Deliria-Italiano

BRÜGGE SEHEN... UND STERBEN?



Deutscher Titel: Brügge sehen... und sterben?
Originaltitel: In Bruges

Regie: Martin McDonagh
Produktionsland: Großbritannien, USA (2008)

Darsteller: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes, Clémence Poésy, Jérémie Renier, Thekla Reuten, Jordan Prentice, Zeljko Ivanek, Eric Godon, Elizabeth Berrington, Rudy Blomme, Olivier Bonjour...

Story:

Die beiden Profikiller Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) werden nach einem nicht ganz planmäßig ausgeführten Auftrag von ihrem jähzornigen Boss Harry (Ralph Fiennes) von London nach Belgien geschickt, um in Brügge unterzutauchen und weitere Instruktionen abzuwarten. Während Ken vom kulturellen Angebot des mittelalterlichen Städtchens begeistert ist und alle Sehenswürdigkeiten besichtigen will, ist Ray nur angeödet und lässt seinen Unmut an amerikanischen Touristen aus. Am Set eines surrealistischen Filmes, in dem ein kleinwüchsiger Darsteller namens Jimmy (Jordan Prentice) mitwirkt, trifft er schließlich auf die hübsche Belgierin Chloë (Clémence Poésy) und gerät während ihrer ersten Verabredung körperlich mit ihrem eifersüchtigen Ex-Freund Eirik (Jérémie Regnier) aneinander. Ken erhält inzwischen von Harry den überraschenden Auftrag, seinen Freund und Partner Ray zu töten und gerät in einen tiefen Gewissenskonflikt…

(via ofdb)

BRÜGGE SEHEN… UND STERBEN? (IN BRUGES, Großbritannien, USA 2008, Regie: Martin McDonagh)

Zwei Profikiller tauchen im scheiß Brügge unter und warten auf eine Nachricht von ihrem Auftraggeber. Während der eine sich für alte Gemäuer, Kirchen und Kanäle „wie im scheiß Märchen“ begeistern kann, langweilt sich der andere zu Tode. Wie ernst es jedoch damit ist, zeigt der bald folgende Anruf vom Chef…

IN BRUGES ist auf seine ruhige, regelrecht meditative Art absolut großartig! Glaubt nicht dem Cover! Weder PULP FICTION noch SNATCH sind in irgendeiner Art mit diesem Film vergleichbar. Einzige Gemeinsamkeit: entfernt geht es um Gangster. BRÜGGE SEHEN… unterhält großartig, kommt in der Form einer Stadtführung daher und ist dezent komisch, tragisch und albern zugleich. Die gestrige Zweitsichtung hat mich absolut begeistert: 8-9/10!

Den mochte ich auch sehr gerne. Besonders das doch überraschende Ende.

Nervig, dass alle Filme, in denen Gangster sich auch mal mit altäglichen Dingen beschäftigen, gleich das "Pulp Fiction"-Siegel bekommen.

Wenn man in Brügge übrigens eine Bootsfahrt durch die Kanäle bucht, werden auch immer mal wieder Drehorte des Filmes erwähnt.

Arkadin hat geschrieben: Wenn man in Brügge übrigens eine Bootsfahrt durch die Kanäle bucht, werden auch immer mal wieder Drehorte des Filmes erwähnt.

Hast du das schon gemacht? Warst du schon in Brügge? Nach dem Film hätte ich ja auch mal Lust mir die Stadt anzusehen

purgatorio hat geschrieben:

Arkadin hat geschrieben: Wenn man in Brügge übrigens eine Bootsfahrt durch die Kanäle bucht, werden auch immer mal wieder Drehorte des Filmes erwähnt.

Hast du das schon gemacht? Warst du schon in Brügge? Nach dem Film hätte ich ja auch mal Lust mir die Stadt anzusehen

Ja, letztes Jahr zum zweiten Mal. Brügge ist wunderschön. Der Witz ist, dass die Stadt Ende des 16. Jahrhunderts so stark verarmte, dass man sich keine neuen Gebäude leisten konnte und auch die Industrielle Revolution komplett an Brügge vorbeiging. Der Aufschwung kam erst Ende des 19. /Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Tourismus. Darum steht die Altstadt noch genauso, wie sie 15-nochwas war. Man hatte kein Geld für Moderinsierung - und profitiert da heute von.

Ein Besuch ist absolut lohnenswert und wenn man schon in der Gegend ist, dann sollte man sich auch Gent ansehen.

Auch ich war schon mal in Brügge.




http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCgge_(Holstein)

Älterer Ultrakurzkommentar:


Brügge sehen... und sterben?

Ray (Colin Farell) und Ken (Brendan Gleeson) verdienen ihren Lebensunterhalt als Profikiller. Aufträge erhalten sie vom fiesen Obermotz Harry Waters (Ralph Fiennes), der für seine wilden Wutausbrüche bekannt und gefürchtet ist. Nach einem etwas verunglückten Job schickt Harry seine beiden Schützlinge nach Brügge, dort sollen sie für zwei Wochen untertauchen und die Füße stillhalten. Während Ken die Schönheit der Stadt genießt, langweilt sich Ray in der beschaulichen Umgebung fast zu Tode. Eines Abends erhält Ken einen Anruf vom Boss persönlich. Harry beauftragt Ken seinen Kumpanen Ray zu beseitigen. Doch alles kommt anders als geplant ...

Zu viel möchte ich nicht über den Plot dieses schönen Films verraten. Regisseur Martin McDonagh hat ein bezauberndes Werk abgeliefert. "In Bruges" bietet jede Menge Wortwitz, ist lustig, dramatisch und spannend. Zutaten aus Thriller, Komödie und Drama ergeben einen extrem schmackhaften Cocktail, einen der schönsten Filme der letzten Jahre. Colin Farell mochte ich schon vor diesem Film, jedoch hätte ich ihm die hier gebotene Leistung nicht so ohne weiteres zugetraut. Brendan Gleeson als ruhender Gegenpol spielt erstklassig wie immer, schön diesen Mann in einer größeren Rolle zu sehen. Ralph Fiennes gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingen, jedoch spielt er als cholerischer Gangsterboss ganz groß auf, beeindruckend! Jedoch darf der eigentliche Star des Filmes nicht ungenannt bleiben, das malerische Brügge!

Der Film strahlt eine unbeschreibliche Wärme aus, die herbstliche bis winterliche Kulisse steht dazu keinesfalls im Widerspruch. Ganz im Gegenteil, das Finale -von sanften Schneeflocken begleitet- kommt in nahezu poetischer Schönheit daher.

Zunächst möchte ich 8,5/10 (sehr gut bis überragend) ziehen, doch da ist noch Potential nach oben spürbar. Sicher wird der Film bald wieder in den Player wandern!

sehr schöner Text, Blap Meine vollste Zustimmung

Habe extreme Gier nach dem Streifen entwickelt, meine DVD bekommt -eine eben bestellte- eine blaue Ergänzung. Sabber ...

Ich konnte bei der ersten Sichtung des Films nicht viel gefallen dran finden, muss das Teil nochmals sichten.