Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Moderator: jogiwan

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nocgi
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Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von nocgi »

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Originaltitel: Merkwürdige Geschichten
Herstellungsland: Deutschland, 1970
Regie: Fritz Umgelter nach einer Idee von Jan Lester
Darsteller: Hellmut Lange, Monica Bleibtreu, Bruno Dietrich, Volkert Kraeft, Sky du Mont u.a.

Story:
Merkwürdige Geschichten. Nomen est Omen!
Ich habe ja wirklich ein Herz für die 70er und sehe mir so ziemlich alles Querbeet aus dieser herrlich schrägen Dekade an. Aber bei Fritz Umgelters 13-teiliger TV-Serie, will so gar nichts zünden. Eine hübsche Riege an grundsoliden Darstellern der damaligen Fernsehlandschaft gibt sich die Klinke in die Hand, aber die hauchdünnen Storys, und das scheinbare Unvermögen, Spannung auch nur im Ansatz zu erzeugen, machen die Serie für mich zu einer echten Enttäuschung. Sorry! Aber da hatten die 70er ganz anderes zu bieten. Auch deutsche Fernsehkost hatte besseres zu bieten.

Die 13 von einander unabhängigen Folgen (jeweils ca. 25 Min.) behandeln mehr oder weniger übersinnliche Themen, und erinnern von Idee und Aufbau an das große amerikanische Vorbild Twilight Zone. Diese erreicht Fritz Umgelters Produktion aber zu keiner Sekunde. Pferdefuss an der ganzen Sache ist, dass kein einziges Mal ein Storytwist, o.ä. abgefeuert wird. Nein. Die Serie behält immer die Linie von der ersten Sekunde an, was keinerlei Spannung oder Mystik erzeugt. So wirken die einzelnen Folgen auch eher wie eine behäbig daherkommende Krimiserie. Pluspunkte vergebe ich somit nur an den wunderbaren Zeitkolorit und die Folge "Die tödliche Flamme" mit Sky du Mont und Claudia Wedekind, die so rein gar nichts mit Mystery zu tun hat, sondern eher hausbacken kriminalistisch daher kommt, aber mir durch o.g. Zeitkolorit einen kleinen Wermutstropfen spendierte.

In die selbe Kerbe schlug dann auch 1982 die Unheimliche Geschichten, die dem selben Konzept folgte und bei mir eine noch stärkere Langeweile hervorrief :cry: Hier fehlt leider der gemütliche 70er Flair. Storytechnisch hat man sich keinen Millimeter verbessert. Spannungsbögen, Wendungen etc. sucht man auch hier vergebens. Einzig die Folge mit Kristina van Eyck, blieb mir im Gedächtnis und das auch nur wegen Kristina.

Mit sehr guten Willen gebe ich 3,5/10
„Guter schlechter Geschmack blickt zu seinem Objekt auf und macht sich nicht darüber lustig“. John Waters
mim
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von mim »

Sehr merkwürdig
Bild vs Bild


auch sehr merkwürdig
Mit sehr guten Willen gebe ich
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buxtebrawler
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von buxtebrawler »

mim hat geschrieben:Sehr merkwürdig
Bild vs Bild


auch sehr merkwürdig
Mit sehr guten Willen gebe ich
Bitte wie meinen...? :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von jogiwan »

da gabs irrtümlich zwei Freds und einen hab ich zwischenzeitlich auf Wunsch des Zweit-Erstellers Serschio gelöscht.

Die Serie würde mich schon interessieren, aber die extrem schlechte Bewertung und die Sache mit der Langweile schreckt doch etwas ab. Gibts auch Zweit-Meinungen? :???:
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Prisma
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von Prisma »

"Merkwürdige Geschichten" hatte ich mir damals auf gut Glück bestellt und im Nachhinein kann ich sogar sagen glücklicherweise, naja und eben aus purer Neugierde. Bezüglich des Themas erweckt diese Serie unweigerlich große Erwartungen und wenn diese zu hoch sind, kann man erfährungsgemäß auch schneller enttäuscht werden. Ich kann ohne zu zögern vorausschicken, dass das bei dieser Veröffentlichung bestimmt nicht der Fall war. Es kommt bei mir sehr selten vor, dass ich etwas wie "Merkwürdige Geschichten" so überaus positiv reflektieren kann, wenn doch wie hier die Besetzung in meinen Augen so unspektakulär aussieht. Keine Frage, das wird der große Kritikpunkt bleiben, aber auch der einzige. Wohin haben sich aber bitteschön die A-Damen der 70er Jahre verkrochen??? Da hat man es fast, bis auf wenige rühmliche Ausnahmen, mit einer dritten Garnitur zu tun... Bei den Herren ist das glücklicherweise etwas ausgeglichener...

