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The Willies - Brian Peck (1990)
Verfasst: Mi 11. Sep 2013, 14:54
von buxtebrawler
Originaltitel: The Willies
Herstellungsland: USA / 1990
Regie: Brian Peck
Darsteller: Sean Astin, Jason Horst, Joshua Miller, James Karen, Marilyn Pitzer, Evan Arnold, Dana Ashbrook, Kathy MacQuarrie, Bill Erwin, Douglas Benson, Marie Wright-Perry, Bob Zamudio u. A.
"The Willies" wurde in der Tradition der Creepshow-Filme gedreht. Kleine Horror-Geschichten voll Schadenfreude und Ekel. Eine Frau beißt genüsslich in ein Hühnchen und erlebt eine makabere Überraschung. Ein Junge hat eine besondere Art mit Fliegen umzugehen und erlebt eine Horrortrip. In einer Schule wird der Hausmeister zum Monster, das sich an gemeinen Schülern rächt. Auch eine Lehrerin ist im Visier des monströsen Hausmeisters. Lassen Sie sich in die Welt des Grauens versetzen...
Quelle:
www.ofdb.de
Re: The Willies - Brian Peck (1990)
Verfasst: Mi 11. Sep 2013, 15:04
von buxtebrawler
„Was ist ekliger als Ekel?“
Die einzige Regie-Arbeit des normalerweise als Schauspieler in Erscheinung tretenden US-Amerikaners Brian Peck (u.a. „Return of the Living Dead“) ist der 1990 veröffentlichte Episodenhorrorfilm „The Willies“.
Drei Dreikäsehochs sitzen nachts im Zelt und erzählen sich gruselige Geschichten. Zunächst sind dies sehr kurze urbane Legenden wie einer in eine Ratte – deutlich erkennbar als Gummiexemplar – beißenden Frau, einer Geisterbahnfahrt, die diese Bezeichnung auch wirklich einmal verdient und eines Hundes in der Mikrowelle (die leider in den meisten deutschen Fassungen herauszensiert wurde). Diese Ultrakurzgeschichten mit ihren chargierenden Darstellern bilden jedoch lediglich den Prolog zu zwei wesentlich längeren Episoden:
„Hier wird nicht öffentlich gehängt!“
In der ersten Episode wird ein Junge nicht nur von seinen Mitschülern, unter anderem einem Rowdy im Iron-Maiden-T-Shirt (sehr cool) gehänselt, sondern auch von seiner ihre Schüler mit „Mr.“ ansprechenden Lehrerin Mrs. TItmarch (der Name!) gemobbt. Unterstützung erhält er jedoch vom kauzigen alten Hausmeister der Schule, der ihm aber auch nicht helfen kann, als er ein Monster auf der Schultoilette entdeckt. Doch daraufhin reift in ihm die Idee, seine unliebsamen Klassenkameraden mitsamt Lehrerin aufs Schulklo zu locken, um sich seiner Peiniger zu entledigen…
Man muss gut auf Kinderdarsteller klarkommen können, denn diese führen nicht nur durch die Rahmenhandlung, sondern durch den gesamten Film. Dann aber macht diese Episode mit ihrem herrlichen Latex-Monstrum und der bösen Pointe, auf die eine weitere, wahrlich überraschende folgt, durchaus Spaß. Die dann noch angehängte dritte Pointe jedoch erscheint reichlich überflüssig.
„Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln!“
In Episode 2 lernen wir einen dicken Jungen kennen, der es mit den Eigentumsverhältnissen nicht so genau nimmt und ein kleiner Langfinger ist, außerdem vernarrt darin, Fliegen zu fangen, ihnen die Flügel herauszureißen und in Puppenhäuser zu kleben – sehr zum Unmut seiner entnervten Eltern. Nachdem er jedoch einen neuartigen Superdünger vom örtlichen Bauern bekommen hat, naschen auch die Fliegen davon und das Unheil nimmt seinen Lauf…
Diese Episode setzt auf den Ekel vor Insekten und Maden und wurde leider dramaturgisch ungeschickt sehr in die Länge gezogen, dabei recht langsam erzählt. Das Besondere ist, dass hier im Gegensatz zur vorausgegangenen Episode ein fettes Außenseiterkind tatsächlich als unsympathischer Kotzbrocken dargestellt wird. (Achtung, Spoiler!) Die äußerst bizarre Pointe zeigt dann ultratrashige Riesenfliegen, die unschwer als Menschen in Kostümen auszumachen sind. Diese haben aber dem Fettsack seine Arme herausgerissen, was wiederum eine herrlich fiese Idee ist. Trotzdem blieb bis dahin zu viel Zeit ungenutzt, wurde die Geduld des Zuschauers arg strapaziert.
Die Pointe der Rahmenhandlung schließlich ist gelungen und setzt den Schlusspunkt unter einen sich selbst nicht ernstnehmenden, comichaft-moralischen, schwarzhumorigen Film, der insbesondere mit seiner ersten längeren Episode witzig, charmant und sympathisch wirkt und unterm Strich ein netter Spaß für zwischendurch für Jung und Alt ist. Unter den Darstellern tummeln sich übrigens Namen wie Sean Astin („Die Goonies“), Kathleen Freeman („Die Fliege“) und Evan Arnold („Überfall im Wandschrank“).