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Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mo 22. Jul 2013, 20:56
von sergio petroni
GRADUATION DAY

Bild

Originaltitel: Graduation Day

Herstellungsland-/jahr: USA 1981

Regie: Herb Freed

Darsteller: Christopher George, Patch Mackenzie, E. Danny Murphy, E.J. Peaker, Michael Pataki,
Linnea Quigley, ...

Story:
Nachdem die junge Laura, Mitglied eines College-Laufteams, durch einen Blutsturz gestorben ist, soll sie am Abschlußtag des Schuljahres (Graduation Day) gesondert geehrt werden. Genau an diesem Tag beginnt ein maskierter Killer, alle Mitglieder des Sportteams auf kreative wie grausame Art und Weise dahinzumetzeln, wobei die Liste der Verdächtigen natürlich lang ist, umfaßt sie doch die Schwester, den Rektor, den Trainer, den Freund und die Eltern. Aber vielleicht war es ja jemand ganz anderes...
(quelle: ofdb.de)

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mo 22. Jul 2013, 21:06
von buxtebrawler
Sehenswerter, recht guter Slasher, dessen entscheidende Wendung ich jedoch ein wenig anders konzipiert hätte.

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Do 25. Jul 2013, 23:41
von sergio petroni
Wer die Schlitzerfilme aus den Achtzigern mag, kommt auch um diesen hier nicht herum.
Aus dem Jahre 1981 stammend handelt es sich um einen noch sehr frühen Vertreter des Genres.

Die Geschichte beginnt mit der jungen Läuferin Laura, die am Ende eines 200-Meter-Rennens tot zusammenbricht.
Dieses tragische Geschehnis hat tödliche Folgen für die anderen Mitglieder des Leichtathletikteams.
In der Woche vor der Schulabschlußfeier wird einer nach dem anderen der jugendlichen Athleten getötet.
Irgendjemand scheint ihre Mitschüler für Lauras Tod verantwortlich zu machen und beginnt einen Rachefeldzug.
Verdächtige gibt es zuhauf.

Christopher George als Trainer macht seine Sache recht gut. Linnea Quigley sprang kurzfristig
ein, als eine andere Darstellerin sich weigerte blank zu ziehen. Linnea hatte damit natürlich
keine Probleme. Den Vogel schießt allerdings Michael Pataki als Schulleiter ab. Gesegnet mit einer ziemlich
fiesen Originalstimme versucht sich Mr. Guglioni als Aufreißer und manchmal hysterischer Choleriker wenn ihm etwas nicht paßt. Dies erinnert in seinen besten Momenten an Inspektor Dreyfus. Die einleitenden
Worte bei Guglionis erster Begegnung mit dem ermittelnden Polizeibeamten:

Inspektor Halliday: "Halliday, Police"
Guglioni: " Halliday, you don`t look irish!?"
Halliday: "I'm lebanese!"
Guglioni: "You look italian!"
Halliday: "You look lebanese..."

Synthie-Sound und ausgiebige Disco-Szenen gehören ebenfalls zum Repertoire. Durch meine vielleicht
nicht ganz objektive Slasher-freundliche Brille gesehen erreicht "Graduation Day" gute
6/10

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Fr 26. Jul 2013, 06:35
von Blap
Ultrakurzkommentar:



• Graduation Day (USA 1981) - Mitglieder eines Schulsport-Teams werden von einem unheimlichen Killer gemeuchelt. Einige Zeit zuvor verstarb Laura bei einem Wettlauf auf tragische Weise, ihre Schwester Anne (Patch Mackenzie) erscheint dennoch zur bevorstehenden Abschlussfeier ...

Slasherfans bekommen anschaubare Damen und diverse Kills aufs Auge, Christopher George ist als grummliger Coach am Start. Leider verliert sich "Graduation Day" hier und da in Belanglosigkeiten, verzichtet auf den Aufbau eines tragfähigen Hauptcharakters. Diese Marschrichtung passt hier nicht immer, Patch Mackenzie bleibt leider unterfordert. Letztlich trägt typische "Früh-Achtziger-Slasher-Atmosphäre-samt-Standard-Umfeld" die Sause sicher in den grünen Bereich, routinierte Zielgruppenbedienung mit Ecken, Kanten und Augenzwinkern. In meiner Sammlung steht die US-Scheibe von Troma.

6,5/10

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: So 13. Apr 2014, 14:39
von buxtebrawler
„Wer bildest du dir denn ein, was du bist?!“ (Sportler und Sprache...)

US-Regisseur Herb Freed („Jenseits des Bösen“) ist einer von vielen, die Anfang der 1980er während der grassierenden Slasher-Welle ein Stück vom Kuchen abbekommen wollten und einen niedrig budgetierten eigenen Titel ins Rennen schickten. Sein 1981 zeitgleich mit der ersten „Freitag der 13.“-Fortsetzung veröffentlichter „Graduation Day“ trägt zur Tradition bei, einen Slasher an einem besonderen Tag („Halloween“, „Prom Night“, „Blutiger Valentinstag“, „Freitag der 13.“ etc.) spielen zu lassen und wählte den titelgebenden Tag des Schulabschlusses. Die Rechnung ging anscheinend auf und „Graduation Day“ spielte fast das Zehnfache seiner Produktionskosten ein.