Jede der (selbstverständlich) 13 Episoden verfügt über den gleichen Aufbau. Man sieht Leute, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst treffen könnte, oder mit welchen man längst schon Kontakt hatte, die zufällig aufeinandertreffen, die zusammen arbeiten, die im Freundeskreis zusammensitzen und sich jeweils über eine merkwürdige, selbst erlebte Geschichte unterhalten, beziehungsweise eine solche geschildert bekommen. So empfindet der Zuschauer direkt einen nicht nur möglichen, sondern spürbaren Alltagstransfer, bei mir ging es sogar so weit, dass ich über persönliche, merkwürdige Geschichten nachgedacht habe. Diese Serie bedient sich nicht schamlos des Aberglaubens und unterliegt nicht irgend welchen hysterischen Anwandlungen, sie bleibt bodenständig, trotz des Themas sachlich und vollkommen im Bereich des Möglichen. So scheint es zumindest. Der Verzicht von Gewalt, Brutalität und überspitzten Effekten kommt "Merkwürdige Geschichten" erstaunlich zu Gute, die Leitmotive hier setzen sich aus teils subtiler Spannung, Intensität & Dynamik zusammen, es kommt zu einer gelungenen Auseinandersetzung auf höherem Niveau. Man bekommt keine fragwürdigen Ansichten serviert, keine konfusen Geschehnisse vom anderen Stern geboten, vor allem gibt sich die Serie aber unaufdringlich! Das kann auch zum Knackpunkt bei der Gesamteinschätzung werden, falls man auf eine Art effekthascherischer Sause spekuliert.

Regisseur Fritz Umgelter beweist ein gutes Händchen bei seiner zugegebenermaßen betulichen Arbeit, einige Szenen wurden im kleineren Ausmaß beinahe schon spektakulär eingefangen, die gesamte Inszenierung ist für TV-Verhältnisse ein bisschen aufwendiger geraten, hin und wieder gibt es auch gut gemeinte Actioneinlagen. Vor allem punktet Umgelter aber mit der Veranschaulichung durch intensive Bilder, es kommt sehr häufig zu einer ungemütlichen, gruseligen, teils bizarren Atmosphäre und er übertrifft somit die Grundvoraussetzung bei Weitem. Der Zuschauer braucht hier bestimmt keine Nerven wie Drahtseile, er wird eher auf einer subtilen Ebene gefordert. Es wimmelt geradezu von dubiosen Gestalten, aber auch von einfachen, sympathischen Leuten, es tauchen plötzlich Personen aus dem Nichts auf und sie verschwinden genau so schnell wieder dort hin, man bekommt herrliche Landschaftsaufnahmen von ihrer schmeichelnden, aber auch schaurigen Seite geboten, Personen die vom Schicksal oder vom Zufall gehetzt oder gerettet werden. Bezüglich der kürze der Episoden ist eine hohe Dichte an Grundspannung und Atmosphäre geboten, an Leerlauf kann ich mich nicht erinnern. Ja, auch die Darsteller untermauern die Qualität, ich muss es dann doch zugeben.

Bemerkenswert ist die klassische, wenn auch irgendwie ausgefallen wirkende Musik und vor allem die Farbgestaltung gefiel mir persönlich sehr gut. Man würde wohl Themen bezogen eher dunkles, eintönigeres und dezenteres im Bereich der Abhandlung erwarten, doch das ist nicht der Fall. Das Szenario leuchtet in satten, ansprechenden Farben, die ein angenehmes Gefühl der Sicherheit vermitteln. Ein gutes Stilmittel in einer derartigen Produktion, denn so kommen Überraschungseffekte deutlicher zum Vorschein, außerdem finde ich diese seltenere Variante mal erfrischend gegenüber all den morbiden Versuchen. Jede Folge ist trotz der Frage nach der Wahrscheinlichkeit logisch und stilsicher aufgebaut, die Auflösungen sind konsequent und nachvollziehbar.

Der Vorspann fragt nach "Schicksal?" oder "Zufall?"...wird dieses Rätsel aber nicht einwandfrei lösen. Hier bekommt man als Konsument, wie es eher selten der Fall ist, die uneingeschränkte Zuschauergewalt. Es gibt vielleicht tatsächlich mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als man sich vorstellen kann. Deutlicher kann ich jedenfalls einschätzen, dass es mehr Dinge zwischen Horror und Grusel gibt, als man sich vorstellen kann. "Merkwürdige Geschichten" ist so ein Fall. Zu allen, die mit "Merkwürdige Geschichten" liebäugeln, kann ich sagen, dass maßlose Enttäuschungen definitiv andere, merkwürdige Gesichter haben. Man muss sich bei dieser Serie allerdings im Klaren darüber sein, was man im Endeffekt erwartet.
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Nello Pazzafini
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von Nello Pazzafini »

Fand die eigentlich recht süss wenn auch total deutsch & bieder. Durch die kurze laufdauer kam da nie Langeweile auf, manche folgen waren halt besser, manche schwächer. Kann und sollte man gucken wenn man auf altbackenes deutsches TV kulturgut steht und ist auch relativ günstig zu kriegen.
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jogiwan
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von jogiwan »

Nello Pazzafini hat geschrieben:...und ist auch relativ günstig zu kriegen.
Nicht dass hier jemand auf die Idee kommt, mich auf ebay zu überbieten! :basi:
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supervillain
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Re: Merkwürdige Geschichten (TV-Serie 1970)

Beitrag von supervillain »

Keine Sorge, ich habe zwar nur zwei Folgen von den "Unheimlichen Geschichten" gesehen, doch um Nello zu zitieren, mir war das zu "deutsch und bieder" und hier vermute ich ähnliches. Geschmackssache.
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