Futureworld - Das Land von übermorgen - Richard T. Heffron (1976)
Verfasst: So 23. Mär 2014, 14:56
Futureworld - Das Land von übermorgen
Futureworld - Das Land von übermorgen
(Futureworld)
mit Peter Fonda, Blythe Danner, Arthur Hill, Yul Brynner, John P. Ryan, Stuart Margolin, Allen Ludden, Robert Cornthwaite, Angela Greene, Darrell Larson, Nancy Bell, Bert Conroy, Dorothy Konrad, John Fujioka
Regie. Richard T. Heffron
Drehbuch: Mayo Simon / George Schenck
Kamera: Gene Polito / Howard Schwartz
Musik: Fred Karlin
FSK 12
USA / 1976
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem im Freizeitpark "Delos" lebensechte Roboter die Besucher attackierten und töteten. Die Reporter Chuck und Tracy sind zu einer PR-Vorführung anlässlich der Wiedereröffnung des Parks geladen und versuchen, hinter die Fassade der Fantasiewelt zu schauen. Und müssen dabei feststellen, dass auch im neuen "Delos" nicht alles mit rechten Dingen zugeht...
1973 erschien mit Michael Crichton's "Westworld" ein hervorragender SCI/FI Film, der neben einer sehr interessanten Geschichte auch gleichzeitig eine düstere Vorahnung vermittelte was passieren könnte, wenn der Mensch den Maschinen in Form von Robotern zuviel Eigenständigkeit verleiht. Drei Jahre später brachte nun Richard T. Heffron mit "Futureworld - Das Land von übermorgen eine Fortsetzung auf den Weg, die sich in keiner Phase hinter dem genialen Erstling verstecken muss. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn der Film zählt sicherlich zu den Nachfolgern, die nahtlos die Qualität des ersten Teils anknüpfen können. Im Film sind lediglich zwei Jahre vergangen und nach der Katastrophe im Freizeitpark "Delos" wird eine spektakuläre Wiedereröffnung gefeiert, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, das mittlerweile keinerlei Möglichkeit mehr besteht, das sich die damaligen Vorfälle wiederholen könnte. Um den ramponierten Ruf wiederherzustellen wird auch die Presse eingeladen, um möglichst positive Artikel über den neuen Park zu schreiben, damit die Reichen und Schönen weiterhin eine Menge Geld für die perfekte Illusion bezahlen. Ziemlich schnell wird dem Betrachter jedoch klar das irgendein dunkles Geheimnis in "Delos" schlummert und so macht sich ein Reporter-Päärchen auf die Suche nach dem Haar in der anscheinend wohlschmeckenden Suppe. Rein prinzipiell könnte man phasenweise von einem regelrechten "Westworld-Klon" sprechen, doch damit würde man diesem Nachfolger in keinster Weise auch nur annähernd gerecht werden. Natürlich gleichen sich viele der Abläufe auf eine bestimmte Art und Weise, doch Heffron hat es ganz ausgezeichnet verstanden, seiner Geschichte auch eine Menge neuer Impulse zu verleihen.
So gestaltet sich die Story dann auch von Beginn an extrem abwechslungsreich und baut zudem einen sehr konstanten Spannungsbogen auf. Zwar erscheinen die Abläufe schon recht frühzeitig relativ durchschaubar und man muss kein Abitur besitzen um zu erkennen, worauf das Ganze letztendlich hinausläuft, doch die Verpackung der altbewährten Zutaten ist absolut erstklassig, so das man über eine gewisse Vorhersehbarkeit großzügig hinwegschauen kann. Eine Stärke sind sicherlich die gut agierenden Schauspieler, von denen man insbesondere Peter Fonda hervorheben muss. Der gute Mann liefert nämlich eine glaubwürdige Performance als nachhakender Reporter ab, der sich nicht mit diversen Aussagen der Verantwortlichen abspeisen lässt. Seiner Hartnäckigkeit ist es dann auch zu verdanken, das man im Endeffekt einen perfiden Plan aufdecken kann, der das gesamte Weltgefüge durcheinander bringen könnte. Dabei entstehen auch für ihn und seine Partnerin etliche brenzlige Situationen, denn die Verantwortlichen des Parks wollen ihr schreckliches Geheimnis um jeden Preis schützen, so das sich hier durchgehend eine jederzeit sehr stimmige und spannende Geschichte präsentiert.
