Soldat James Ryan - Steven Spielberg (1998)
Verfasst: Fr 9. Aug 2013, 20:00
Inhalt:
Aus der Sicht einer Einheit amerikanischer Soldaten beginnt der Film am Tag der historischen D-Day-Invasion des 2. Weltkrieges mit der Landung am Strand. Von hier aus startet die Einheit zu einem gefährlichen Sonderauftrag: Captian John Miller(Tom Hanks) muss mit seinen Männern hinter die feindlichen Linien dringen, um den Gefreiten James Ryan zu finden, dessen drei Brüder auf dem Schlachtfeld gestorben sind. Angesichts dieser schier unlösbaren Aufgabe beginnen die Männer an ihren Befehlen zu zweifeln. Warum acht Leben riskieren, um eines zu retten ? Umgeben von der brutalen Realität des Krieges sucht jeder nach seiner eigenen Antwort. Und sie suchen nach der Stärke, über die unsichere Zukunft mit Ehre, Anstand und Mut zu triumphieren.
Quelle: OFDb.de
Kurzkritik:
Meines Erachtens weißt der Film 3 Abschnitte auf, die man mit grandios, durchschnittlich und unerträglich bewerten kan.
Da man ja immmer mit dem Positiven beginnnen soll:
I. Omaha Beach - grandioser Abschnitt
Die Landungssequenz zählt wohl mit zum Besten, was man unter Antikriegsfilm(-sequenz) subsumieren kann. Der Zuschauer hat den Eindruck, mitten unter den Marines zu sein, die Intensität der Inszenierung sucht ihresgleichen. Hier werden auch die Kriegsverbrechen der Amis nicht unter den Teppich gekehrt. Der Krieg als menschenverachtende Hölle ohne heroisierende Elemente.
II. Die Suche nach Ryan - durchschnittlicher Abschnitt
Die Suche nach Ryan weißt keine Höhepunkte auf, sondern stellt sich als durchschnittliches Kriegsfilmspektakel dar, das fast ins abenteuerliche abdriftet. Gerade noch Durchschnitt, wenn man aber den kaum zu toppenden Anfang bedenkt, kann man diesen Abstieg nicht verstehen. Wohl ein Tribut an die Massenkompatibilität. Hollywood eben.
III. Anfangs- und Endszene auf dem Soldatenfriedhof - unerträglicher Abschnitt
Was diese Sequenzen sollen, werde ich nie verstehen. Pathetischer war selbst unser Mann in Hollywood, Roland Emmerich, nie. Der Schwenk auf "Stars and Stripes" macht fast den ganzen Film zunichte. Ekelhaft patriotisch und völlig überflüssig, stellt er doch die eigentliche Aussage des Films in Frage.
Fazit: Spielberg verschenkte die Chance, einen Meilenstein wie "Apocalypse Now" oder "Full Metal Jacket" zu schaffen. Warum er seine Fähigkeiten, Mittel und Freiheiten nicht (mehr) nutzt, um wirklich gute Filme zu drehen, verstehe ich nicht.
6,5/10