Trainer George Michaels (Christopher George, „Ein Zombie hing am Glockenseil“) betreut die Sport-Leistungskurse der örtlichen Highschool und muss eines Tages mitansehen, wie seine Schülerin Laura unter seinen Anfeuerungen zwar den Rekord bricht, jedoch kurz darauf tot zusammenbricht. Den Schulabschlusstag möchte man der verstorbenen Schülerin widmen, auch Lauras ältere Schwester und Navi-Soldatin Anne (Patch Mackenzie, „Die Wiege des Schreckens“) möchte partizipieren und kommt zurück in die Stadt. Zeitgleich beginnt ein Unbekannter eine unheimliche Mordserie an Lauras ehemaligen Sportkurs-Mitschülern...

Schon im Prolog mit seinen Sportszenen, während derer es zum Tod Lauras kommt, stechen dem Zuschauer die 1980er voll ins Auge: 1981 waren Tennissocken, Schweißbänder etc. bereits voll en vogue, dazu dudelt ein schlimmer '80s-Disco-Soundtrack. Die eigentliche Handlung setzt zeitlich ein paar Wochen später ein und bleibt im Sportschüler-Milieu, was für Freunde des Subgenres eine durchaus interessante Variation des klassischen Teenie-Umfelds bedeuten dürfte. Klassisch auch der Killer, der jedoch nicht nur mit einem Messer, sondern auch mit einer Stoppuhr bewaffnet sein erstes Opfer verfolgt und schließlich tötet. Viel vom Mörder sieht man nicht, die subjektive Point-of-View-Perspektive kommt zum Einsatz, seine Identität bleibt bis zum Finale unbekannt und die Tätersuche gerät zum Whodunit? mit mehreren Verdächtigen, zu denen u.a. Schwester Anne und Trainer Michaels zählen. Der Slasher-Fan fühlt sich zuhause und sollte es sich gemütlich machen, denn sonderlich aufregend oder atmosphärisch wird es fortan zwischen den einzelnen Morden nicht unbedingt. Diese fallen zwar originell (Höhepunkt: eine mit Stacheln präparierte Fallmatte für einen Stabhochspringer) und recht blutig bis sogar splatterig aus, sind stellenweise jedoch arg billig gelöst worden und entsprechend durchschaubar. Freed versucht einzelne Charaktere, vor allem natürlich die Verdächtigen, grob zu charakterisieren und widmet ihnen etwas Zeit. Wenn Anne sich ein Fotoalbum anguckt, werden Einzelbilder ihrer Erinnerung zwischengeschnitten; ein Stilelement, das sich später auch bei einem turnenden Mädchen wiederfindet. Besonders auffallend jedoch sind die zahlreichen Zeitschindereien des Films: Während die Tumulte bei der Diplom-Übergabe, im Rahmen derer der Prinzipal ausgebuht wird, noch spaßig anzuschauen sind, muss man schon ein besonderes Faible für Füllszenen oder eben Freude an reichlich Zeitkolorit haben, um dem Versuch einer Schülerin, sich eine Versetzung beim Musiklehrer zu, äh, „erschlafen“ und die anschließende Konfrontation des Lehrkörpers mit einem entsprechenden Tonbandmitschnitt, einer Gesangseinlage und dem Auftritt der New-Wave-Band „Felony“ in einer Rollschuhdisco (!) sowie einer abgefahrenen Tanzeinlage (derer es im '80er-Horror gar nicht so wenige gibt) wirklich etwas abgewinnen zu können – die Handlung voran bringt all das nicht wirklich. Zwischenzeitlich darf man dem einen oder anderen eigenartigen Dialog lauschen und einmal mehr den Blickwinkel des Mörders einnehmen, wenn er schwer atmend die Mädchenumkleide begafft. Irgendwann sieht man ihn gar in voller Pracht, jedoch ausgestattet mit einem Gesichtsschutz. Wer auch gern mal Leichtathletik im TV schaut, bekommt hier professionelle Turnübungen in Zeitlupe geboten. Klingt vielleicht schlimmer, als es ist, denn irgendwie ist „Graduation Day“ mit seinem Potpourri etwas hilfloser Streckung und seinen Kuriositäten lustig.

