Deliria-Italiano

Die letzte Mätresse



Originaltitel: Une vieille maitresse

Alternativitel: The Last Mistress

Herstellungsland: Frankreich, Italien / 2007

Regie: Catherine Breillat

Darsteller: Asia Argento, Fu'ad Ait Aattou, Roxane Mesquida, Claude Sarraute, Yolande Moreau

Story:

In der Pariser Gesellschaft dreht sich alles um die Hochzeit zwischen dem attraktiven Ryno de Marigny und der Adligen Hermangarde. Doch Ryno hat ein Geheimnis. Seit Jahren pflegt er eine leidenschaftliche Affäre. Getrieben von Zweifel und Neugier fordert ihn seine zukünftige Schwiegermutter zur Aussprache auf. Im Verlauf der Nacht enthüllt Ryno das lustvolle Abenteuer voller Sex, Leidenschaft, Hass und Sadomasochismus. Er beteuert, die Affäre aufzugeben - doch er ist dieser teuflischen Verführerin verfallen. (quelle: amazon.de)

Nicht uninteressantes Kostümfilm-Drama der französischen Skandalfilmerin Catherine Breillat, der die Verfilmung des Romans von Jules-Amédée Barbey D'Aurevilly auch eine Herzensangelegenheit war. Entgegen den anderen Werken von Madame Breillat ist "Die letzte Mätresse" jedoch verglleichsweise zahm ausgefallen und wirkt ab und an auch etwas steif in der Hüfte. Das Hauptaugenmerk liegt statt Körperlichkeiten auch eher in der schönen Ausstattung des Streifens und der Geschichte einer sadomasochistischen Liebe, die anfänglich recht unbeschwert und dann zunehmend dramatischer wird. Asia Argento in der Hauptrolle ist für mich persönlich natürlich eine harte Nuss und wenn die vollsten Lippen ausgerechnet auch noch der männliche Hauptdarsteller zu bieten, der optisch so überhaupt nicht in mein Beuteschema fallen würde, ist es halt auch ein bissl schwer, objektiv zu bleiben. Dennoch ist "Die letzte Mätresse" ein durchaus gelungenes Drama, das schöne Bilder und eine wunderbar fragile Roxane Mesquida zu bieten hat und Fans von Werken aus der Kostümfilm-Kiste und Arte-Seher auch nicht enttäuschen wird.

Zwischen der Asia und dem Jogi ist das wohl eindeutig ne Art exzessiver Hassliebe!
Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne!!

ach, der hatte schon ein paar Momente, wo ich durchaus voll auf meine Kosten gekommen bin...

Der Film ist schon sehenswert, vor allem fand ich die Konstellation zwischen dem Protagonisten und seiner Schwiegermutter-in-spe interessant, die sich mit erstaunlicher Toleranz und großem Interesse die Geschichte von ihm und seiner Mätresse anhört. Am Anfang habe ich noch mit einem Abklatsch von "Liasisons dangereuses" gerechnet, der Film nimmt dann aber doch eine ziemlich andere Richtung. Wer nicht von vornherein Schwierigkeiten mit längeren dialoglastigen Filmen hat, findet hier ein nicht uninteressantes Kostümdrama, das natürlich auch von der typischen Ausstrahlung von Asia Argento lebt, die hier als traurige Femme fatale sicher keinen Fan enttäuscht. Der rohe und archaische visuelle Stil der Algerien-Episode (fühlte mich ein bisschen an Jodorowsky erinnert) bildet einen überzeugenden Kontrast zur Haupthandlung, schade, dass dieser Handlungsabschnitt so kurzgefasst erzählt wird.