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John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Mi 26. Mär 2014, 07:23
von jogiwan
John Carpenters Vampire

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Originatitel: John Carpenter's Vampires

Alternativtitel: Vampire$

Herstellungsland: USA / 1998

Regie: John Carpenter

Darsteller: James Woods, Daniel Baldwin, Sheryl Lee, Thomas Ian Griffith, Maximilian Schell, u.a.

Story:

Sogar jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, erheben sich Vampire aus ihren lehmigen Gräbern auf der Suche nach menschlicher Beute. Das Blut nach dem sie gieren ist der Nektar der Unsterblichkeit, ihr Durst ist unstillbar. Nur die besessenen Vampirjäger um Jack Crow (James Woods) können es wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen. Denn sie kennen nur ein Ziel: die Ausrottung dieser Blutsauger aus der Hölle. Die Jagd hat begonnen. (quelle: cover)

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Mi 26. Mär 2014, 07:30
von jogiwan
Technisch gut gemachter und flotter Horrorstreifen, der leider nur etwas daran krankt,dass ich moderne Vampirfilme generell etwas langweilig finde und auch noch über eine Western-Atmo verfügt, die man imho ja ebenfalls knicken kann. Ansonsten ist "Vampire" aber gut gemachtes Horror-Kino, das sich nicht lang mich Nebensächlichkeiten aufhält und in der ungekürzten Fassung auch ganz tief in die blutige Trickkiste greift. Die Story mit dem übermächtigen Ober-Vampir mit seinen Anleihen in der katholischen und europäischen Kirchengeschichte geht ebenfalls in Ordnung und mit John Woods, Sheryl "Laura Palmer" Lee und Maximilian Schell hat man auch mehr als passable Darsteller am Start, während der Dicke von den Baldwin-Brüdern doch stets eine Spur zu hölzern daherkommt. Am Ende rumpelt es jedenfalls ganz ordentlich im Sarg und insgesamt gesehen ist "Vampire" dann dennoch ein kurzweiliges Ereignis im höheren Härtegrad, das Vampir-, Western- und John Carpenter-Fans auch uneingeschränkt zusagen sollte.

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Mi 26. Mär 2014, 08:26
von Il Grande Silenzio
Wirklich gelungener Vampirfilm von Carpenter, schön spannend und blutig.

Die Besetzung ist klasse, Woods spielt mal wieder die coole Sau und Sheryl Lee ist echt lecker anzuschauen.

7,5/10

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Sa 14. Feb 2015, 23:38
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 11.0.2015 bei Studiocanal als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook in drei verschiedenen Ausführungen:

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Cover 1

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Cover 2

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Cover 3

Extras:
- Audiokommentar von John Carpenter
- Making of
- Trailer
- Exklusive ZOMBIE-Sonderausgabe zum Film

Laut OFDb-Shop sollen diese Fassungen vollständig sein.

FINGER WEG von den unvollständigen Fassungen, die Studiocanal voraussichtlich am 19.03.2015 auf DVD und Blu-ray nachschiebt:

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Quelle: OFDb-Shop

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Fr 29. Mai 2015, 17:45
von buxtebrawler
„Krepier endlich, kratz ab!“

Am Vampirfilm „John Carpenters Vampire“ des namengebenden Altmeisters („Halloween“, „The Fog“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ etc.) scheiden sich die Geister: Nach seinem letzten großen Horror-Highlight „Die Mächte des Wahnsinns“ verfilmte Carpenter den Klassiker „Das Dorf der Verdammten“ fürs Fernsehen neu und versuchte sich an einer ebenfalls mit gemischten Gefühlen aufgenommenen „Die Klapperschlange“-Fortsetzung, um schließlich 1998 diesen Vampir-Western-Actioner zu drehen, der an eine Mischung aus „Near Dark“ und „From Dusk till Dawn“ erinnert. Dabei irritiert bereits der Name etwas, denn für den lose auf John Steakleys Roman „Vampire$“ basierenden Blutsaugerfilm war ursprünglich Russell Mulcahy als Regisseur angedacht und Carpenter fungierte weder als Drehbuchautor (das tat Don Jakoby), noch als Produzent. Insofern dürfte es sich in erster Linie um eine Auftragsarbeit denn um ein „Carpenter-eigenes Baby“ handeln.

