Deliria-Italiano

LA GATTA IN CALORE



Origibaltitel: La gatta in calore

Herstellungsland/-jahr: ITA 1972

Regie: Nello Rossati

Darsteller: Eva Czemerys, Anthony Fontane, Renato Pinciroli, Silvano Tranquilli, Ada Pometti, ...

Story:
Ingenieur Antonio kommt von einer Geschäftsreise nach Hause. Auf der Zufahrt zu seinem
ländlichen Anwesen findet er den leblosen Körper des nebenan wohnenden Malers Massimo.
In seinem Haus sitzt seine Frau Anna blutverschmiert neben einer Pistole. Was ist geschehen?
In Rückblenden wird eine spannende Geschichte von Einsamkeit, Drogen, Sex, Liebe und Mord
erzählt, die von einem grandiosen Soundtrack von Gianfranco Plenizio untermalt wird.
Für die Kamera war Joe D'Amato zuständig.

Ha! Den kenne ich sogar. Leider für meine Begriffe kein Giallo... Eher so "Home-Invasion"-Thriller/Drama mässig. Fällt für mich in die von mir eher weniger gemochte Unterkategorie "Frau in den beginnenden Wechseljahren dreht am Rad" ( ) wie z.B. "Perfume of the Lady in Black" oder "Le Orme".
Erreicht aber lange nicht deren Qualität!

bloody_moon hat geschrieben:Unterkategorie "Frau in den beginnenden Wechseljahren dreht am Rad"

Wirklich sehr interessante Unterkategorie.

kommt von Cineploit in mehreren Cover-Varianten..... yippie!

Cineploit hat geschrieben: Die nächste Veröffentlichung ist ein wunderschöner gialloesker Thriller aus der Blütezeit dieses Genres! Weltweit erstmalig in digitaler Form restauriert in 2K kommt LA GATTA IN CALORE aka THE CAT IN HEAT von Nello Rossati mit der wunderschönen Eva Czemerys und dem immer gern gesehenen Silvano Tranquilli. Unterstützt wurde Rossati von Regie Assistent Lamberto Bava und die imposante Kamera stammt von niemand geringerem als Aristide Massaccesi aka Joe D´Amato! Abgerundet wird das Werk von einem grandiosen Score von Maestro Gianfranco Plenizio.
Veröffentlichung ist am 7. Oktober und der Vorverkauf startet jetzt!

Es existiert kein deutscher Ton sondern nur englisch und natürlich italienisch, optional gibt es deutsche Untertitel.

I 1972
R: Nello Rossati
D: Silvano Tranquilli, Eva Czemerys, Anthony Fontane
K: Aristide Massaccesi
M: Gianfranco Plenizio

Running time: 90 Minuten / Format: 1.85:1, 1080p
Sound: DTS-HD 2.0 / Audio: italian, english
Subtitles: german, english

Interview Nello + Toni Rossati - Running time: 23 minutes
Audio: italian / Subtitles: german, english

Featurette Christian Kessler - Running time: 14 minutes
Audio: german / Subtitles: english

Introduction Mark Thompson Ashworth - Running time: 5 minutes
Audio: english / Subtitles: german

Picture Gallery
Double sided Poster

quelle: facebook

Oh, da freu ick mir.

Kommt natürlich ins Haus!

YT Download in O-Ton, jedoch mäßiger Bildqualität

Ein Werk aus einer Zeit, als die Kinowelt, nicht nur in Italien, noch in Ordnung war und in voller Blüte stand.
Zu sehen gibt es einen Psychothriller, keinen klassischen Giallo, der es in sich hat. Eine schöne und erotische Hauptdarstellerin erzählt uns Zuschauern in Rückblenden eine spannende Geschichte von Sehnsüchten, ungezügelten Emotionen, Leidenschaft und Verrat, das alles eingefangen in tollen Bildern, großartiger Musik und verschwenderischer Ausstattung.
Hat mir sehr gut gefallen!
Tatsächlich ein Film wie gemacht für Leute, die sich in diesem Forum rumtreiben. Ich empfehle unbedingt die Anschaffung der demnächst erscheinenden Veröffentlichung.
Die italienischen Dialoge sind übrigens dank der klaren Aussprache der Schauspieler sehr gut verständlich, was nicht unbedingt immer die Regel ist. Mit deutschen Untertiteln sollte das hübsch werden.
Zwei kleine Anmerkungen noch – der Titel des Films, übersetzt „Die läufige Katze“, ist inhaltlich nicht ganz falsch, aber natürlich zutiefst sexistisch. Des weiteren komme ich persönlich mit sexualisierter Gewalt immer weniger klar. Beides ist jedoch im Zeitkontext der Entstehung als typisch zu betrachten und schmälert den positiven Eindruck nicht.

08/10

Als der vielbeschäftigte Geschäftsmann Antonio von einem seiner zahlreichen Geschäftsreisen nach Hause kommt, findet er an einem herbstlichen Morgen den Leichnam seines Nachbarn auf seinem Grundstück, sowie seine Frau Anna mit blutverschmierten Händen und einer Waffe am Frühstückstisch. Anstatt die Polizei zu verständigen, bedeckt Antonio den toten Körper mit Laub und versucht von seiner verstörten Frau zu erfahren, was sich in der Nacht zugetragen hat.

„Die läufige Katze“ ist ein hübscher Thriller aus italienischer Produktion, der zwar mit einer Leiche beginnt, aber meines Erachtens nur mit einem Fuß im Giallo-Genre steht. Viel mehr ist „La gatta in calore“ eher einer Kammerspiel-artiges Psychogramm einer vernachlässigten Frau, die sich in ständiger Abwesenheit des eigenen Gatten in eine Affäre mit dem jüngeren Nachbarn stürzt, der jedoch einen ungesunden Lebenswandel führt. Erwartungsgemäß geht die Sache nicht gut und Drogen, Kränkung und Gewalt, sowie ein geladener Revolver führen zum dramatischen Ende der kurzen und heftigen Beziehung. Da von Beginn an schon mehr oder minder klar ist, was zuvor geschehen ist, legt der Film auch weniger Wert auf Spannung, sondern rollt die Umstände auf, die erst zu dieser Tat geführt haben. Alles sehr routiniert von Regisseur Nello Rossati und Kameramann Joe D‘Amato in Szene gesetzt und voll und ganz auf seine weibliche Hauptdarstellerin zugeschnitten ergibt sich so auch das komplexe Bild damaliger Verhältnisse, als der erfolgreiche Mann das Geld nach Hause brachte und die attraktive Gattin gelangweilt mit Haushaltshilfe ihre Tage verbringt. Vielleicht ist „The Cat in Heat“ jetzt kein Genre-Kracher, aber ein durchaus interessantes Zeitdokument über gutbetuchten Mittelstand inklusive Vorbehalte gegenüber allem, was diese überschaubare Welt und das kleine Glück bedrohen könnten. Cineploit bringt diesen feinen Streifen erwartungsgemäß in sehr guter Qualität und die Erwartungen werden auch nicht enttäuscht, wenn man sich auf den Streifen und seine interessanten Figuren einzulassen vermag.

Kamera, Musik und Darsteller sind hier fraglos Oberklasse. Drehbuch leider eher auf solidem TV-Niveau.

Passender Titel: La casalinga annoiata

6/10

Zwar ist "La gatta in calore" nicht das erhoffte Bömbchen, dennoch freut es mich, wenn weniger bekannte Filme vor dem Vergessen gerettet werden. Da greife ich lieber zu, als beim drölfzigsten Repack der üblichen Klassiker.

Die Veröffentlichung von Cineploit erfreut mit sehr schöner Bildqualität, während man beim Ton gewisse Abstriche machen muss (bei der Erstsichtung kam die italienische Tonspur zum Einsatz, die stellenweise deutlich leiert). Das ist noch akzeptabel, da es nicht ständig in Geleier ausartet. Irgendwie hat die Tonspur dadurch einen gewissen Charme, nur fällt die Qualität im Vergleich zum gebotenen Bild leider deutlich ab.

Auch wenn ich nach der Sichtung nicht in Jubel ausbreche, bin ich dennoch dankbar für die Veröffentlichung des Streifens. Cineploit darf gern weiter in den Tiefen des italienischen Genrekinos wühlen.

Nachtrag: Gewohnt liebenswert ist das Video-Feature mit Christian Keßler.