Das bärenstarke Italo-Barbaren-Special auf Deliria-Italiano
Verfasst: Sa 29. Mär 2014, 18:10
Das bärenstarke Italo-Barbaren-Special auf Deliria-Italiano
Das italienische Genre-Kino bietet eine ganze Reihe von interessanten Strömungen, die seit Ende der Fünfziger die Filmwelt um einiges vielfältiger machen und zahlreiche Sammlungen weltweiter Filmfans wäre ohne packende Sandalenfilme, staubige Spaghetti-Western, Gothic-Horror und den sogenannten Gialli wohl nur halb so bunt. Auch Zombie- und Kannibalenfilme, sowie die Verstrickungen von Macht und Gewalt in politischen Poliziescos und anderen Dramen im Spannungsfeld von Sex und Gewalt sind auch dem Bewusstsein des aufgeschlossenen Filmfans nicht mehr wegzudenken und neben den kultigen Komödien von Bud Spencer und Terence Hill, Schottergruben-Endzeitfilmen und Action-Gülle, erfreuen sich selbst die unzähligen „Mondo“-Filmchen, die unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Aufklärung seit jeher aber eher die niedrigen Instinkte des interessierten Publikums bedienen, noch immer großer Beliebtheit.
Die Filmlandschaft des Land des Stiefels zeichnet sich neben vielen anderen Facetten aber auch die Tatsache aus, dass zahlreiche Filmemacher und ein durchaus etwas zweifelhafter Umgang mit Urheberrechten und Ideen das sogenannte Plagiatskino salonfähig machten, welches sich recht unverhohlen am Erfolg ausländischer Werke orientierte. Waren es zu Beginn noch Sandalen-Filme, die durch amerikanische Historienfilme beeinflusst waren, gab es später mit zahlreichen Western aus italienischer Produktion auch Ergebnisse, die nach Meinung nicht weniger Fans ihre Inspirationsquellen in Punkto Kreativität sogar noch zu übertrumpfen vermochten. Bis in die Siebziger bereicherten auch eher die kreativen Geister die Branche, bis sich dann die „Handwerker“ in der italienischen Filmlandschaft breitmachten, die kostengünstig und im Akkord ihre Werke produzierten und mit ihren oftmals recht uninspiriert erscheinenden Werke auch ihren Beitrag zum kreativen und finanziellen Niedergang der italienischen Filmwirtschaft beigetragen haben.
Der wirtschaftliche Erfolg zumeist ausländischer Filme war seit Anfang der Achtziger die Grundlage für italienische Werke, die im Akkord produziert wurden und die zahllosen Filmemacher kopierten und übertrumpften sich gegenseitig und schufen Werke, die wohl die Vorstufe zu dem darstellten, was Produktionsstätten wie „Asylum“ heutzutage aus dem Ärmel schütteln. So wären Fulcis Zombie-Werke ohne Romeros „Dawn of the Dead“ ebenso undenkbar, wie die ganzen Schottergruben-Endzeitstreifen ohne den Erfolg der australischen „Mad-Max“-Reihe. Ciro Ippolitos schundiger „Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück“ hätte ohne Ridley Scotts namensgebenden Klassiker niemals das Licht einer breiten Öffentlichkeit erblickt und auch Enzo G. Castellari hätte seinen Tier-Horror-Streifen „Der weiße Killer“ wohl ebenfalls ohne dem weltweiten Erfolg von Spielbergs „Der Weiße Hai“ niemals gedreht.
Diese Beispiele ließen sich jetzt beliebig lange mit den unterschiedlichsten Filmen fortführen und auch die ganze Kiste der italienischen Barbaren-Films wäre ohne den 1982 von John Milius gedrehten Low-Fantasy-Streifen mit dem Titel „Conan der Barbar“ und Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle wohl niemals entstanden. Ausgehend von dessen weltweiten Erfolg entstanden in den Jahren 1982 – 1990 zwölf ähnlich gelagerte Werke aus der Hand neun unterschiedlichen Regisseure, die dem Genres des archaischen anmutenden Barbaren-Films ihren jeweils ganz eigenen Stempel aufdrücken. Die Bandbreite reicht dabei vom billigen Imitat, bis hin zum eigenständigen Werk und zwischen Humor, Surrealismus und Brachialgewalt ist so ziemlich alles zu finden, was das Genre hergibt.
So drehte Franco Prosperi („Verflucht zu töten“) mit „Gunan il Guerriero“ im Jahre 1982 den ersten Streifen, der sich recht dreist an „Conan“ bedient und dabei in allen Belangen doch recht unterdurchschnittlich daherkommt. Mit „Ator – Herr des Feuers“ folgte wenig später der humorvoll-trashige und wesentlich unterhaltsamere Beitrag von Joe D’Amato, der in den Jahren darauf noch zweimal die Regie bei derartigen Werken übernahm. Doch auch weitere Regisseure wie Michele Massimo Tarantino („Ausgestossen – Nackte Gewalt im Fraugengefängnis“), Tonino Ricci („Rush“) und auch Ruggero Deodatto („Cannibal Holochaust“) und Antonio Margheriti ließen es sich nicht nehmen, urzeitliche Helden im barbarischen Ambiente zu inszenieren. Dabei wird es mit den Genre-Grenzen oftmals auch nicht so eng gesehen und vom Ausflug in surrealistische Gefilde, Videoclip-Ästhetik bis hin zu Sci-Fi ist für jeden abseitigen Geschmack etwas dabei.