Die im Film dargestellten SCI/FI Elemente mögen aus heutiger Sicht eventuell ein wenig angestaubt erscheinen, doch zur damaligen Zeit erschien das Ganze doch teilweise wie eine ziemlich düstere Version einer möglichen Zukunft. Den mitschwingenden sozialkritischen Ansatz kann man dabei schon fast als visionär bezeichnen, so das sich eine gelungene Mischung aus Zukunftsvision und actionreichem SCI/FI Szenario ergibt, das auch nach nunmehr fast vier Jahrzehnten immer noch zu begeistern weiß. Der einzige eventuell negative Ansatz ist darin begründet, das die Spielanteile des wieder mitwirkenden Yul Brinner leider sehr gering ausfallen, an dieser Stelle hätte man sich ein wenig mehr Präsenz erhofft. Ansonsten aber gibt es im Prinzip nichts zu kritisieren, denn trotz aller Ernsthaftigkeit bietet "Futureworld sogar auch noch einige recht humorige Passagen, die sich in erster Linie im Umgang des Reporter-Päärchens untereinander zu erkennen geben. Dadurch wird das durchgehend eher ernste Geschehen doch ein wenig aufgelockert und hinterlässt insgesamt gesehen einen nahezu perfekten Gesamteindruck beim Zuschauer.
Letztendlich muss man sich wirklich nicht zwischen "Westworld" und "Futureworld" entscheiden, viel eher sollte man sich die beiden Filme in einem Double-Feature anschauen, um die Klasse des Gesamtwerkes auch richtig würdigen zu können. Ein echter Qualitätsverlust ist dabei auf keinen Fall zu erkennen, jedoch wird es sicher genügend Leute geben, die einen bestimmten Teil bevorzugen. Für mich persönlich handelt es sich vielmehr um zwei absolut gleichwertige Werke von denen man keins wirklich bevorzugen kann. Wie dem aber auch sei, "Futureworld" zählt definitiv zu den besten Fortsetzungen überhaupt und kann in sämtlichen Belangen an seinen Vorgänger anknüpfen, so das man nur dringendst zu einer Sichtung dieses grandiosen Klassikers raten kann, der auch fast vierzig Jahre nach seinem Erscheinen immer noch faszinierende und kurzweilige Unterhaltung bietet.
Fazit:
"Futureworld - Das Land von übermorgen setzt da an, wo "Westworld" geendet hat und spinnt eine höchst spannende Geschichte weiter, die vollgestopft ist mit düsteren Elementen und ein wenig Sozialkritik. Tolle Darsteller und eine futuristische Ausgangslage sorgen für ein atmosphärisch stimmiges Ambiente und dürften einen letztendlich nur zu einem hervorragendem Gesamteindruck kommen lassen.
8,5/10
Futureworld - Das Land von übermorgen
(Futureworld)
mit Peter Fonda, Blythe Danner, Arthur Hill, Yul Brynner, John P. Ryan, Stuart Margolin, Allen Ludden, Robert Cornthwaite, Angela Greene, Darrell Larson, Nancy Bell, Bert Conroy, Dorothy Konrad, John Fujioka
Regie. Richard T. Heffron
Drehbuch: Mayo Simon / George Schenck
Kamera: Gene Polito / Howard Schwartz
Musik: Fred Karlin
FSK 12
USA / 1976
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem im Freizeitpark "Delos" lebensechte Roboter die Besucher attackierten und töteten. Die Reporter Chuck und Tracy sind zu einer PR-Vorführung anlässlich der Wiedereröffnung des Parks geladen und versuchen, hinter die Fassade der Fantasiewelt zu schauen. Und müssen dabei feststellen, dass auch im neuen "Delos" nicht alles mit rechten Dingen zugeht...
1973 erschien mit Michael Crichton's "Westworld" ein hervorragender SCI/FI Film, der neben einer sehr interessanten Geschichte auch gleichzeitig eine düstere Vorahnung vermittelte was passieren könnte, wenn der Mensch den Maschinen in Form von Robotern zuviel Eigenständigkeit verleiht. Drei Jahre später brachte nun Richard T. Heffron mit "Futureworld - Das Land von übermorgen eine Fortsetzung auf den Weg, die sich in keiner Phase hinter dem genialen Erstling verstecken muss. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn der Film zählt sicherlich zu den Nachfolgern, die nahtlos die Qualität des ersten Teils anknüpfen können. Im Film sind lediglich zwei Jahre vergangen und nach der Katastrophe im Freizeitpark "Delos" wird eine spektakuläre Wiedereröffnung gefeiert, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, das mittlerweile keinerlei Möglichkeit mehr besteht, das sich die damaligen Vorfälle wiederholen könnte. Um den ramponierten Ruf wiederherzustellen wird auch die Presse eingeladen, um möglichst positive Artikel über den neuen Park zu schreiben, damit die Reichen und Schönen weiterhin eine Menge Geld für die perfekte Illusion bezahlen. Ziemlich schnell wird dem Betrachter jedoch klar das irgendein dunkles Geheimnis in "Delos" schlummert und so macht sich ein Reporter-Päärchen auf die Suche nach dem Haar in der anscheinend wohlschmeckenden Suppe. Rein prinzipiell könnte man phasenweise von einem regelrechten "Westworld-Klon" sprechen, doch damit würde man diesem Nachfolger in keinster Weise auch nur annähernd gerecht werden. Natürlich gleichen sich viele der Abläufe auf eine bestimmte Art und Weise, doch Heffron hat es ganz ausgezeichnet verstanden, seiner Geschichte auch eine Menge neuer Impulse zu verleihen.
