Flesh Eating Mothers - James Aviles Martin (1988)
Verfasst: Do 13. Jun 2013, 21:31
Flesh Eating Mothers
(Flesh Eating Mothers)
mit Robert Lee Oliver, Donatella Hecht, Neal Rosen, Valorie Hubbard, Terry Hayes, Katherine Mayfield, Suzanne Ehrlich, Louis Homyak, Ken Eaton, Alley Ninestein, Michael Fuer, Mickey Ross, Grace Pettwohn, Tony DeRiso, Marie Michaels
Regie: James Aviles Martin
Drehbuch: James Aviles Martin / Zev Shlasinger
Kamera: Harry Eisenstein
Musik. Hayley Moss
Keine Jugendfreigabe
USA / 1988
In einer Kleinstadt in Nordamerika bricht das Böse wie ein Alptraum über die beschauliche Idylle herein. Unbescholtene Hausfraune verlieren unter dem Einfluss einer rätselhaften Seuche den Verstand und mutieren zu zombieähnlichen Wesen. Sie haben einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch – besonders auf das der eigenen Familie. Detective Clyde McCormick versucht der Massenhysterie mit Waffengewalt Herr zu werden.
Es gibt immer wieder diese Filme, die im Grunde genommen den absoluten filmischen Bodensatz darstellen, da in ihnen eigentlich überhaupt nichts zusammenpasst und die so lediglich für hartgesottene Trash-Liebhaber eine Sichtung wert sind. "Flesh Eating Mothers" fällt ganz eindeutig in diese Kategorie und macht auch von der ersten Minute an keinerlei Hehl aus dieser Tatsache. Selbst wenn man hier nur von einer dünnen Rahmenhandlung sprechen würde ist dies im Prinzip schon als große Übertreibung anzusehen, da gerade in den ersten Minuten ein Knäuel aus scheinbar vollkommen zusammenhangloser Passagen auf den Zuschauer einstürzt, bei dem es doch sichtlich schwerfällt, den Überblick nicht zu verlieren. So wird man beispielsweise mit etlichen Charakteren überflutet die man erst einmal in einen gewissen Zusammenhang bringen muss, was aber gar nicht einmal so leicht scheint, da man sich doch vielmehr für die Absurdität der Geschehnisse interessiert, sie alles andere als absolut nebensächlich erscheinen lassen.
Und so wird man mit einer Horde wildgewordener Hausfrauen bedient, die durch eine unerklärbare Seuche zu Menschenfressern mutieren und auch vor den eigenen Familienmitgliedern keinen Halt machen, sondern diese genüsslich verspeisen, was bei den übriggebliebenen Kindern doch auf ziemliches Unverständnis stösst. Die ganzen Ereignisse sind dabei so vollkommen absurd und skurril umgesetzt worden, das man phasenweise wirklich die Tränen in den Augen hat. Ganz bestimmt trifft der hier auftretende Humor nicht jeden Geschmack, ist er doch streckenweise äusserst platt geraten. Andererseits entsteht aber sehr oft eine so unfreiwillig komische Situationskomik, das man sich vor lachen kaum noch halten kann. Dieser Punkt ist in erster Linie den grottenschlechten Schauspielern zu verdanken, von denen augenscheinlich kein einziger wirklich etwas mit dieser Berufsbezeichnung zu tun hat, die aber gerade durch ihre offensichtliche Talentlosigkeit perfekt in das absolut schräge Szenario hineinpassen und den Trashgehalt dieses Werkes in ungeahnte Höhen schnellen lassen. Zudem ist auch noch die deutsche Synchronisation so dermaßen daneben, das man es kaum für möglich halten kann. Die sogenannten Dialoge wirken abgelesen und sind ausserdem auch noch größtenteils sinnbefreit, was dem durchaus vorhandenem Spaß-Faktor aber keineswegs abträglich ist.
Nun gibt es ja genügend Filme, in denen man sich über unlogische Reaktionen oder Verhaltensweisen aufregen kann, was einem aber hier geboten wird, das ist schon nicht mehr feierlich. Man braucht dabei nur an die reaktionen der Jugendlichen denken die sich immer wieder auf einem Sportplatz treffen, um dort die weitere Vorgehensweise gegen ihre fleischfressenden Mütter zu besprechen, die wie die "Desperate Housewifes auf Crack" durch die Straßen ziehen, um ihren unbändigen Hunger zu stillen. Wenn man jetzt denkt, das die teenager betroffen oder gar emotional reagieren der sieht sich ziemlich schnell getäuscht, denn wird doch recht sachlich über die vollkommen absurden Ereignisse gesprochen, als wenn diese das Normalste auf der Welt wären und täglich passieren würden. Keine Mimik, keine Gestik sondern ausschließlich stoische Gesichter und Vorschläge, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. So bekommt man also letztendlich ein Werk geboten, das in rein filmischer Hinsicht absolut gar nichts zu bieten hat, aber sämtliche Zutaten beinhaltet, die aus ihm eine waschechte Trash-Granate machen, die aber lediglich den eingefleischten Fans dieser Filmgattung zu empfehlen ist.
Eigentlich ist es doch ziemlich schade, das dies der einzige Spielfilm von Regisseur James Aviles Martin ist, denn hätte der gute Mann doch ganz sicher noch so einige schräge Vertreter kreieren können, die insbesondere bei den Trash-Liebhabern großen Anklang gefunden hätten denn manchmal ist es gerade der filmische Bodensatz, der den größten Unterhaltungswert beinhaltet. Allerdings muss man wirklich eine ausgeprägte Vorliebe für den extrem schrägen Humor haben, der phasenweise auch mal platt und äusserst dümmlich daherkommt.
Fazit:
"Flesh Eating Mothers" ist ein Film der so schlecht ist, das er schon wieder gut ist. Rein filmisch gesehen handelt es sich um eine totale Gurke, der eigentlich nichts beinhaltet, für das man Punkte vergeben könnte. Hier handelt es sich eindeutig um ein Produkt, das lediglich ein hartgesottener Fan mit einem Hang zum schrägen und absurden Film lieben kann. Wer also eine wahre Trash-Granate zu schätzen weiss, darf diesen Film keinesfalls versäumen, wer aber auch nur die kleinsten filmischen Ansprüche besitzt, der sollte einen großen Bogen um dieses skurrile Filmchen machen.
6/10 Trash-Punkte