Obwohl sich der italienische Genre-Film in Fankreisen noch immer großer Beliebtheit erfreut und durch Regisseure wie Quentin Tarantino, Roberto Rodriguez und Konsorten auch wieder vermehrt in den Fokus von nachfolgenden Filmfan-Generationen gerückt wird, sind es aber vor allem die italienischen Barbaren-Filme, die selbst heutzutage noch auf wenig Gegenliebe stoßen. Selbst geeichte Trashologen winken ab, wenn die Sprache auf solche Werke kommt und schöne Veröffentlichungen lassen mangels entsprechender Fanbase ebenfalls auf sich warten. Und so ist es leider Fakt, das der italienische Barbarenfilm auch dank desaströser Bewertungen auf diversen Filmseiten und Nachschlagewerken seit Jahrzehnten eher ein bescheidenes Schattendasein fristet, geschmäht wird und mit wenigen und vorwiegend negativen Ausnahmen auch kaum größere Beachtung findet.
Dem schlechten und oftmals ungerechtfertigten Image italienischer Barbaren-Werke soll nun ein wenig entgegen gewirkt werden und das nachfolgende Special beleuchtet jeden dieser zwölf Filme und bietet einen kleinen Über- und Einblick in die Welt der heroischen Barbaren, dunkeln Mythen, böser Hexen und Zauberer und urzeitlicher Flora und Fauna, wie sie wohl nur in Italien entstehen konnte. Zwölf unterschiedlich unterhaltsame Werke mit mutigen Kriegern, kämpferischen Amazonen und schrecklichen Herrschern, die von humorvoll, trashig bis düster und brutal auch die gesamte Bandbreite des Genres und noch viel mehr widerspiegeln und die hier und in den jeweiligen Freds in den nächsten Tagen mit massig Bildern vorgestellt werden. Willkommen in der Welt des ledernen Lendenschurzes, der blanken Schwerter, geölten Muckis, Fell-Patschen und Langhaarperücken – willkommen in der Welt des italienischen Barbarenfilms!
Das italienische Genre-Kino bietet eine ganze Reihe von interessanten Strömungen, die seit Ende der Fünfziger die Filmwelt um einiges vielfältiger machen und zahlreiche Sammlungen weltweiter Filmfans wäre ohne packende Sandalenfilme, staubige Spaghetti-Western, Gothic-Horror und den sogenannten Gialli wohl nur halb so bunt. Auch Zombie- und Kannibalenfilme, sowie die Verstrickungen von Macht und Gewalt in politischen Poliziescos und anderen Dramen im Spannungsfeld von Sex und Gewalt sind auch dem Bewusstsein des aufgeschlossenen Filmfans nicht mehr wegzudenken und neben den kultigen Komödien von Bud Spencer und Terence Hill, Schottergruben-Endzeitfilmen und Action-Gülle, erfreuen sich selbst die unzähligen „Mondo“-Filmchen, die unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Aufklärung seit jeher aber eher die niedrigen Instinkte des interessierten Publikums bedienen, noch immer großer Beliebtheit.
Die Filmlandschaft des Land des Stiefels zeichnet sich neben vielen anderen Facetten aber auch die Tatsache aus, dass zahlreiche Filmemacher und ein durchaus etwas zweifelhafter Umgang mit Urheberrechten und Ideen das sogenannte Plagiatskino salonfähig machten, welches sich recht unverhohlen am Erfolg ausländischer Werke orientierte. Waren es zu Beginn noch Sandalen-Filme, die durch amerikanische Historienfilme beeinflusst waren, gab es später mit zahlreichen Western aus italienischer Produktion auch Ergebnisse, die nach Meinung nicht weniger Fans ihre Inspirationsquellen in Punkto Kreativität sogar noch zu übertrumpfen vermochten. Bis in die Siebziger bereicherten auch eher die kreativen Geister die Branche, bis sich dann die „Handwerker“ in der italienischen Filmlandschaft breitmachten, die kostengünstig und im Akkord ihre Werke produzierten und mit ihren oftmals recht uninspiriert erscheinenden Werke auch ihren Beitrag zum kreativen und finanziellen Niedergang der italienischen Filmwirtschaft beigetragen haben.
