Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill (1973)
Moderator: jogiwan
Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill (1973)
Originaltitel: La Campana del Infierno
Aka Ein Toter lacht als Letzter / A Bell from Hell
Herstellungsland: Spanien / Frankreich / 1973
Regie: Claudio Guerin Hill
Darsteller: Renaud Verley, Viveca Lindfors, Alfredo Mayo, Christine Betzner, Juan Cazalilla, Susana Latour, Maribel Martín u. A.
Story:
John (Renaud Verley) wird aus der Psychiatrie entlassen. Jetzt kennt er nur ein Ziel: sich für die erlittene Schmach und Gemeinheit an der Umwelt und seiner Familie zu rächen...
Regisseur Claudio Guerin Hill verunglückte zum Ende der Dreharbeiten tödlich.
Ein Sturz vom Kirchturm, in dem die "Bell from Hell" hing.
Die Umstände seines frühzeitigen Ablebens konnten nie aufgeklärt werden...
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4630
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
hat mir gut gefallen, ein makaberes, leicht gestörtes bürschchen der so seine scherze treibt und interessant erzählt hebt sich der film sehr vom gros des damaligen horror outputs ab. hat was und ist irgendwie speziell! definitiv sehenswert!
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Mit Sicherheit einer der besten spanischen Genrebeiträge der 70er Jahre!
Der Film hält das Interesse des Zuschauers von Anfang bis zum bitteren Ende aufrecht - zumal man nie wirklich ahnen kann, was als nächstes passieren wird.
Filmischer Anspruch geht eine wunderbare Symbiose mit Spannung, einer tollen Inszenierung und guten Leistungen der Darsteller ein.
Insbesondere Hauptdarsteller Renaud Verley überzeugt und ist einfach herrlich creepy.
Ein Film, über den man noch lange nachdenken kann.
Und der wunderbar aufzeigt, wie anspruchsvoller, intelligenter Horror aussehen kann.
Absolute Empfehlung meinerseits.
Der Film hält das Interesse des Zuschauers von Anfang bis zum bitteren Ende aufrecht - zumal man nie wirklich ahnen kann, was als nächstes passieren wird.
Filmischer Anspruch geht eine wunderbare Symbiose mit Spannung, einer tollen Inszenierung und guten Leistungen der Darsteller ein.
Insbesondere Hauptdarsteller Renaud Verley überzeugt und ist einfach herrlich creepy.
Ein Film, über den man noch lange nachdenken kann.
Und der wunderbar aufzeigt, wie anspruchsvoller, intelligenter Horror aussehen kann.
Absolute Empfehlung meinerseits.
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Bis jetzt habe ich nur die ersten 10 min. geschaut, die sind schon großartig gewesen.Tolle Kamera mit Bilder die wirklich sehr, sehr geil rüberkommen.Man merkt schon das da etwas dahinter steckt, da hat man sich bei allem mühe gegeben.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Der auch unter dem wesentlich passenderen Namen „Ein Toter lacht als Letzter“ vermarktete Psychothriller/Horrorfilm des leider am letzten Drehtag am Set tödlich verunglückten spanischen Regisseurs Claudio Guerin Hill aus dem Jahre 1973 zählt zum besten, was ich bisher an Filmen von der iberischen Halbinsel zu sehen bekam, und ist dennoch ein recht unbekannter Geheimtipp, der weiterhin hierzulande seiner DVD- oder BluRay-Veröffentlichung harrt. Das ist schade, denn hierbei handelt es sich um einen düsteren, makabren, absolut