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Teuflische Weihnachten - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Fr 13. Dez 2013, 09:48
von jogiwan
Teuflische Weihnachten
Originaltitel: You Better Watch Out
Alternativtitel: Böse Weihnacht / Christmas Evil
Herstellungsland: USA / 1980
Regie: Lewis Jackson
Darsteller: Raymond J. Berry, Jeffrey DeMunn, Dianne Hulle, Andy Fenwick
Story:
Weihnachten wird für Harry nie wieder dasselbe sein: Als Kind sieht er mit an, wie der gestiefelte Rauschebart seine Mutter mit ganz besonderen Weihnachtsgaben beglückt, und seitdem hat Harry einen ganz gewaltigen Knacks weg. Noch als Erwachsener beobachtet er die Nachbarskinder, trägt alle ihre Taten in ein grosses Buch ein und fühlt sich auch sonst wie der Weihnachtsmann persönlich. Kein Wunder, dass seine Kollegen und auch der Boss der Spielzeugfabrik, in der Harry arbeitet, ihn für einen Spinner halten. Leider erahnt keiner Harry´s wahre Natur - die entlädt sich erst zum nächsten Weihnachtsfest mit brachialer Gewalt! Von wegen "Stille Nacht, heilige Nacht"... (quelle: dvd-Cover)
Re: Teuflische Weihnacht - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Fr 13. Dez 2013, 10:01
von jogiwan
Im Grunde recht ungewöhnlicher Streifen, der sich mit seiner "Weihnachtsmann"-Thematik auch prompt etwas zwischen die Stühle setzt. Irgendwie weder Slasher, Horror oder Psychogramm präsentiert Lewis Jackson einen schrulligen Angestellten einer Spielzeug-Fabrik, der die Kinder seiner Nachbarschaft beobachtet, sich als Weihnachtsmann zu Größerem berufen fällt und dessen aggressive Ausbrüche den Zuschauer dann umso unvermittelter erwischen. Die Idee zu "Böse Weihnacht" ist auch ganz interessant, auch wenn dem Streifen anzusehen ist, dass hier nicht allzu viel Budget vorhanden war. Ein netter kleiner Reißer aus den Achtzigern, der sich mit seiner Thematik auch zur Zeit der Entstehung sicher nicht viele Freunde gemacht hat und auch nicht zurückscheut, dem Zuschauer und dem ganzen Weihnachtsrummel mal den Stinkefinger hinzuhalten. Sicherlich kein verkannter Klassiker, und auch kein Paradebeispiel in Sachen Tempo, aber irgendwie ein kleiner und feiner Film über die Abgründe der menschlichen Seele, der auch schon um schmales Geld zu haben ist.
Re: Teuflische Weihnacht - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Fr 13. Dez 2013, 15:58
von sergio petroni
Den gab's hier noch gar nicht?
Genau der richtige Film für die Weihnachtszeit und für alle, die deswegen schlechte Laune haben.
Und eine richtig schöne 80er-Atmo gibt es dazu frei Haus.
Re: Teuflische Weihnacht - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Fr 13. Dez 2013, 21:25
von buxtebrawler
Liegt bereit für die Weihnachtstage.
Re: Teuflische Weihnachten - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Di 7. Jan 2014, 15:36
von buxtebrawler
„You better watch out, you better not cry, you better not pout – I'm telling you why: He's making a list, checking it twice; gonna find out who's naughty or nice. He sees you when you're sleeping, he knows when you're awake, he knows if you've been bad or good, so be good for goodness sake. Santa Claus is coming to town!“
So erschallt es seit etlichen Jahrzehnten im Lied über den wohl berühmtesten Mitarbeiter der NSA, den Weihnachtsmann. Er sieht alles, führt seine Listen und droht schon den Kleinsten, sich besser gut zu benehmen – wer weiß, was ihnen sonst blüht! Den beunruhigend gruseligen, beängstigenden und pädagogisch höchst fragwürdigen Aspekt dieses saisonalen Klassikers erkannte auch US-Regisseur Lewis Jackson und drehte den neben seinem 1974 erschienenen „The Transformation“ anscheinend einzigen Film „Teuflische Weihnachten“, dessen Originaltitel „You Better Watch Out“ o.g. Song zitiert und der schließlich im Jahre 1980 in Troma einen Verleih fand, der den Film veröffentlichte.
Der kleine Harry muss mitansehen, wie der Weihnachtsmann seine Mutter „mit der Rute beglückt“ und erleidet dadurch einen schweren Psychoknacks. Als Erwachsener (Brandon Maggart, „Dressed to Kill“) arbeitet er in einer Spielzeugfabrik und beobachtet ganz genau die Nachbarskinder, über deren gute wie böse Taten er penibel Buch führt. Weihnachten schlüpft er ins Coca-Cola-farbene Rauschebartkostüm und bringt nicht nur den Kindern, was sie seines Erachtens verdienen…
„Die Kinder lieben mich alle!“
Ob das Mitansehen elterlichen Beischlafs imstande ist, wie im 1947 spielenden Prolog angedeutet ein Kind nachhaltig derart um den Verstand zu bringen, dass es als Erwachsener zum weihnachtsbesessenen Mörder wird, sei einmal dahingestellt; zumindest ist dies die Ausgangssituation dieses sich parodistisch und schwarzhumorig mit der Figur des Weihnachtsmann auseinandersetzenden Horrorthrillers. Fakt jedenfalls ist, dass misslungene Weihnachtsfeierlichkeiten schon so manchen traumatisiert haben dürften und so hat eben auch Harry nicht mehr alle Kugeln am Baum. Er spielt sich als Ankläger und Richter in einer Person auf und verhängt recht großzügig Todesstrafen. In diesem Ausmaße gegen unartige Kinder vorzugehen, war aber auch Jackson dann anscheinend doch zu krass, so dass Harry lediglich manch den „Geist der Weihnachtsnacht“ verratenden Erwachsenen, beispielsweise seine profitorientierten Chefs, aus dem Leben reißt wie eine Nordmanntanne im Dezember. Dabei behilft sich Jackson einiger weniger, recht mittelprächtiger blutiger Spezialeffekte und fällt ansonsten dadurch auf, der munteren Sause immer wieder jegliches Tempo zu nehmen, einzelne Szenen zu sehr auszudehnen und nicht vertuschen zu können, dass unter seiner Regie „Teuflische Weihnachten“ lediglich Kurzfilmpotential gehabt hätte. Erwartungshaltungschürend angerissene Handlungselemente werden einfach fallen gelassen, manch Pointe vertan (die Reaktion des „bösen“ Kinds Moss auf sein „Geschenk“ hätte man schon gern gesehen) und dennoch der Film etwas arg langatmig erzählt.
Dafür setzt man konsequent auf einen hauptsächlich aus Weihnachtsliedern bestehenden Soundtrack, fand passable Darsteller, die die nötige Mischung aus ernsten Mienen und leicht ironisierendem Overacting beherrschen und rückt das bunte Weihnachtstreiben in ansprechenden Kulissen in den kitschigen Schein der Lichterketten. Und die Schlusspointe ist dann irgendwie herrlich bekloppt. Freunde trashiger, sich selbst nicht sonderlich ernstnehmender Genrekost, die frech an gesellschaftlichen Heiligtümern rüttelt und hübsch geschmacklos mit dem Rentier-Schlitten um die Ecke biegt, werden ihren Spaß mit „Teuflische Weihnachten“ haben, alle anderen packen sich an‘ Kopp oder werden während der einen oder anderen zähen Szene endgültig rausgerissen – von der buckligen Verwandtschaft, vom unzufriedenen Nachwuchs oder dem brennenden Baum. Teuflische Weihnachten...
Re: Teuflische Weihnachten - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Mo 26. Okt 2015, 23:12
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 30.10.2015 bei cmv auf Blu-ray und DVD:
Extras:
- Original Kinotrailer
- drei Audiokommentare mit Regisseur Lewis Jackson, Hauptdarsteller Brandon Maggart und Trash-Ikone John Waters
- Deleted Scenes
- Casting Videos
- Storyboard Gallery
- original Kommentar-Karten zur Voraufführung
- umfangreiche Bildergalerie
- Programmtrailer
- animierte interaktive Menüs
Auf DVD nur Trailer, Audiokommentare und Deleted Scenes.
Soll zeitgleich auch bei Edel Germany auf DVD erscheinen.