Der wirtschaftliche Erfolg zumeist ausländischer Filme war seit Anfang der Achtziger die Grundlage für italienische Werke, die im Akkord produziert wurden und die zahllosen Filmemacher kopierten und übertrumpften sich gegenseitig und schufen Werke, die wohl die Vorstufe zu dem darstellten, was Produktionsstätten wie „Asylum“ heutzutage aus dem Ärmel schütteln. So wären Fulcis Zombie-Werke ohne Romeros „Dawn of the Dead“ ebenso undenkbar, wie die ganzen Schottergruben-Endzeitstreifen ohne den Erfolg der australischen „Mad-Max“-Reihe. Ciro Ippolitos schundiger „Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück“ hätte ohne Ridley Scotts namensgebenden Klassiker niemals das Licht einer breiten Öffentlichkeit erblickt und auch Enzo G. Castellari hätte seinen Tier-Horror-Streifen „Der weiße Killer“ wohl ebenfalls ohne dem weltweiten Erfolg von Spielbergs „Der Weiße Hai“ niemals gedreht.
Diese Beispiele ließen sich jetzt beliebig lange mit den unterschiedlichsten Filmen fortführen und auch die ganze Kiste der italienischen Barbaren-Films wäre ohne den 1982 von John Milius gedrehten Low-Fantasy-Streifen mit dem Titel „Conan der Barbar“ und Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle wohl niemals entstanden. Ausgehend von dessen weltweiten Erfolg entstanden in den Jahren 1982 – 1990 zwölf ähnlich gelagerte Werke aus der Hand neun unterschiedlichen Regisseure, die dem Genres des archaischen anmutenden Barbaren-Films ihren jeweils ganz eigenen Stempel aufdrücken. Die Bandbreite reicht dabei vom billigen Imitat, bis hin zum eigenständigen Werk und zwischen Humor, Surrealismus und Brachialgewalt ist so ziemlich alles zu finden, was das Genre hergibt.
So drehte Franco Prosperi („Verflucht zu töten“) mit „Gunan il Guerriero“ im Jahre 1982 den ersten Streifen, der sich recht dreist an „Conan“ bedient und dabei in allen Belangen doch recht unterdurchschnittlich daherkommt. Mit „Ator – Herr des Feuers“ folgte wenig später der humorvoll-trashige und wesentlich unterhaltsamere Beitrag von Joe D’Amato, der in den Jahren darauf noch zweimal die Regie bei derartigen Werken übernahm. Doch auch weitere Regisseure wie Michele Massimo Tarantino („Ausgestossen – Nackte Gewalt im Fraugengefängnis“), Tonino Ricci („Rush“) und auch Ruggero Deodatto („Cannibal Holochaust“) und Antonio Margheriti ließen es sich nicht nehmen, urzeitliche Helden im barbarischen Ambiente zu inszenieren. Dabei wird es mit den Genre-Grenzen oftmals auch nicht so eng gesehen und vom Ausflug in surrealistische Gefilde, Videoclip-Ästhetik bis hin zu Sci-Fi ist für jeden abseitigen Geschmack etwas dabei.
Obwohl sich der italienische Genre-Film in Fankreisen noch immer großer Beliebtheit erfreut und durch Regisseure wie Quentin Tarantino, Roberto Rodriguez und Konsorten auch wieder vermehrt in den Fokus von nachfolgenden Filmfan-Generationen gerückt wird, sind es aber vor allem die italienischen Barbaren-Filme, die selbst heutzutage noch auf wenig Gegenliebe stoßen. Selbst geeichte Trashologen winken ab, wenn die Sprache auf solche Werke kommt und schöne Veröffentlichungen lassen mangels entsprechender Fanbase ebenfalls auf sich warten. Und so ist es leider Fakt, das der italienische Barbarenfilm auch dank desaströser Bewertungen auf diversen Filmseiten und Nachschlagewerken seit Jahrzehnten eher ein bescheidenes Schattendasein fristet, geschmäht wird und mit wenigen und vorwiegend negativen Ausnahmen auch kaum größere Beachtung findet.
Dem schlechten und oftmals ungerechtfertigten Image italienischer Barbaren-Werke soll nun ein wenig entgegen gewirkt werden und das nachfolgende Special beleuchtet jeden dieser zwölf Filme und bietet einen kleinen Über- und Einblick in die Welt der heroischen Barbaren, dunkeln Mythen, böser Hexen und Zauberer und urzeitlicher Flora und Fauna, wie sie wohl nur in Italien entstehen konnte. Zwölf unterschiedlich unterhaltsame Werke mit mutigen Kriegern, kämpferischen Amazonen und schrecklichen Herrschern, die von humorvoll, trashig bis düster und brutal auch die gesamte Bandbreite des Genres und noch viel mehr widerspiegeln und die hier und in den jeweiligen Freds in den nächsten Tagen mit massig Bildern vorgestellt werden. Willkommen in der Welt des ledernen Lendenschurzes, der blanken Schwerter, geölten Muckis, Fell-Patschen und Langhaarperücken – willkommen in der Welt des italienischen Barbarenfilms!