So gestaltet sich die Story dann auch von Beginn an extrem abwechslungsreich und baut zudem einen sehr konstanten Spannungsbogen auf. Zwar erscheinen die Abläufe schon recht frühzeitig relativ durchschaubar und man muss kein Abitur besitzen um zu erkennen, worauf das Ganze letztendlich hinausläuft, doch die Verpackung der altbewährten Zutaten ist absolut erstklassig, so das man über eine gewisse Vorhersehbarkeit großzügig hinwegschauen kann. Eine Stärke sind sicherlich die gut agierenden Schauspieler, von denen man insbesondere Peter Fonda hervorheben muss. Der gute Mann liefert nämlich eine glaubwürdige Performance als nachhakender Reporter ab, der sich nicht mit diversen Aussagen der Verantwortlichen abspeisen lässt. Seiner Hartnäckigkeit ist es dann auch zu verdanken, das man im Endeffekt einen perfiden Plan aufdecken kann, der das gesamte Weltgefüge durcheinander bringen könnte. Dabei entstehen auch für ihn und seine Partnerin etliche brenzlige Situationen, denn die Verantwortlichen des Parks wollen ihr schreckliches Geheimnis um jeden Preis schützen, so das sich hier durchgehend eine jederzeit sehr stimmige und spannende Geschichte präsentiert.
Die im Film dargestellten SCI/FI Elemente mögen aus heutiger Sicht eventuell ein wenig angestaubt erscheinen, doch zur damaligen Zeit erschien das Ganze doch teilweise wie eine ziemlich düstere Version einer möglichen Zukunft. Den mitschwingenden sozialkritischen Ansatz kann man dabei schon fast als visionär bezeichnen, so das sich eine gelungene Mischung aus Zukunftsvision und actionreichem SCI/FI Szenario ergibt, das auch nach nunmehr fast vier Jahrzehnten immer noch zu begeistern weiß. Der einzige eventuell negative Ansatz ist darin begründet, das die Spielanteile des wieder mitwirkenden Yul Brinner leider sehr gering ausfallen, an dieser Stelle hätte man sich ein wenig mehr Präsenz erhofft. Ansonsten aber gibt es im Prinzip nichts zu kritisieren, denn trotz aller Ernsthaftigkeit bietet "Futureworld sogar auch noch einige recht humorige Passagen, die sich in erster Linie im Umgang des Reporter-Päärchens untereinander zu erkennen geben. Dadurch wird das durchgehend eher ernste Geschehen doch ein wenig aufgelockert und hinterlässt insgesamt gesehen einen nahezu perfekten Gesamteindruck beim Zuschauer.
Letztendlich muss man sich wirklich nicht zwischen "Westworld" und "Futureworld" entscheiden, viel eher sollte man sich die beiden Filme in einem Double-Feature anschauen, um die Klasse des Gesamtwerkes auch richtig würdigen zu können. Ein echter Qualitätsverlust ist dabei auf keinen Fall zu erkennen, jedoch wird es sicher genügend Leute geben, die einen bestimmten Teil bevorzugen. Für mich persönlich handelt es sich vielmehr um zwei absolut gleichwertige Werke von denen man keins wirklich bevorzugen kann. Wie dem aber auch sei, "Futureworld" zählt definitiv zu den besten Fortsetzungen überhaupt und kann in sämtlichen Belangen an seinen Vorgänger anknüpfen, so das man nur dringendst zu einer Sichtung dieses grandiosen Klassikers raten kann, der auch fast vierzig Jahre nach seinem Erscheinen immer noch faszinierende und kurzweilige Unterhaltung bietet.
Fazit:
"Futureworld - Das Land von übermorgen setzt da an, wo "Westworld" geendet hat und spinnt eine höchst spannende Geschichte weiter, die vollgestopft ist mit düsteren Elementen und ein wenig Sozialkritik. Tolle Darsteller und eine futuristische Ausgangslage sorgen für ein atmosphärisch stimmiges Ambiente und dürften einen letztendlich nur zu einem hervorragendem Gesamteindruck kommen lassen.
8,5/10