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The Squad - Jaime Osorio Marquez (2011)

Verfasst: Fr 1. Nov 2013, 15:05
von sergio petroni
THE SQUAD

Bild

Originaltitel: El Paramo

Herstellungsland-/jahr: ARG/KOL/SPA 2011

Regie: Jaime Osorio Marquez

Darsteller: Juan Pablo Barragan, Alejandro Aguilar, Mauricio Navas, Juan David Restrepo,
Andrés Castañeda, Nelson Camayo, Julio César Valencia, Andres Torres, Mateo Stevel, Daniela Catz

Story: Nur unter größten Kraftanstrengungen kann sich ein Schwadron den Weg durch den zum Schneiden dicken Nebel bahnen. Ihr Ziel ist ein Lager auf der Anhöhe eines Berges, das sich in Hand von Guerilleros befinden soll. Als die Männer ankommen, finden sie überall verstreut Leichen und magische Zeichen. Was ist nur vorgefallen? Bei eingehender Untersuchung entdecken die Soldaten eine lebendige Frau, die zwischen zwei Wänden eingemauert ist und das Tagebuch eines der ermordeten Männer: Bei der Frau soll es sich um eine Hexe handeln, der das Blutbad zu verdanken ist. Zunächst lachen die mit allen Wassern gewaschenen Soldaten noch. Als aber einer von ihnen tot aufgefunden wird und die Frau spurlos verschwindet, greifen Angst und Wahnsinn um sich …
(quelle: ofdb.de)

Re: The Squad - Jaime Osorio Marquez (2011)

Verfasst: Fr 1. Nov 2013, 15:35
von sergio petroni
Das Regiedebut von Jaime Osorio Marquez kann einiges an Pluspunkten für
sich verbuchen. Gleich zu Beginn schlägt einen das absolut traumhafte Setting
der Abhörstation auf einem Andengipfel in seinen Bann. Der ständig von Nebel
umwaberte exponierte Schauplatz des ganzen Geschehens ruft bisweilen
ähnlich klaustrophobische Anwandlungen beim Zuschauer hervor wie
Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt". Die Handvoll Akteure liefern
einen soliden Job ab. Bei der Kameraführung wird experimentiert; dabei wird
für meinen Geschmack zu oft auf die verwackelte Handkamera zurückgegriffen.

Hauptkritikpunkt bei vielen Kommentaren zum Film ist, daß nichts oder
zu wenig oder zu langsam passiert. Ich jedenfalls war gefesselt von Anfang
bis Ende.

Nachdem der Kontakt zu einer Funkstation abgebrochen ist, soll ein Spezialkommando
vor Ort die Sachlage klären. Die Männer sind bereits kampferprobt und haben einige
Einsätze gegen Guerilleros hinter sich. Der Konflikt zwischen Militär und Rebellen
in Kolumbien reicht bis in die 1960er Jahre zurück.
Was unsere Protagonisten dann auf dem Berg vorfinden ist mehr als rätselhaft.
Kein Mensch, Blutspritzer allenthalben und seltsame Beschwörungsformeln
auf Wänden.

Eine Überlebende wird dann doch noch entdeckt. Edgar Allan Poe hätte sie jedenfalls
schneller gefunden. Der etwas abergläubische Indio der Truppe vermutet gleich, daß mit der
Frau etwas nicht stimmt. Als ihm auch noch ein blutverschmiertes Tagebuch mit seltsamen
Andeutungen in die Hände fällt, liegt die Vermutung nahe, daß übersinnliche Kräfte mit im Spiel sind.
Bald schon gibt es den ersten Toten. Das Mißtrauen untereinander wächst.

Hier beeindrucken nicht plumpe Schocks, Bluteinlagen oder vordergründige
Motive der Handelnden. Vielmehr sind es die leisen Zwischentöne, die das
ganze Geschehen verständlich machen. Ein gemeinsames Trauma aus der
Vergangenheit lastet auf allen Beteiligten. Homosexualität, Minderwertigkeitskomplexe
und ethnische Vorurteile spielen eine Rolle und führen zu einer explosiven
Gemengelage. Der größte Feind des Menschen...
7/10