eigenständigen Film, der eine unwohlige Atmosphäre verbreitet und sich um Rachepläne innerhalb einer bedrohlichen, unwirtlichen Gesellschaft und die aus ihr resultierenden psychischen Abgründe des Einzelnen dreht. Hervorragend fotografiert und in einem Erzähltempo, das sich viel Zeit für die Charaktere nimmt und der Atmosphäre zur Ausbreitung verhilft, wird die Geschichte von John erzählt, der sich, frisch aus einer Irrenanstalt entlassen, an seinen Verwandten rächen will. Diese haben ihn anscheinend einweisen lassen, um ihm den Zugriff auf das Erbe seiner Mutter zur verwehren. Dabei wird er trotz oder gerade wegen aller makabren Späße zunächst zum Sympathieträger für den Zuschauer; ein Effekt, der sich nahezu ins Gegenteil verkehrt, wenn John auf immer sadistischere Weise versucht, sich seiner Verwandtschaft zu entledigen, bis er selbst nicht mehr sicher ist, ob er nicht vielleicht tatsächlich in der Nervenheilanstalt besser aufgehoben wäre. Die Art und Weise des Umgangs mit unliebsamen Zeitgenossen in einer entmenschlichten, bigotten Gesellschaft, die auch vor Vergewaltigungen Minderjähriger nicht zurückschreckt und über keinerlei Helden mit blütenweißer Weste verfügt, lässt sicherlich gewollt Parallelen zur spanischen Franco-Diktatur zu und versieht „Ab in die Hölle“ damit um einen intelligenten Subtext. Das Ende, in dem die im englischen Titel „A Bell From Hell“ titelgebende Glocke eine Rolle spielt, strotzt sodann nur so vor Symbolträchtigkeit, während die Schlusspointe deutlich macht, warum tatsächlich ein Toter als Letzter lacht. Hauptdarsteller Renaud Verley nimmt man das immer einen Schritt vorausdenkende, unnachgiebig sein Ziel verfolgendes (Rache-)Engelsgesicht zu jedem Zeitpunkt ab und die Identifikation mit ihm wird zu einer ungewöhnlich ambivalenten Angelegenheit. Unpassend erscheint mir keiner der Charaktere und manch ein Auge dürfte sich über freizügige weibliche Schauspielerinnen freuen. Ein rundum gelungener Film auf durchweg hohem Niveau, lediglich das Erzähltempo mag auf die Sehgewohnheiten jüngerer Zuschauer evtl. irritierend wirken. Dafür verfolgt „Ab in die Hölle“ einen gewissen Anspruch, der den meisten zeitgenössischen Produktionen abgeht. Claudio Guerin Hill schuf sich damit ein Denkmal, dem leider nicht die ihm zustehende Aufmerksam zukommt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Ich bin irgendwie hin und hergerissen, ganz klar ein wirklich genialer, intelligenter, spannend gemachter und unvorhersehbarer Film, der mich total begeistert hat.....
.....wenn da nicht die Szenen im Schlachthof gewesen wären, boah wie das da zuging, nix mit Betäubung, oder Bolzenschussgerät, einfach abgestochen das Rindvieh und dann das Geschrei der sterbenden Tiere, ich hätt echt beinahe gekotzt!
Hätte nicht sein müssen, weil der Film auch ohne diese Szenen geklappt hätte, bei mir sogar noch besser.
9/10 ohne besagte Szene
mit
7/10
.....wenn da nicht die Szenen im Schlachthof gewesen wären, boah wie das da zuging, nix mit Betäubung, oder Bolzenschussgerät, einfach abgestochen das Rindvieh und dann das Geschrei der sterbenden Tiere, ich hätt echt beinahe gekotzt!
Hätte nicht sein müssen, weil der Film auch ohne diese Szenen geklappt hätte, bei mir sogar noch besser.