In den Wüsten New Mexicos ist Vampirjäger Jack Crow (James Woods, „Videodrome“) mit seinem Team unterwegs, um im Auftrag des Erzbischofs der Brut der Nacht des Garaus zu machen. Nach einem wahren Massaker an den Untoten in einem verlassenen Farmhaus feiern die Vampirjäger eine ausgelassene Party in einem nahen Motel. Der dank seiner Abwesenheit das Massaker überlebt habende Vampirmeister Valek (Thomas Ian Griffith, „Kull, der Eroberer“) jedoch durchkreuzt die feuchtfröhliche Orgie und nimmt grausame Rache. Nur Jack, sein Partner Tony (Daniel Baldwin, „Knight Moves“) und die Prostituierte Katrina (Sheryl Lee, „Twin Peaks“) überleben den Überraschungsangriff, indem sie die Flucht ergreifen. Katrina jedoch wurde gebissen und droht, ebenfalls zum Vampir zu werden, bietet jedoch auch die Chance, aufgrund ihrer telepathischen Verbindung zu Valek den Meister zu verfolgen. Dieser ist nämlich auf der Suche nach einer religiösen Reliquie, dank derer er und seine Nachkommen auch im Tageslicht überleben könnten. Zusammen mit der Hilfe Pater Guiteaus (Tim Guinee, „Blade“), den der Vatikan entsandte, versucht man, Valek auf die Spur zu kommen und ihn endgültig zu vernichten...

„Sie sind nicht so wie in den Filmen!“

Das ist diese Variation des Vampir-Mythos tatsächlich nicht unbedingt, denn in Sachen Grausamkeit nehmen sich in diesem actionlastigen Neo-Western-/Horror-Crossover beide Seiten nicht viel. Der Fokus liegt auf harten Kämpfen Jäger vs. Vampire, die grafisch explizit ordentlich splattern. Vampire werden ans Tageslicht gezerrt und bei untotem Leibe verbrannt, Meister Valek zerfetzt Menschen mit bloßer Hand, abgetrennte Gliedmaßen schleudern durch die Szenerie – die KNB-Group leistete ganze Spezialeffekt-(Hand-)Arbeit! Das geht einher mit einer totalen Entromantisierung des Vampirismus und auch von der düsteren Atmosphäre bekannter Vampirstreifen ist hier nicht viel übrig, wenn sich die Vampire aus dem Präriesand buddeln und sich ein Großteil der Handlung bei sonnendurchfluteter, staubtrockener Wüstenstimmung zu Road-Movie-Geklimper abspielt.

„John Carpenters Vampire“ ist dabei etwas sehr auf betont cool, zynisch und maskulin, insbesondere durch den von John Woods repräsentierten Charakter, getrimmt und das permanente obszöne Gequatsche, flache Dialoge etc. können einem auch gut und gerne mal auf die Nerven gehen – wie auch in diversen Tarantino/Rodriguez-Filmen. Was diesen Film jedoch deutlich von „From Dusk till Dawn“ und Konsorten unterscheidet, ist die weitestgehende Humorlosigkeit, die eine gewisse Grimmigkeit entstehen lässt, welche „John Carpenters Vampire“ bisweilen positiv an Endzeitfilme erinnern lässt oder zumindest ansatzweise eine apokalyptische Stimmung heraufbeschwört. Nicht uninteressant sind auch die Momente, in denen sich Autor Jakoby daran erinnert, dass die Vampir-Thematik einmal viel mit verbotenen sexuellen Obsessionen und unheilschwangerer Leidenschaft zu tun hatte: Zwischen Tony und Katrina entwickelt sich nämlich etwas, als sie über ihn herfällt und beißt, was weit mehr wie ausgelebte Sexualität und Außenseiterromantik wirkt statt wie Brutalität – insbesondere, wenn sie sehenden Auges mit einem von Jack gewährten Vorsprung in eine von Verfolgung und Sucht nach Nahrungsaufnahme, dem Blut lebender Menschen, geprägten Zukunft entlassen werden.

Die leichte Überlänge schafft die Dramaturgie immer wieder zu kompensieren, indem sie beispielsweise an geschickter Stelle ein weiteres Massaker bei Priestern installiert und so den Trott des Films und der Verfolgungsjagd für Schauwerte und Erfahrungen seiner Protagonisten unterbricht. Gespickt wird die Sause zusätzlich durch etwas nackte Haut. So verkehrt, wie „John Carpenters Vampire“ von einigen aufgefasst wurde, ist er dann letztlich gar nicht, wenn man nicht allzu sehr am klassischen Vampir-Mythos hängt und einer modernistischen Variante wie dieser aufgeschlossen gegenübersitzt, an deftiger Action und Wüstenambiente Spaß haben kann und manch Plattitüde und Klischee zu verzeihen bereit ist. Schauspielerisch geht das auch alles soweit durch; bisweilen übertreibt’s man etwas, was sicherlich den Vorbildern und den Action-Genre-Elementen geschuldet ist, auch ein Maximilian Schell („Marlene“) hat übrigens einen Auftritt als Kardinal. Andererseits sollte man schon etwas mehr, etwas Epischeres oder wenigstens Tiefgründigeres daraus machen, wenn man „Meister Valek“ zum Ursprung des Vampirismus überhaupt erklärt, als ihm bessere Kammerjäger und Sprücheklopfer auf den Hals zu hetzen und so den Vampir-Mythos eben nicht nur zu variieren, sondern ihm eigentlich nicht wirklich gerecht zu werden.

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Fr 28. Sep 2018, 14:07
von jogiwan
schnittberichte.com hat geschrieben: John Carpenters Vampire - Indizierung aufgehoben - Horrorfilm mit James Woods ist jetzt uncut frei ab 16 Jahren

John Carpenters Vampire (1998) mit James Woods und Daniel Baldwin erschien uncut mit FSK 18-Freigabe und um sechs Minuten geschnitten mit 16er-Siegel auf dem Markt. 2001 sprach die BPjM eine Indizierung für die Originalfassung aus. Mehr dazu auch in unserem großen Carpenter-Zensurspecial.

Auf DVD und Blu-ray wurden ebenfalls diese beiden Varianten herausgebracht. In der Uncut-Version gab es aber auf Blu-ray einen kleinen Fehler, weil eine kurze Szene doppelt gezeigt wird (Schnittbericht). Jetzt gab es nach 17 Jahren die vorzeitige Listenstreichung und auch die FSK hat den Film bereits geprüft. Das Gremium vergab für die ungekürzte Fassung eine Freigabe ab 16 Jahren.
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quelle: schnittberichte.com

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Mo 18. Nov 2019, 17:09
von buxtebrawler
Die "John Carpenter Collector's Edition"-7-Blu-ray- bzw. -7-DVD-Box erscheint voraussichtlich am 28.11.2019:

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Enthaltene Filme:
In der Box enthaltene Filme:
Halloween (1978)
The Fog – Nebel des Grauens (1980)
Die Klapperschlange (1981)
Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
John Carpenter’s Die Fürsten der Dunkelheit (1987)
John Carpenter’s Sie leben (1988)
John Carpenter’s Vampire (1998)

Quelle: Amazon

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Sa 31. Okt 2020, 12:15
von McBrewer
Mit des Carpenters John Vampire hatte ich schon damals meinen Zwiespalt: einerseits mochte ich das Westernflair, Action-lastige & und Setting sehr, andrerseits hat mich aber die Kaltschnäuzigkeit & Frauenfeindlichkeit da schon abgestoßen, so das ich eher Team Vampire war & James Woods einen blutigen Tod herbeigesehnt habe.
20 Jahre später stehe ich aber solche Sachen, weiß sie Zeitlich & Kulturhistorisch einzuordnen & zum Vergleich zum 70iger Exploitationkino nimmt sich dieser Film aus den späten 90igern auch nix von seiner garstigkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht.

Zur Fassung: mangels Motivation, mir das alte VHS Tape vom Dachboden habe ich mir die Streamversion via PRIME gegeben, der Film wurde ja als 16er Version neu eingeordnet, stellte dann aber nach über einer Stunde enttäuscht fest, das da doch einige (viele) Szenen fehlten, noch dazu ärgerliche Schnitte mit der Kettensäge. ich ließ den Film trotzdem laufen, wage aber beim nächsten Horror-Grusel Film dann doch den beschwerlichen Weg unters Dach....

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: So 1. Nov 2020, 22:00
von buxtebrawler
McBrewer hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 12:15 Mit des Carpenters John Vampire hatte ich schon damals meinen Zwiespalt: einerseits mochte ich das Westernflair, Action-lastige & und Setting sehr, andrerseits hat mich aber die Kaltschnäuzigkeit & Frauenfeindlichkeit da schon abgestoßen, so das ich eher Team Vampire war & James Woods einen blutigen Tod herbeigesehnt habe.
20 Jahre später stehe ich aber solche Sachen, weiß sie Zeitlich & Kulturhistorisch einzuordnen & zum Vergleich zum 70iger Exploitationkino nimmt sich dieser Film aus den späten 90igern auch nix von seiner garstigkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Ist der wirklich so frauenfeindlich? :???:

Re: John Carpenters Vampire - John Carpenter (1998)

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 10:19
von McBrewer
buxtebrawler hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 22:00
McBrewer hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 12:15 Mit des Carpenters John Vampire hatte ich schon damals meinen Zwiespalt: einerseits mochte ich das Westernflair, Action-lastige & und Setting sehr, andrerseits hat mich aber die Kaltschnäuzigkeit & Frauenfeindlichkeit da schon abgestoßen, so das ich eher Team Vampire war & James Woods einen blutigen Tod herbeigesehnt habe.
20 Jahre später stehe ich aber solche Sachen, weiß sie Zeitlich & Kulturhistorisch einzuordnen & zum Vergleich zum 70iger Exploitationkino nimmt sich dieser Film aus den späten 90igern auch nix von seiner garstigkeit gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Ist der wirklich so frauenfeindlich? :???:
Ich empfand es damals wie heuer jedenfalls so, wenn ich mir jedenfalls anschaue wie die einzige Hauptdarstellerin, Sheryl Lee, in dem Film durch die Gegend gestoßen, geschlagen oder nackt ans Bett gefesselt wird, nur unter dem "Vorwand"
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Aber vielleicht bin ich auch nur empfindlicher für solche Art von Gewalt geworden..?!