen Land und findet den letzten möglichen Spender, John Tremayne, ein verbitterter EX-Special Forces Soldat der vor langer Zeit den Krieg hinter sich gelassen hat. Doch die Vergangenheit holt Ihn wieder ein, und ein unerbittlicher Kampf um sein Blut bricht aus.

The Expendables Meets Rambo



Mit diesem Schriftzug auf dem deutschen DVD-Cover werden natürlich sofort Hoffnungen beim Zuschauer wach, das man es hier mit einem ordentlichen Action-Kracher zu tun bekommt. Ziemlich schnell stellt sich jedoch die Ernüchterung ein, denn "Shadowguard" kann in wirklich keiner Beziehung auch nur ansatzweise mit den oben genannten Filmen konkurrieren. Der Regie-Erstling von B-Movie Ikone Michael Biehn ist ehrlich gesagt sogar ein ziemlicher Reinfall, beinhaltet die laue Geschichte doch im Prinzip keinerlei Höhepunkte, die man lobenswert erwähnen könnte. Zum einen gibt die extrem ausgedünnte Rahmenhandlung so gut wie überhaupt nichts her und auch die Umsetzung des Ganzen erscheint einem doch eher dilletantisch und dröge, so das man auch sehr gut nachvollziehen kann, das Biehn sich im nachhinein von seinem eigenen Film distanziert haben soll.

Angeblich soll diesem Werk ein Budget von geschätzten 2.000.000 $ zu Grunde liegen, wobei man sich schon während der Sichtung die Frage stellt, wofür das Geld denn ausgegeben wurde. Es kann jedenfalls schwerlich für die schwach agierende Darsteller-Riege ausgegeben worden sein, denn das dargebotene Schauspiel spottet eigentlich jeder Beschreibung und ist nicht der Rede wert. Treffend erscheint lediglich ein einziger von Biehn ausgesprochener Satz zu sein, sagt er doch während einer Szene, das er schon bessere Tage gehabt hätte. Damit trifft er dann auch den Nagel genau auf den Kopf, passt er sich doch mit seiner Darstellung dem unglaublich schwachen Niveau der gesamten Inszenierung an.

Ein B-Actioner sollte doch zumindest unterhaltsam-und kurzweilig sein, doch selbst hier versagt "Shadowguard" fast auf der ganzen Linie. Nur selten bekommt man Passagen geboten, die einen ein wenig aus dem Dämmerzustand herausholen, der schon nach wenigen Minuten Spielzeit eintritt. Zu belanglos und dröge erscheint die ganze Chose und das Geschehen plätschert fast ganzzeitig vor sich hin, ohne dabei jegliche Substanz erkennen zu lassen. Lediglich einige Nahkämpfe der Hauptdarstellerin Phoenix Chou sorgen für ein wenig Unterhaltung, wobei selbst diese Passagen noch ziemlich bieder erscheinen. Michael Biehn hingegen wirkt ausgemergelt und gebrechlich, nichts ist mehr zu verspüren vom ansonsten immer drahtigen B-Movie Star vergangener Tage.

Und so ergibt sich dann insgesamt gesehen ein Gesamteindruck, der mit dem Begriff unterdurchschnittlich noch bestens bedient ist. "Shadowguard" ist nicht mehr als ein äußerst müder Vertreter des Genres, dem es an jeglicher Inspiration und Klasse mangelt. Eine vollkommen belanglose Geschichte, schlecht agierende Darsteller und das Fehlen jeglicher Spannung sind nicht unbedingt die Attribute, die ein Film dieser Art beinhalten sollte. Der reißerische Vergleich mit Genre-Größen wie "The Expendables" und "Rambo" ist nicht mehr als eine Marketing-Strategie, damit man diesen Film überhaupt einer bestimmten Zielgruppe schmackhaft machen kann, die jedoch im Endeffekt ebenso enttäuscht sein wird wie jeder andere, der sich dieses Werk angesehen hat.


Fazit:


So sehr ich den guten Michael Biehn auch schätze, mit dieser Regie-Arbeit hat er sich nun wirklich keinen Gefallen getan. Größtenteils wird man mit purer Langeweile konfrontiert, die sich nur in den seltensten Fällen durch einige nette Nahkämpfe ein wenig verdrängen lässt. Ansonsten aber erscheint der Film nicht wirklich lohnenswert, so das man sich seine Zeit viel besser mit anderen Dingen vertreiben kann.


3/10