9/10 ohne besagte Szene
mit
7/10
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Meine Zweitsichtung in alleiniger Runde und mit wachen Augen. Es fand schon einmal eine Erstsichtung in vertrauter Männerrunde statt (das waren schöne Zeiten ), konnte mich noch einiges gut erinnern, war da aber auch wieder mal zwischen Schlaf und wachem Zustand
Ich finde, der Film zieht von Anfang sehr gut durch, das Erzähltempo find ich angemessen. Es gibt Verschnaufpausen, was ich okay finde. Überraschungen ohne Ende, man wird einige Male erschreckt, was sich dann doch als Scherz herausstellt. Gemischt mit den üblen Scherzen reift nebenher aber doch ein blutiger Plan, seine Verwandschaft aus den Weg zu räumen. Daher paßt die Schlachthausszene dann doch dazu (zu lang geraten, richtig untot), wie sich letzten Endes herausstellt. Aber widerlich, wie die Rinder getötet werden Neben Johns Plan plant aber auch seine Verwandschaft drastische Mittel gegen ihn. Währenddessen wird der Film begleitet von einem Kirchenglockentransport und Einweihung, deren Bedeutung sich auch erst später herausstellt. Ich spoiler doch nicht zuviel
Zunächst weiß man nicht, wo der Film dann hinwill, fragte man sich zunächst, was es mit den Kindern und deren Gesang auf sich hat. Die bleiben zwar nicht unbeteiligt, aber es verläuft anders, als zunächst gedacht.
Das Ende selbst hat mich irritiert, wer hat da jetzt wirklich das letzte Wort gehabt
Hab ich ein paar Details übersehen, Nello? Du bist doch ein guter Filmdetektiv??
8/10
Ich finde, der Film zieht von Anfang sehr gut durch, das Erzähltempo find ich angemessen. Es gibt Verschnaufpausen, was ich okay finde. Überraschungen ohne Ende, man wird einige Male erschreckt, was sich dann doch als Scherz herausstellt. Gemischt mit den üblen Scherzen reift nebenher aber doch ein blutiger Plan, seine Verwandschaft aus den Weg zu räumen. Daher paßt die Schlachthausszene dann doch dazu (zu lang geraten, richtig untot), wie sich letzten Endes herausstellt. Aber widerlich, wie die Rinder getötet werden Neben Johns Plan plant aber auch seine Verwandschaft drastische Mittel gegen ihn. Währenddessen wird der Film begleitet von einem Kirchenglockentransport und Einweihung, deren Bedeutung sich auch erst später herausstellt. Ich spoiler doch nicht zuviel
Zunächst weiß man nicht, wo der Film dann hinwill, fragte man sich zunächst, was es mit den Kindern und deren Gesang auf sich hat. Die bleiben zwar nicht unbeteiligt, aber es verläuft anders, als zunächst gedacht.
Das Ende selbst hat mich irritiert, wer hat da jetzt wirklich das letzte Wort gehabt
Hab ich ein paar Details übersehen, Nello? Du bist doch ein guter Filmdetektiv??
8/10
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10885
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Aber nicht mehr lange, im September soll er von Colosseo kommen.buxtebrawler hat geschrieben:Der auch unter dem wesentlich passenderen Namen „Ein Toter lacht als Letzter“ vermarktete Psychothriller/Horrorfilm des leider am letzten Drehtag am Set tödlich verunglückten spanischen Regisseurs Claudio Guerin Hill aus dem Jahre 1973 zählt zum besten, was ich bisher an Filmen von der iberischen Halbinsel zu sehen bekam, und ist dennoch ein recht unbekannter Geheimtipp, der weiterhin hierzulande seiner DVD- oder BluRay-Veröffentlichung harrt.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
ugo-piazza hat geschrieben:Aber nicht mehr lange, im September soll er von Colosseo kommen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10885
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Ab in die Hölle - Claudio Guerin Hill
Wenn auch über den Österreich-Umweg.ugo-piazza hat geschrieben:Aber nicht mehr lange, im September soll er von Colosseo kommen.buxtebrawler hat geschrieben:Der auch unter dem wesentlich passenderen Namen „Ein Toter lacht als Letzter“ vermarktete Psychothriller/Horrorfilm des leider am letzten Drehtag am Set tödlich verunglückten spanischen Regisseurs Claudio Guerin Hill aus dem Jahre 1973 zählt zum besten, was ich bisher an Filmen von der iberischen Halbinsel zu sehen bekam, und ist dennoch ein recht unbekannter Geheimtipp, der weiterhin hierzulande seiner DVD- oder BluRay-Veröffentlichung harrt.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone