You're Next - Adam Wingard (2011)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: You're Next

Herstellungsland: USA / 2011

Regie: Adam Wingard

Darsteller: Sharni Vinson, Ti West, Barbara Crampton, Amy Seimetz, Joe Swanberg, Rob Moran, Kate Lyn Sheil, AJ Bowen, Wendy Glenn, Nicholas Tucci, Margaret Laney, Lane Hughes u. A.

Quelle: www.ofdb.de
www.kino.de hat geschrieben:Horror-Thriller mit Anlehnungen an die Terror-Filme der Siebzigerjahre, in dem sich eine Familie gegen eine Horde maskierter Mörder zur Wehr setzen muss.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von buxtebrawler »

Hab den Trailer kürzlich im Kino gesehen, Ende August lief der Film hierzulande an. Sieht für mich aus wie "The Strangers 2"... :wart:

Witzig find ich aber die Inhaltsangabe auf Seiten wie "mykinotrailer.de" oder "diekinokritiker.de", die mir so nicht ganz richtig erscheint, aber anscheinend fleißig voneinander kopiert wurde:
Der junge Flieger Maverick träumt davon, der große Sieger eines Flugwettbewerbs zu werden. Als er den schrulligen Falcon kennenlernt, scheint sein Ziel in erreichbare Nähe zu rücken. Denn Falcon nimmt ihn unter seine Fittiche und bringt ihn zu Vet, der Maverick zusammen mit ein paar ausgedienten Flugzeugveteranen auf einem verlassenen Flugstützpunkt trainieren will. Als Maverick sich jedoch in das charmante Leichtflugzeug Lightning verliebt und daraufhin sein Training vernachlässigt, verliert er das Vertrauen und die Unterstützung von Vet. Er ahnt nicht, das Lightning die Komplizin des skrupellosen und als Favorit gehandelten Iceman ist, der alles tun würde, um die Flugschau zu gewinnen. Doch Maverick gibt nicht auf und trainiert mithilfe des Plans eines besonders gefährlichen Flugmanövers alleine weiter. Vet weiß, dass Maverick es nicht alleine schaffen kann. Schließlich verzeiht er ihm und bringt ihm die Feinheiten der Flugfigur bei. Der Tag des Wettbewerbes bricht an und Maverick stellt sich dem Duell gegen den finsteren Bösewicht Iceman ...
:? :kicher:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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horror1966
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von horror1966 »

You're Next
(You're Next)
mit Sharni Vinson, Nicholas Tucci, Wendy Glenn, AJ Bowen, Joe Swanberg, Margaret Laney, Amy Seimetz, Ti West, Rob Moran, Barbara Crampton, L.C. Holt, Simon Barrett, Lane Hughes, Kate Lyn Sheil
Regie: Adam Wingard
Drehbuch: Simon Barrett
Kamera: Andrew Droz Palermo
Musik: Mads Heldtberg / Jasper Justice Lee / Kyle McKinnon
keine Jugendfreigabe
USA / 2011

Um die Familie wieder enger zusammenzubringen, laden Aubrey und Paul Davison alle vier Kinder nebst Anhang zwecks Familienzusammenführung in ihren einsam gelegenen und etwas heruntergekommenen Wochenendlandsitz ein. Doch der traute Familienabend bekommt schnell eine blutige Wendung als eine Bande blutrünstiger Angreifer mit Tiermasken das einsame Haus der Davisons überfällt. Die Familie hat keine Ahnung, wer sie bedroht, warum die gnadenlosen Maskenmänner ausgerechnet sie ausgesucht haben und ob die Feinde sich innerhalb oder außerhalb des riesigen alten Hauses befinden. Sie wissen nur eins: Keiner von ihnen ist sicher.


