Originaltitel: La Jetée
Frankreich / 1962
Regie: Chris Marker
Darsteller: Hélène Chatelain, Davos Hanich, Jacques Ledoux, André Heinrich
Story:
Handlung (Spoiler!):
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Im Paris nach dem dritten Weltkrieg hausen die Überlebenden in unterirdischen Gängen. Wissenschaftler experimentieren an Gefangenen, die sie zu Zeitreisenden machen wollen, damit sie aus der Vergangenheit und Zukunft dringend benötigte Hilfe in Form von Technologie und Vorräten besorgen können. Die meisten Gefangenen sterben dabei allerdings - oder werden verrückt. Nur bei einem gelingt die Transformation, der in die Zeit zurück geschickt wird, in der er als Kind auf dem Flughafen Paris-Orly eine junge Frau gesehen und einen Mord beobachtet hat: Die Erinnerung daran befähigt ihn, in diese Zeit zurückzukehren. Allerdings war es seine eigene Tötung als zeitgereister Erwachsener, die er als Kind erleben musste.
Meine Kritik (Spoiler!):
Die Handlung kommt einem irgendwie bekannt vor....stimmt, 'Twelve Monkeys', das sehr erfolgreiche Si-Fi-Endzeitdrama von Terry Gilliam.
Da hat das gute Python-Mitglied also auch nur geklaut. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht daran erinnern, ob er Marker in den Credits genannt hat, ich denke mal ja, wäre ja auch zu offensichtlich.
Wobei 'Film' trifft es nicht ganz, Marker nennt sein Werk zurecht "Photo-Roman'. Keine Sorge, mit der Bravo hat dieses nun wahrlich nichts gemein, obwohl fast ausschließlich Fotos Verwendung finden. Aus dem "Off" wird die Geschichte des Zeitreisenden erzählt, untermalt von zu jeder Zeit passender Musik, und durch die unterschiedlich schnelle Abfolge der Fotos kann Marker auch ohne bewegte Bilder und Dialoge den Betrachter ins Geschehen hineinziehen.
Höhepunkt ist für mich die kurze, wenn auch nicht weniger intensive Szene, in der nach diversen Überblendungen plötzlich das Gesicht, genauer gesagt die Augen der jungen Frau plötzlich in Bewegung geraten. Dieser Moment, so überraschend und intensiv, dass einem die Worte fehlen. Dann werden die oftmals tristen, apokalyptischen Bilder vom Ende der Menschheit durch einen Apell für den Aufbruch, die Liebe, abgelöst.
Am Ende entscheidet sich der Zeitreisende für die echte "verklärte" Vergangheit, für die Hoffnung auf das Wiedersehen mit der jungen Frau, nur um zu erkennen, dass er selbst der getöte Fremde seiner Kindheit gewesen ist. Eine Aussage, die viele Deutungen zulässt, aber nie banal oder gar überflüssig ist.
Ein Experimental-Film der besonderen Sorte, ungewöhnlich und ziemlich einmalig.
10/10
Meine Kritik (Spoiler!):
Die Handlung kommt einem irgendwie bekannt vor....stimmt, 'Twelve Monkeys', das sehr erfolgreiche Si-Fi-Endzeitdrama von Terry Gilliam.
Da hat das gute Python-Mitglied also auch nur geklaut. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht daran erinnern, ob er Marker in den Credits genannt hat, ich denke mal ja, wäre ja auch zu offensichtlich.
Wobei 'Film' trifft es nicht ganz, Marker nennt sein Werk zurecht "Photo-Roman'. Keine Sorge, mit der Bravo hat dieses nun wahrlich nichts gemein, obwohl fast ausschließlich Fotos Verwendung finden. Aus dem "Off" wird die Geschichte des Zeitreisenden erzählt, untermalt von zu jeder Zeit passender Musik, und durch die unterschiedlich schnelle Abfolge der Fotos kann Marker auch ohne bewegte Bilder und Dialoge den Betrachter ins Geschehen hineinziehen.
Höhepunkt ist für mich die kurze, wenn auch nicht weniger intensive Szene, in der nach diversen Überblendungen plötzlich das Gesicht, genauer gesagt die Augen der jungen Frau plötzlich in Bewegung geraten. Dieser Moment, so überraschend und intensiv, dass einem die Worte fehlen. Dann werden die oftmals tristen, apokalyptischen Bilder vom Ende der Menschheit durch einen Apell für den Aufbruch, die Liebe, abgelöst.
Am Ende entscheidet sich der Zeitreisende für die echte "verklärte" Vergangheit, für die Hoffnung auf das Wiedersehen mit der jungen Frau, nur um zu erkennen, dass er selbst der getöte Fremde seiner Kindheit gewesen ist. Eine Aussage, die viele Deutungen zulässt, aber nie banal oder gar überflüssig ist.
Ein Experimental-Film der besonderen Sorte, ungewöhnlich und ziemlich einmalig.
10/10