Das Whodunit? jedenfalls ist sauber konstruiert und wenn der Zuschauer erfährt, dass Laura an einem Blutgerinsel starb und sieht, wie Anne dem Trainer Vorwürfe macht, macht das Miträtseln durchaus Laune. Das den Täter schließlich mehr oder weniger überraschend entlarvende Finale hat es dann auch in sich und alles, was ein zünftiger Slasher-Showdown braucht: Dramatik, Tragik, Psycho-Thrill, die üblichen vom Mörder drapierten Leichen, die irgendwann endlich gefunden werden etc. So atmosphärisch eher dröge und dramaturgisch gestreckt „Graduation Day“ lange Zeit auch gewesen ist, hier spielt Freed im Prinzip das aus, was man sehen möchte und beweist, das Subgenre verstanden zu haben. Die allerletzte Szene ist etwas bizarr, aber das ist im Prinzip der ganze Film, der sich schauspielerisch auf üblichem B-Slasher-Niveau bewegt und unterm Strich ein für Fans sehenswerter Vertreter aus der Hochphase des Subgenres sein sollte, für filmhistorisch interessierte ein schönes Beispiel für eine sehr klassisch ausgerichtete Variation des Genrestoffs, für alle anderen aber vermutlich ein eher langatmiges und billiges Suhlen in Klischees, das zudem zu häufig unfreiwillig komisch ausfällt, um überhaupt einmal bedrohlich zu wirken. Wenn der Soundtrack übrigens gerade einmal keine fragwürdigen Auswüchse des noch jungen Jahrzehnts interpretiert, erinnert er zeitweilig an „Psycho“, was ich gern als Verneigung vor Hitchcocks Urvater des Slashers werte.

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mo 14. Apr 2014, 14:13
von FarfallaInsanguinata
In meinen Augen kommt der Film allgemein zu schlecht weg. Selbstverständlich kein ganz großer Wurf, aber angenehmer Durchschnitt bei den Früh-80er-Slashern. Da gibt es doch deutlich mieseres zu Hauf. Vor allem das Finale habe ich als recht spannend und gelungen in Erinnerung.
Und wie an anderer Stelle schon erwähnt, eine kleine Besonderheit dadurch, dass mit Jill Rockow tatsächlich einmal eine Frau für die Special Effects verantwortlich zeichnet. Sie tauchte u.a. bei "Freitag der 13. - Das letze Kapitel" wieder auf.

7/10

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mi 10. Sep 2014, 08:45
von jogiwan
Laura, ein Mitglied einer erfolgreichen Schulsport-Klasse wird von ihren Mitschülern und Trainer bei einem 200m-Wettlauf zum Rekord angefeuert und bricht nach dem Ziel bewusstlos zusammen und stirbt in den Armen ihres Freundes. Wenig später steht in der Schule der „Graduation Day“ an und während die Schule mit dem Vorbereitungen zu diesem Tag beschäftigt sind, mischt sich neben Lauras angereister Schwester Anne auch ein mysteriöser Killer unter die Schülerinnen und meuchelt mit Trainingsanzug und Stoppuhr, sowie einfallsreichen Waffenarsenal Lauras Kollegen aus der Sportklasse.

Nicht viel Neues aus Slasherhausen präsentiert Herb Freed mit seinem System-erhaltenden Beitrag aus dem Jahr 1981, das die üblichen Zutaten des Genres inklusive etwas seltsamer Charaktere und Dialogen zu einem drolligen Gesamtergebnis zusammenfügt, dass weder inhaltlich noch auf dem Gewalt-Level sonderlich punkten kann. „Graduation Day“ ist mit seiner vollen Breitseite Achtziger-Charmes zwar schon unterhaltsam, aber bietet neben gewöhnungsbedürftigen Schnitt-Massaker auch sonst noch ein paar seltsame Momente und vor allem ziemlich unsympathische und undisziplinierte Teenies, bei denen ein baldiges Ableben zumindest von Zuschauerseite kaum etwas einzuwenden ist. Die Auflösung sollte für erfahrene Zuschauer auch nicht schwer zu erraten sein und dennoch kommt man als Slasher-Fan bei „Graduation Day“ ohnehin nicht vorbei. Die neue und Code-freie Blu-Ray von „Vinegar Syndrome“ bietet ein sehr hübsches Bild und auch noch ein paar Interviews.

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mi 10. Sep 2014, 10:05
von Onkel Joe
Ist kein muss aber mal ganz nett, zu dünn in allen belangen dieses Filmchen.

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Fr 12. Sep 2014, 00:17
von FarfallaInsanguinata
FarfallaInsanguinata hat geschrieben:In meinen Augen kommt der Film allgemein zu schlecht weg. Selbstverständlich kein ganz großer Wurf, aber angenehmer Durchschnitt bei den Früh-80er-Slashern. Da gibt es doch deutlich mieseres zu Hauf. Vor allem das Finale habe ich als recht spannend und gelungen in Erinnerung.
Und wie an anderer Stelle schon erwähnt, eine kleine Besonderheit dadurch, dass mit Jill Rockow tatsächlich einmal eine Frau für die Special Effects verantwortlich zeichnet. Sie tauchte u.a. bei "Freitag der 13. - Das letze Kapitel" wieder auf.

7/10
Nochmal bekräftige! Was habt ihr nur alle gegen den. :roll:

Re: Graduation Day - Herb Freed (1981)

Verfasst: Mo 5. Feb 2018, 14:20
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 23.02.2018 bei Endless Classics auf DVD:

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Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte.