Devil's Pass - Renny Harlin (2013)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Devil's Pass - Renny Harlin (2013)

Beitrag von horror1966 »

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Devil's Pass
(The Dyatlov Pass Incident)
mit Holly Goss, Matt Stokoe, Luke Albright, Ryan Hawley, Gemma Atkinson, Nikolay Butenin, Nelly Nielsen, Valeriy Fedorovich, Aleksey Kink, Sergey Lobanov, Oleg Kurlov, Dmitriy Miheev, Richard Reid, Anton Klimov
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Vikram Weet
Kamera: Denis Alarkon-Ramires
Musik: keine Information
FSK 16
Großbritannien / Russland / USA / 2013

Fünf amerikanische Studenten wollen einem seit 50 Jahren ungelösten Rätsel auf die Spur kommen. Eine ganze Gruppe erfahrener Bergsteiger stirbt 1959 in einer Februarnacht im Ural am Berg der Toten. Sie müssen ihr Lager panikartig verlassen haben, denn ihre Zelte wurden von innen aufgerissen. Einige sind fast nackt, ihre Körper weisen schwerste innere Verletzungen auf ohne Spuren äußerer Gewalteinwirkung. Bei einer Leiche fehlt die Zunge. Kleidungsstücke sind radioaktiv verstrahlt. Viele Theorien ranken sich um den Fall, von militärischen Experimenten über Aliens bis zum Yeti. Die Studenten folgen den Spuren der Toten. Sie schlagen an der gleichen Stelle ihr Lager auf, als ihre technischen Geräte plötzlich versagen. Die Verbindung zur Außenwelt ist abgerissen, der Albtraum beginnt...


Found Footage-Filme erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit und so wagte nun auch Action-Spezialist Renny Harlin (Tödliche Weihnachten, Stirb langsam 2) einen Ausflug in dieses Sub-Genre, wobei seine Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, die sich vor 50 Jahren abgespielt hat und die bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Im Film wollen 5 Studenten dem mysteriösen Tod der damals verstorbenen russischen Bergsteiger-Gruppe auf den Grund gehen und wagen sich dabei auf genau die gleiche Route, die diese Gruppe damals genommen hat. Wenn man nun einigen bisher schon erschienenen Kritiken zu diesem Werk glauben schenkt, dann müsste es sich im Prinzip um eine eher langatmige Story handeln und zugegebenermaßen geschieht in der ersten Stunde des Szenarios auch nicht wirklich viel. Dennoch schafft es Harlin den Zuschauer immer näher an ein wirklich imposantes Filmdrittel heran zu führen, in dem sich dann eine schier unglaubliche Möglichkeit offenbart, wie sich die damaligen Ereignisse abgespielt haben könnten. Der Weg bis dahin gestaltet sich meiner Meinung nach auch keinesfalls langweilig, denn trotz fehlender Action wird doch ein ordentlicher Spannungsbogen aufgebaut, der dann in der letzten Phase seinen absoluten Höhepunkt erreichen soll. Zudem erscheint einem die ganze Chose von Beginn an äußerst mysteriös und genau aus diesem Aspekt bezieht das Ganze dann auch eine ziemlich dichte Grundstimmung.

Dennoch kann ich durchaus nachvollziehen, das "Devil's Pass" eventuell nicht jeden Geschmack treffen wird, denn die Geduld des Betrachters wird phasenweise schon etwas auf die Probe gestellt. Das ist bestimmt nicht jedermanns Sache, doch wer sich an subtil aufkommenden Horror mit Fantasy-Elementen und SCI/FI Einschlag erfreuen kann, der wird insbesondere mit der Auflösung der Geschichte ganz hervorragend bedient. An dieser Stelle hat sich der finnische Regisseur nämlich wirklich etwas einfallen lassen und präsentiert eine mögliche Wahrheit, die als nahezu unglaublich-und fantastisch angesehen werden kann. Zudem unterscheidet sich das letzte Drittel des Filmes doch ganz erheblich von der etwas langen Einführung in die Geschehnisse, denn eine enorme Temposteigerung und eine immer bedrohlicher erscheinende Atmosphäre lassen zum Ende hin den echten Horror aufkommen, der sich zuvor doch lediglich durch diverse mysteriöse Momente zu erkennen gab.

Wie eigentlich immer wird auch diese Found Footage-Variante die Meinungen spalten und obwohl ich mich selbst eigentlich nicht zu den größten Fans dieser Filmart zähle, hat mir das hier gezeigte Szenario doch sehr gut gefallen. Wird man doch zu Beginn noch mit einer eher hoffnungsvollen-und teils ausgelassenen Stimmung konfrontiert, so lässt sich doch im Prinzip die gesamte Laufzeit über das Gefühl nicht verdrängen, das hier drohendes Unheil in der Luft liegt. Davon zehrt das Szenario dann auch ganz deutlich und schreitet immer mehr dem finalen Höhepunkt entgegen, der sich in den letzten gut 30 Minuten ziemlich ausführlich zu erkennen gibt. Ob die von Harlin ins Bild gesetzte mögliche Erklärung der Ereignisse nun sonderlich glaubhaft erscheint muss ein jeder für sich selbst entscheiden, auf jeden Fall präsentiert sich jedoch eine Darstellung, von der eine unglaubliche Faszination ausgeht, die sich fast zwangsläufig auch auf einen selbst überträgt. Der dabei entstehende Mix aus mehreren Genres verleiht dem Ganzen eine äußerst interessante Note, so das man bis zur letzten Einstellung immer tiefer in die unglaublichen Geschehnisse eintaucht, die sich einem hier präsentieren.

Letztendlich ist "Devil's Pass" sicherlich kein filmisches Meisterwerk und nicht jeder wird Gefallen an dieser Produktion finden. Allerdings erscheint die Geschichte um Einiges besser, als manche Kritik es eventuell vermuten lässt. Man sollte sich selbst ein Bild davon machen und sich diesen Film zumindest einmal anschauen, handelt es sich doch ganz bestimmt nicht um das Schlechteste, was man im Bereich des Found Footage-Filmes finden wird. Mir jedenfalls hat diese ruhig beginnende Geschichte äußerst gut gefallen, die mit zunehmender Laufzeit immer intensivere Züge erkennen lässt und im letzten Drittel mit diversen Höhepunkten aufwarten kann. Wer Filme dieser Art zu schätzen weiß kommt jedenfalls nicht an Renny Harlin's Werk vorbei und sollte am Ende doch eigentlich auch zu einem überdurchschnittlichen Gesamteindruck gelangen.


Fazit:


"Devil's Pass" erzählt eine spannende Geschichte, deren Grundlage auf einem Ereignis beruht, das vor 50 Jahren wirklich passiert ist. Bis heute ungeklärte mysteriöse Ereignisse werden hier mit Abläufen angereichert, die eine mögliche Wahrheit beinhalten könnten. Allein aus dieser Sichtweise heraus verspricht das schon genügend Spannung für einen gemütlichen Filme-Abend, den mir dieser Film auch definitiv beschert hat.


7/10
Big Brother is watching you
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sergio petroni
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Re: Devil's Pass - Renny Harlin

Beitrag von sergio petroni »

Found-Footage-Streifen über eine junge Filmcrew, die einem wohl realen Vorkommnis von 1959 nachspürt, als eine
Gruppe von neun Forschern am Dyatlov-Pass auf unerklärliche Art und Weise um's Leben kam.
Alleine schon für die Grundidee gehört der Drehbuchkritzler mit einem Berufsverbot belegt. Unsere fünf
naseweise Nachwuchsforscher stürzen sich in's eiskalte Gebirgsmassiv als wäre es ein Ausflug nach Miami Beach.
Mit Handkameras bewaffnet und ohne jegliche Russischkenntnisse machen sie sich auf in
den Ural zu einer mehrwöchigen Schneetour höchsten Schwierigkeitsgrads. :doof:
Leider gelingt es Harlin nicht einmal aus der tollen Landschaft Kapital zu schlagen und so kam bei
mir keinerlei Gruselatmosphäre oder gar Spannung auf. Die letzten Viertelstunde samt der
Auflösung erzeugten bei mir dann nur wieder ein ungläubiges Kopfschütteln.
Ich mag eigentlich Found-Footage-Produktionen, aber diese hier gehört mitnichten dazu.
3,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: Devil's Pass - Renny Harlin

Beitrag von jogiwan »

„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von streng vertraulichen Videoaufnahmen einer missglückten Expedition junger Ami-Studenten, die sich irgendwo in Russland auf den Weg machen um einem mysteriösen Bergsteiger-Unglück aus den Fünfzigern auf die Spur zu kommen. Dabei lebt der Streifen vorwiegend davon, dass man als Zuschauer keine Ahnung hat, was auf einen zukommt und das Drehbuch sucht sich von allen denkbaren Möglichkeiten auch prompt die haarsträubendste Variante von allen aus. Im Finale geht „Devil’s Pass“ ja thematisch komplett durch die Decke und mutet dem Zuschauer ja doch einiges zu, der in der letzten Viertelstunde ja nur noch ungläubig an den Äuglein reiben kann. Im Gegensatz zu unserem geschätzten Serschio fand ich das Ganze aber spaßig und unterhaltsam und das Ende ist ja schon irgendwie der Kracher, auch wenn ich nicht weiß, wer Herrn Harlin seine mit russischen Nachrichtenmaterial ach so authentisch angekündigte Geschichte eigentlich abkaufen soll. Ansonsten gibt es in „Devil’s Pass“ die Genre-üblichen Standards, ein paar von langer Hand angekündigte Schreckmomente, halbwegs sympathische Figuren und auch noch ein paar nette Naturaufnahmen inklusive Nordlichter, die auch mich gerne vergessen ließen, wie absolut unglaubwürdig die ganze Expedition und seine Begleitumstände eigentlich schon von Anfang an erscheinen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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