Quelle: OFDb-Shop
Re: Teuflische Weihnachten - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Di 26. Sep 2017, 18:15
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 27.10.2017 bei cmv-Laservision als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook und auch noch einmal auf separater Blu-ray und DVD:
Mediabook
Extras:
Bonusmaterial:
- Original Kinotrailer
- drei Audiokommentare mit Regisseur Lewis Jackson, Hauptdarsteller Brandon Maggart und Trash-Ikone John Waters
- Deleted Scenes
- Casting Videos
- Storyboard Gallery
- original Kommentar-Karten zur Voraufführung
- umfangreiche Bildergalerie
- Programmtrailer
Bemerkungen:
Dual-Format (Blu-ray + DVD) (2 Discs) Mediabook inkl. Booklet!
Limitiert und durchnummeriert auf 500 Stück
Blu-ray
Extras:
Bonusmaterial:
- Original Kinotrailer
- drei Audiokommentare mit Regisseur Lewis Jackson, Hauptdarsteller Brandon Maggart und Trash-Ikone John Waters
- Deleted Scenes
- Casting Videos
- Storyboard Gallery
- original Kommentar-Karten zur Voraufführung
- umfangreiche Bildergalerie
- Programmtrailer
Extras:
Bonusmaterial:
- Original Kinotrailer
- drei Audiokommentare mit Regisseur Lewis Jackson, Hauptdarsteller Brandon Maggart und Trash-Ikone John Waters
- Deleted Scenes
- Casting Videos
- Storyboard Gallery
- original Kommentar-Karten zur Voraufführung
- umfangreiche Bildergalerie
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Re: Teuflische Weihnachten - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: Di 19. Okt 2021, 14:49
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 10.12.2021 abermals bei cmv-Laservision auf Blu-ray und DVD:
Extras:
- Original Kinotrailer
- drei Audiokommentare mit Regisseur Lewis Jackson, Hauptdarsteller Brandon Maggart und Trash-Ikone John Waters
- Deleted Scenes, Casting Videos, Storyboard Gallery
- original Kommentar-Karten zur Voraufführung
- umfangreiche Bildergalerie, Programmtrailer
- Wendecover ohne FSK-Logo
Quelle: OFDb-Shop
Re: Teuflische Weihnacht - Lewis Jackson (1980)
Verfasst: So 19. Dez 2021, 09:17
von jogiwan
jogiwan hat geschrieben: ↑Fr 13. Dez 2013, 10:01
Im Grunde recht ungewöhnlicher Streifen, der sich mit seiner "Weihnachtsmann"-Thematik auch prompt etwas zwischen die Stühle setzt. Irgendwie weder Slasher, Horror oder Psychogramm präsentiert Lewis Jackson einen schrulligen Angestellten einer Spielzeug-Fabrik, der die Kinder seiner Nachbarschaft beobachtet, sich als Weihnachtsmann zu Größerem berufen fällt und dessen aggressive Ausbrüche den Zuschauer dann umso unvermittelter erwischen. Die Idee zu "Böse Weihnacht" ist auch ganz interessant, auch wenn dem Streifen anzusehen ist, dass hier nicht allzu viel Budget vorhanden war. Ein netter kleiner Reißer aus den Achtzigern, der sich mit seiner Thematik auch zur Zeit der Entstehung sicher nicht viele Freunde gemacht hat und auch nicht zurückscheut, dem Zuschauer und dem ganzen Weihnachtsrummel mal den Stinkefinger hinzuhalten. Sicherlich kein verkannter Klassiker, und auch kein Paradebeispiel in Sachen Tempo, aber irgendwie ein kleiner und feiner Film über die Abgründe der menschlichen Seele, der auch schon um schmales Geld zu haben ist.
Ganz so wohlwollend würden meine Worte ja heutzutage nicht mehr ausfallen und "Evil Christmas" a.k.a. "Teuflische Weihnacht" a.k.a. "Better watch out" ist ja schon auch ein bissl fad und die Story um den Weihnachts-vernarrten Einzelgänger und Soziopathen kommt ja nie so wirklich in die Puschen. Stalking und das Abkapseln von der Realität sind zwar zwei ganz moderne Themen, die hier aber ganz altbacken aufgenommen werden. Dazu kommt ein goriger Moment und ein originelles Finale, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass zwischendrin ja nicht so wirklich viel Spannendes passiert. Zu Weihnachten gerade noch okay, ansonsten ein doch eher nicht ganz so spannender Streifen.