Hier bei diesem der unzähligen TITANIC Verfilmungen geht es wieder mal vordergründiger um die persönlichen Schicksale, in erster Linie aber um die Klassenteilung, Reichtum, Börsengewinne und Rekorde. Also vor allem die Gewinnsucht der oberen Klasse, die letztendlich zu dem Unglück führte. Nur durch die Profilierungsgier und der Selbstüberschätzung technisch wie menschlich gesehen, auf Kosten aller Passagiere (und der befehlserhabenen Mannschaft) schrammte das mächtige Schiff Titanic einen Eisberg.
Soweit ist ja auch alles bekannt und die unzähligen Verfilmungen unterscheiden sich da eher dahingehend, inwieweit die einzelnen Persönlichkeiten hervorgehoben wurden oder wie sehr man den Untergang inszenierte, vor allem technisch unterschied sich dieser natürlich deutlich vom Entstehungsjahr. Da schwamm Camerons Titanic natürlich meilenweit voraus und überstand etliche Kollisionen mit Kritikern. Selbst eingeschworene Hollywoodgegner (wie mich) konnte der 1997er wenigstens technisch von allen Titanic Filmen überzeugen.
Schwenken wir wieder zurück zu dem 1942/43er, eine deutsche Produktion in den Kriegsjahren entstanden. Bemerkenswert, wie hier für ein sicher eher niedriges Budget dennoch ein Film dieser Klasse entstehen konnte, wo doch alle Aufmerksamkeit, die finanzielle vorangehend, dem Endsieg galt, dem totalen Krieg. Das hier der Föhrrer seinen Segen gab, mag mich verwundern, zumal es hier ja nicht um deutsche Geschichte ging. Hab ich aber eh kein Plan von, wie das alles ablief. Möglicherweise stand deshalb die eigentliche Katastrophe nicht im Vordergrund, sondern die Umstände die hierhin führten.
Der blaue seltene Diamant, der auch in Camerons Titanic Erwähnung fand, erfuhr hier im 43er möglicherweise seinen Einstand. Ebenso die Leuchtraketen, derer man von benachbarten Schiffen keinerlei Beachtung schank, trumpfte die Titanic dank Medienmache doch überall als unsinkbares Schiff und man deutete die Hilferufe und Signale als Ausdruck einer ausgiebigen Feier. So war das mächtige Schiff ihrem Untergang geweiht. Die ungenügende Menge an Rettungsbooten finden in jedem Titanic Film Erwähnung, so ist diese ja historisch belegbar, während einige einzelne menschliche Schicksale teils fiktiv sein dürften, andere sicherlich in Teilen erwiesen. Da man sich hier mehr auf die menschlichen Einzelschicksale beruf, inszenierte man hier den Untergang, die berühmte Katastrophe eher sehr schnell und wenig spektakulär, was möglicherweise aber auf das von mir vermutete geringe Budget zum Opfer fiel.
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Neu war hier für mich die am Ende erhobene Anklage an den geretteten Präsidenten der Schiffsgesellschaft Ismay, der mit einem Freispruch endete, da allein der Kapitän die alleinige Verantwortung trägt. Dieser fühlte sich zwar unter Druck gesetzt, um den Rekord zu erreichen und damit selbst Ruhm zu erlangen, aber ich vermute, der Druck der oberen Gesellschaft zwang ihn eher in die Kniee, als der persönliche Ruhm. Indes hat er ja für sein Fehlverhalten gebüßt, denn der Kapitän hat mit seinem Schiff gemeinsam unterzugehen als Hauptverantwortlicher.
Denke nicht, das ein Titanic Film einen Spoiler (geiler Name für ne Oi! Band) benötigt, um aber dem unerbittlichen Forenzorn zu entgehen.....
Vordergründig also hier weniger der nicht so gut in Szene gesetzte Untergang, sondern eher die menschlichen Umstände wie Profit- und Machtgier des britannischem Imperiums. In den Kriegsjahren entstanden, die das Deutsche Reich bereits zunehmend in die Kniee zwang, dennoch noch eine gute Leistung. Verglichen mit anderen Titanic Filmen aber schon schwächelnd, aber immerhin wurden hier die menschlichen Aspekte in den Vordergrund gerückt, welches zumindest mal eine Abwechslung darstellt, insbesondere für das recht frühe Entstehungsjahr. Unzählige weitere Titanic Filme folgten, doch inwieweit sich diese inhaltlich und optisch unterschieden, versuche ich gerade zu ergründen. Das Schwierige daran ist lediglich meine Gedanken hierzu entsprechend verständlich zu übermitteln, sofern da Interesse besteht.
6/10