Normalerweise ist es nicht unbedingt ein gutes Zeichen, wenn ein Film erst Jahre nach seinem Erscheinen den Weg auf DVD findet. Zumeist handelt es sich dann überwiegend um eher schlechte Werke doch das es auch vollkommen anders gehen kann, beweist vorliegender "You're Next" von Adam Wingard, mit dem sich eine absolut lohnenswerte Kombination aus Home Invasion Thriller-und Slasher präsentiert. Was einmal mit Filmen wie "Funny Games" begann gehört ja mittlerweile zum guten Ton und ist ein fester Bestandteil des Horror-Genres geworden, denn harter Terror in den eigenen vier Wänden ist in der heutigen Zeit ein bewährtes Mittel, um dem Zuschauer zumeist ein äußerst intensives Film-Erlebnis zu servieren. Kaum eine andere Thematik löst nämlich so große Ängste beim Menschen aus, als wenn man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen kann und dort von Außenstehenden physisch und psychisch terrorisiert wird. Auch dieser Beitrag nimmt sich des Themas an und rundet es dabei mit diversen Elementen des Slashers ab, was insgesamt gesehen für eine höchst explosive-und intensive Mixtur sorgt, die dem Betrachter ordentlich zusetzt. Zugegeben, der Film braucht bis auf seine Eingangs-Sequenz, in der ein junges Päärchen brutal ermordet wird eine gute halbe Stunde bis er so richtig auf Touren kommt und in dieser Zeitspanne wird man fast ausschließlich mit den jeweiligen Charakteren konfrontiert, die sich hier zu einem Familientreffen einfinden. Schnell merkt man dabei das hier längst nicht alles in Ordnung ist, denn offensichtliche Spannungen die in erster Linie unter den Geschwistern bestehen sind ein deutliches Indiz dafür, das man sich untereinander nicht sonderlich ausstehen kann.

Das an dieser Stelle lediglich die Spitze des Eisberges angekratzt wird kehrt sich im weiteren Verlauf der Geschehnisse heraus, wobei man durchaus frühzeitig erahnen kann, worauf die gesamte Chose am Ende hinaus läuft. Damit ist man im Prinzip auch schon bei der einzigen Schwäche des Werkes angelangt, denn trotz diverser eingebauter Wendungen ist die Geschichte relativ leicht zu durchschauen. Wer also einen Ausbund an Innovation und etliche Neuerungen erwartet wird eher enttäuscht sein, denn die vorhandenen Plot-Twists sind für Kenner der Materie nicht unbedingt überraschend. Mich persönlich hat das weniger gestört, denn trotz dieses Mankos schafft es "You're Next" eigentlich fast spielerisch, ein ordentliches Spannungspotential aufzubauen und das Szenario mit einer bedrohlichen Grundstimmung auszustatten, von der die Ereignisse bis zum bitteren Ende zehren können. Neben diesen für einen Film dieser Art lebensnotwendigen Zutaten hat Regisseur Adam Wingard seine Erzählung mit einem ordentlichen Härtegrad ausgestattet, der sich sowohl auf psychischer, wie auch auf visueller Ebene jederzeit zu erkennen gibt. Dabei artet das Ganze jedoch zu keiner Zeit in eine sinnlose Schlachteplatte aus und zunächst bekommt man die Gewaltdarstellungen auch hauptsächlich nur im Ansatz zu sehen. Mit zunehmender Laufzeit wird die Schraube der Gewalt jedoch immer höher geschraubt und gerade zum Ende hin wartet man dann auch mit mehreren expliziten Szenen auf.

Es ist insbesondere diese Herangehensweise die mir hier sehr gut gefallen hat, denn Wingard fällt nicht sofort sprichwörtlich mit der Tür ins Haus, sondern lässt ein immenses Steigerungspotential in seiner Geschichte erkennen. Immer näher führt er den Zuschauer an die Grenzen der Belastbarkeit, denn trotz einer vorhandenen Vorhersehbarkeit der Abläufe kann man sich eines unglaublich starken Gefühls der Beklemmung unmöglich erwehren. Wenn man dann noch die Zusammenhänge gänzlich vor sich ausgebreitet sieht erhält man zusätzlich einen brutalen Tiefschlag verpasst, denn die Motive für die etlichen Morde hinterlassen ein wahrlich flaues Gefühl im Magen und führen einem einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, zu welchen Taten mancher Mensch doch in der Lage ist wenn er sich selbst bereichern kann. Man wird also die ganze Zeit über mit eher negativen Emotionen konfrontiert und so nimmt man es nur zu gerne hin, das mit der jungen Erin (Sharni Vinson) eine Sympathieträgerin mit von der Partie ist, die sich im Laufe der Zeit als wahre Kampf-Amazone und Survival-Expertin zu erkennen gibt. Gleichzeitig handelt es sich bei ihr auch um die einzige Figur, die über eine wirklich charismatische Ausstrahlung verfügt und der man einen Hauptteil seiner Aufmerksamkeit schenkt. Sämtliche anderen Akteure sind nämlich einfach zu unsymphatisch oder leben ganz einfach nicht lange genug, als das man sich eingehend mit ihnen beschäftigen würde.

Neben einer Menge Härte, einer sehr gut agierenden Hauptdarstellerin und den ansonsten üblichen Zutaten beinhaltet die Geschichte an einigen Stellen zudem auch etwas bissigen Humor, der in erster Linie in der Schluss-Einstellung seinen absoluten Höhepunkt findet. Doch auch zuvor offenbart sich teils schwarze Situationskomik und auch diverse Dialoge sind von unverhohlenem Sarkasmus und einer menge Ironie durchzogen. Dennoch ist "You're Next" in der Hauptsache ein relativ harter Genre-Vertreter, für den man definitiv eine ganz dicke Empfehlung aussprechen kann. Lediglich die Liebhaber innovativer Momente werden nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, da die als Überraschungsmomente gedachten Passagen doch eher leicht vorhersehbar sind. Manch einer mag das aber eventuell vollkommen anders sehen, denn wie immer liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters. Wie dem aber auch sei, dieser Film hat mir wirklich so richtig gut gefallen und beinhaltet genau die richtige Kombination aus Atmosphäre, Terror und visueller Härte, so das ein intensives Film-Erlebnis vorprogrammiert ist. Wer Home Invasion Thriller und Slasher liebt kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten und wird mit einem Szenario belohnt, das komischerweise bei mehreren Kritiken im Netz gar nicht so gut wegkommt, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann.


Fazit:


Nicht sonderlich innovativ, dafür aber knallhart und kompromisslos kommt mit "You're Next" eine Genre-Film daher der eine ganze Menge zu bieten hat. Zudem ist mit Hauptdarstellerin Sharni Vinson eine Figur an Bord, die sich nicht so einfach in die Opferrolle hinein drängen lässt und den Tätern mit enormer Gegenwehr-und Einfallsreichtum zu Leibe rückt.


8,5/10
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jogiwan
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von jogiwan »

Ich hatte ja im Vorfeld ebenfalls die Befürchtung der Streifen geht in die Richtung des eher mäßigen "The Strangers" bzw. könnte sich an Hanekes "Funny Games" orientieren. Denkte! Der Film rockt ohne Ende und obwohl hier sicher das Rad nicht neu erfunden wird, schafft Adam Wingard mit seiner Geschichte wunderbar funktionales Terrorkino, das auch recht herb um die Ecke biegt und dem Fan das bietet, was man sich von einem derartigen Film erwartet. Ein Home-Invasion-Slasher, der nach dem Einführen seiner zahlreichen Figuren auch ordentlich Gas gibt und zumindest bei der Erstsichtung konnte ich keine großen Durchhänger ausmachen. Straight, brutal, überraschend und vor allem bitterböse. Mehr wird nicht verraten - angucken!
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Arkadin
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von Arkadin »

Aubrey und Paul Davison (Barbara Crampton und Rob Moran) wollen ihre zerstrittenen Kinder wieder zusammenbringen und laden dies zusammen mit ihren Lebensgefährten in ein großes, etwas abgelegenes Landhaus ein. Alle vier Kinder folgen der Einladung, doch schon bald stellen sich wieder die alten Spannungen ein. Beim abendlichen Dinner eskaliert der Streit. Genau in diesem Augenblick wird das Haus von Unbekannten in Tiermasken angegriffen, welche die Familie Stück für Stück dezimiert. Nur die Erin (Sharno Vinson), Verlobte des mittleren Sohnes, behält einen klaren Kopf und weiß sich zu wehren…

In den USA hat sich scheinbar ein Kollektiv aus Schauspielern, Autoren und Regisseuren zusammengefunden, die sich nicht nur alle im unabhängigen Genrefilm tummeln, sondern sich auch gegenseitig als Schauspieler unterstützen. Das erste Mal trat die Gruppe bei dem Found-Footage-Episodenfilm „V/H/S“ (Kritik hier) gemeinsam in Aktion. „You’re Next“-Regisseur Adam Wingard drehte hier die Rahmenhandlung „Tape 56“, Drehbuchautor Simon Barrett schrieb nicht nur dieses Segment des erfolgreichen Episodenfilms, sondern alle weiteren Wingard-Filme. Zudem spielte er in ihnen auch immer wieder kleinere Rollen. In „You’re Next“ z.B. den Anführer der Terrorgang, die die Familie bedroht. Joe Swanberg, der hier den ältesten Bruder der Davison-Familie spielt, war ebenfalls als Regisseur und Schauspieler bei „VHS“ involviert und inszenierte das beste Segment „The Sick Thing That Happened to Emily When She Was Younger“, zudem führte er gemeinsam mit Adam Wingard Regie beim Episoden-Film „Autoerotic“ und spielt im neuen Film von Ti West, „The Sacrament“ mit. Ti West selber, der ja oftmals als eine der Hoffnungen des modernen Horrorfilms gefeiert wird, ebenfalls bei „V/H/S“ dabei war und mit „The Innkeepers“ einen der meiner Meinung nach schönsten Gruselfilme der letzten Jahre (Kritik hier) abgeliefert hat, kann in „You’re Next“ ebenfalls aus Schauspieler bewundert werden. Er spielt den Freund der Tochter des Hauses, einen Dokumentarfilm-Macher.

Im ersten Drittel des Filmes gelingt es Regisseur Adam Wingard eine zum schneiden dichte Atmosphäre der allgegenwärtigen Bedrohung aufzubauen. Dabei wird er von einem intensiven und hoch-effektiven Sound-Design unterstützt. Dies liegt nicht allein an den gruselig-morbiden Tiermasken der Angreifer, sondern auch an deren absoluter Rücksichtslosigkeit und Brutalität, mit der sie zu Werke gehen. Da man zunächst kein Motiv für ihre blutigen Schandtaten erkennen kann, verkörpern sie – wie die Teenager in Hanekes intellektuellen Home-Invasion-Variante „Funny Games“ – das plötzlich und ohne erkennbaren Grund über das schutzlose Ich hereinbrechende Böse. Kurz nach dem Überfall lässt Wingard diese Bedrohungskulisse in sich zusammenfallen und der Film nimmt eine gänzlich andere Wendung, als zuvor gedacht.

Nachdem die Motive der Täter auf dem Tisch sind und unter den Tiermasken plötzlich Menschen zum Vorschein kommen, verwandelt sich auch die ungreifbare, scheinbar willkürliche Kraft der Zerstörung in ganz normale Verbrecher, die auch nicht immer geschickt zu Werke gehen. Damit unterwandert Wingard zwar seinen eigenen Film, der bis dahin ein Musterbeispiel für Terror war, bietet dem Zuschauer dafür aber eine tiefst schwarzhumorige Variante des Slasher-Films an, der mit der Konvention des „Final Girl“ recht innovativ und vor allem unterhaltsam bricht. Erin, wäre in einem anderen, den Regeln strenger gehorchenden Film vielleicht tatsächlich die letzte Überlebende gewesen, da sie – im Gegensatz zu den Mitgliedern der Familie – tatsächlich reinen Herzens ist. Hier allerdings mutiert sie in einem zwar recht unwahrscheinlichen, dafür aber recht effektiven Twist zu einer Killermaschine, die den Angreifern in nichts nachsteht, ja, im Gegenteil ihnen durch ihre Gnadenlosigkeit sogar überlegen scheint.

Während sich links und rechts die Leichentürme stapeln, scheint Erin in der Tat die einzige Person zu sein, die sich absolut rational verhält. Alle anderen folgen mehr oder weniger den in unzähligen Slasher-Filmen aufgestellten Regeln und kommen dadurch um. Dies erinnert natürlich an den großen postmodernen Slasherfilm, „Scream“ und seine Fortsetzungen. Nur spielt „You’re Next“ nicht so offensiv mit dem Genre und ist auch nicht so selbstreflexiv, wie Wes Cravens Film. Hier dient der überraschende Bruch der Slasher-Standards vor allem dazu, eine neue Variante einzuführen, um böse und ausgesprochen brutale Tötungen zu zeigen. Diese werden allerdings immer wieder durch ein Augenzwinkern abgemildert und nehmen gerade im großen Finale derart groteske Züge an, dass man sich sicher sein kann, dass Wingard seinen Film nicht besonders ernst gemeint hat.

„You’re Next“ musste zwei Jahre in den Regalen seiner Verleihfirma liegen, bevor er im August letzten Jahres eine vernünftige Veröffentlichung bekam. Dabei lief er bereits 2011 auf dem Toronto Filmfestival und wurde dort vom Publikum positiv aufgenommen. Hauptdarstellerin Sharni Vinson war davor einem internationalen Publikum hauptsächlich aus dem Tanzfilm „Step Up 3D“ bekannt. Wobei sie in ihrer Heimat Australien auch lange in einer TV-Serie namens „Home and Away“ mitspielte. Mittlerweile war sie auch in „Bait“ und dem Remake des australischen Gruselfilmklassikers „Patrick“ dabei. Sie macht in „You’re Next“ ihre Sache ausgesprochen gut und überzeugt sowohl als nettes Mädchen von Nebenan, als auch als gnadenlose Kampfmaschine. Der restliche Cast bietet eine solide Leistung und es gibt ein sehr erfreuliches Wiedersehen mit Barbara Crampton, die mit ihrer Rollen in „Re-Animator“ und „From Beyond“ in den 80er Jahren zur Horrorikone wurde. Hier spielt sie die Mutter der Davison-Familie und sieht so prächtig aus wie eh und je.

