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Gegenschuss. Aufbruch der Filmemacher - Dominik Wessely

Verfasst: Sa 15. Feb 2014, 13:13
von purgatorio
GEGENSCHUSS
Aufbruch der Filmemacher


Bild

Deutscher Titel: Gegenschuss - Aufbruch der Filmemacher
Alternativ auch: Reverse Angle: Rebellion of the Filmmakers

Regie: Dominik Wessely
Produktionsland: Deutschland (2008)

Darsteller: Heinz Badewitz, Hark Bohm, Uwe Brandner, Michael Fengler, Peter Fleischmann, Hans W. Geissendörfer, Irm Hermann, Werner Herzog, Alexander Kluge, Peter Lilienthal, Tom Luddy, Margaret Ménégoz...

Story:
Kurz nach der Adenauer-Ära entstand in Deutschland eine neue Bewegung innerhalb des Kinos, welche durch eine neue Generation junger Künstler initiiert wurde. Radikale Filmemacher wie Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder oder Wim Wenders prägten den neuen deutschen Autorenfilm und erlangten internationale Berühmtheit sowie Anerkennung. Anhand von zeitgenössischem Archivmaterial, Ausschnitten aus den betreffenden Filmen, Interviews und exklusiv gedrehtem Material entwirft dieser dokumentarische Streifzug ein umfassendes Bild jener filmgeschichtlichen Epoche und ihrer gesellschaftlichen Hintergründe…
(via ofdb

Synopsis via amazon:
Die Macher des Neuen Deutschen Films wie Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders stehen für das junge, rebellische Kino der Post-Adenauer-Zeit. Die Dokumentation Gegenschuss - Aufbruch der Filmemacher beleuchtet nun die Geschichte des Gravitationszentrums der Bewegung: des Filmverlag der Autoren. Mit Zeitzeugnissen, Interviews und Filmausschnitten erzählen der Regisseur und Produzent Kölmel von einem faszinierenden Stück deutscher Filmgeschichte. Die Mitglieder des legendären Filmverlag der Autoren hievten das deutsche Kino wieder auf internationales Niveau. Heute orientieren sich junge Filmemacher an dieser Rebellion der Filmemacher.

Re: Gegenschuss. Aufbruch der Filmemacher - Dominik Wessely

Verfasst: Sa 15. Feb 2014, 13:32
von Adalmar
Die Texte klingen schon sehr nach Selbstbeweihräucherung ... dass der deutsche Film vorher kein "internationales Niveau" gehabt hätte, halte ich für eine Legende.

Wim Wenders dreht ja inzwischen z. B. Langnese-Werbung :mrgreen:

Re: Gegenschuss. Aufbruch der Filmemacher - Dominik Wessely

Verfasst: Sa 15. Feb 2014, 14:41
von purgatorio
Adalmar hat geschrieben:dass der deutsche Film vorher kein "internationales Niveau" gehabt hätte, halte ich für eine Legende.
...das kleine Wörtchen "wieder" steht schon noch ein wenig im Kontrast zu dem Sinninhalt, den du diesem kurzen Text entnommen hast. Die Weimarer Republik ist hier also keinesfalls ausgenommen. Oder beziehst du dich lediglich auf die Dekade vor den hier behandelten Filmemachern?

Re: Gegenschuss. Aufbruch der Filmemacher - Dominik Wessely

Verfasst: Sa 15. Feb 2014, 15:35
von Adalmar
Ich meinte damit, dass es beispielsweise auch in den 50ern und 60ern vor dem "Neuen/Jungen deutschen Film" gute deutsche Filme gab, wie z. B. "Die Halbstarken", "Das Mädchen Rosemarie", "Die Sünderin", "Alraune", "Vier Schlüssel" u. v. a. Meiner Ansicht nach wird die Qualität des deutschen Nachkriegskinos bis Mitte der 60er von der "Neuer deutscher Film"-Fraktion zum Zweck des Selbstlobs ungerechtfertigt in den Keller geredet.

Re: Gegenschuss. Aufbruch der Filmemacher - Dominik Wessely

Verfasst: Mo 17. Feb 2014, 10:04
von Arkadin
Recht gute Doku, die zeigt, wie jede gute Idee schnell der Atem ausgeht, wenn Egos gegeneinander knallen.
Man darf dabei aber nie vergessen, dass die treibende Kraft hinter dem Film - der während der Dreharbeiten verstorbene - Laurens Straub war, der selber zu dem hier vorgestellten Kreis gehörte. Von daher ist manches sicherlich nicht ganz objektiv. Interessant auf jeden Fall, wie sich die Interviewten gegenseitig "Verrat" vorwerfen. Insbesondere Hark Bohm wird ja als Bösewicht der Geschichte ausgemacht. Es geht hier auch nicht ausschliesslich um die Filme, sondern vielmehr das Geschäftsmodell, welches hinter dem "Filmverlag der Autoren" steckte. Dass nämlich alle Gewinne wieder in die Filmproduktion gesteckt werden und somit erfolgreiche Filmemacher die Debüts der Neuen und weniger Erfolgreichen finanzieren. Klar, dass das nicht lange gut gehen konnte... aber wie das dann alles zusammenbrach, ist schon höchst interessant.