Nach einem bedrohlichen und atemlos machenden Beginn, kippt „You’re Next“ dann von einem atmosphärisch dichten Terrorfilm, in einen überaus rasanten Slasher, der mit makaberen und tiefschwarz-humorigen Elementen arbeitet. Dabei werden die äußerst brutalen Morde schließlich ins Groteske gesteigert, so dass der Film zwar seinen beklemmenden Anfang verrät, dem Zuschauer dafür aber ein ausgesprochen kurzweiliges und augenzwinkerndes Spektakel anbietet.

Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2014/05/ ... oure-next/
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von purgatorio »

YOU’RE NEXT (USA 2011, Adam Wingard)

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr geradliniger, effektvoller, spannender Film, der mal absolut keine Gefangenen macht. Erbarmungslos und eiskalt schlitzen sich die Jäger in hohem Tempo durch die Familienfeier, bis das obligatorische Finalgirl seine verborgenen Talente entdeckt und den Spieß umdreht. Klassisch, sicherlich. Aber extrem gut!
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von jogiwan »

purgatorio hat geschrieben:YOU’RE NEXT (USA 2011, Adam Wingard)

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr geradliniger, effektvoller, spannender Film, der mal absolut keine Gefangenen macht. Erbarmungslos und eiskalt schlitzen sich die Jäger in hohem Tempo durch die Familienfeier, bis das obligatorische Finalgirl seine verborgenen Talente entdeckt und den Spieß umdreht. Klassisch, sicherlich. Aber extrem gut!
weil ich grad über den Schnittbericht gestolpert bin - du hast aber hoffentlich doch nicht diese Free-TV-Ausstrahlung geguckt, wo gleich ein paar Minuten fehlen... :???:
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von Reinifilm »

Im Übrigen find ich ja den Titeltrack verdammt gut...

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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von purgatorio »

jogiwan hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:YOU’RE NEXT (USA 2011, Adam Wingard)

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr geradliniger, effektvoller, spannender Film, der mal absolut keine Gefangenen macht. Erbarmungslos und eiskalt schlitzen sich die Jäger in hohem Tempo durch die Familienfeier, bis das obligatorische Finalgirl seine verborgenen Talente entdeckt und den Spieß umdreht. Klassisch, sicherlich. Aber extrem gut!
weil ich grad über den Schnittbericht gestolpert bin - du hast aber hoffentlich doch nicht diese Free-TV-Ausstrahlung geguckt, wo gleich ein paar Minuten fehlen... :???:
öhm... fuck, doch hab ich :kicher: :palm: :(
...allerdings eine Nachtwiederholung, die von Schnittberichte im Voraus nicht als geschnitten geführt wurde :?
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Re: You're Next - Adam Wingard (2011)

Beitrag von purgatorio »

purgatorio hat geschrieben:
jogiwan hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:YOU’RE NEXT (USA 2011, Adam Wingard)

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr geradliniger, effektvoller, spannender Film, der mal absolut keine Gefangenen macht. Erbarmungslos und eiskalt schlitzen sich die Jäger in hohem Tempo durch die Familienfeier, bis das obligatorische Finalgirl seine verborgenen Talente entdeckt und den Spieß umdreht. Klassisch, sicherlich. Aber extrem gut!
weil ich grad über den Schnittbericht gestolpert bin - du hast aber hoffentlich doch nicht diese Free-TV-Ausstrahlung geguckt, wo gleich ein paar Minuten fehlen... :???:
öhm... fuck, doch hab ich :kicher: :palm: :(
...allerdings eine Nachtwiederholung, die von Schnittberichte im Voraus nicht als geschnitten geführt wurde :?
ich habe gerade den Schnittbericht geprüft (http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=881555). Die Nachtwiederholung auf TELE 5 war da wohl vollständig. Der Schnittbericht führt nichts an, was nicht zu sehen war!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
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