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Von Haut zu Haut - Hans Schott-Schöbinger (1969)

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 22:55
von CamperVan.Helsing
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D 1969

D: Dagmar Lassander, Barbara Zimmermann, Sophia Kammara, Rudolf Forster


Nicki (Sophia Kammara) lebt in einer lesbischen Beziehung mit Bonnie (Barbara Zimmermann), leidet aber auch an merkwürdigen Anfällen, die offenbar mit ihrer Zwillingsschwester Karen (Dagmar Lassander) in Zusammenhang stehen. Karen wiederum hat kürzlich ihren Jerry geheiratet. Zwischen Nicki und Karen besteht ein eigenartiger telepathischer Kontakt (Doriana Grey anyone?), so fühlt sich Karen beim Sex so, als hätte ihr Mann mit Nicki geschlafen, während Nicki selbst ebenfalls spürt, wann Karen und Jerry Sex haben. Andererseits hat Karen Angst, da Nicki von einem Mann verfolgt wird. Nicki wiederum fürchtet, den Verstand zu verlieren, und sucht einen alten Arzt auf, der allerdings nur sinnfreies Zeug labert und auch keine weitere Rolle spielt. Der sonnenbebrillte Stalker wird immer aufdringlicher und zeigt Interesse an Messern. Und was hat ein alter Antiquitätenhändler (Rudolf Forster) damit zu tun?

So richtig wusste das wohl auch Regisseur Hans Schott-Schöbinger, der sich hinter dem Pseudonym "John Scott" verbirgt, auch nicht so wirklich. Es gibt jede Menge nackter Haut (alle drei Darstellerinnen tun sich hier positiv hervor) zu sehen, auch wenn in einer Szene Eindeutiges durch Rauch und Pflanzenzweige verborgen wird. Als richtigen Sexfilm ist aber nicht zu sehen. Die Crime-Schiene wird bedient, aber auch nicht so richtig. Der Antiquitätenhändler sorgt für ein undurchschaubares, mysteriöses Element. Letztlich versucht der gerade mal 70 Minuten lange Film, der auch nur in einem kurzen Zeitraum Ende der 60er/Anfang der 70er so entstehen konnte, zwischen den Stühlen zu sitzen und ist wohl gerade deshalb interesssant geraten. Es ist schon erstaunlich, was die deutsche Filmgeschichte alles zu bieten hat und der aufgeschlossene Filminteressent kann für diese in Passau gedrehte Produktion der obskuren Firma "Film-Börse" schon mal ein Auge riskieren, sofern er an die Version des legendären "Toppic"-Labels gelangt. Dass diese gar auf dem Index landete, ist natürlich dem Indizierungswahn Mitte der 80er und eine kurzen S/M-Anlehnung geschuldet, aber völlig überzogen. Die spätere Ausgabe von "Arcade" fiel daher noch kürzer aus.




http://www.ofdb.de/view.php?page=trebbi ... rid=502268

Re: Von Haut zu Haut - Hans Schott-Schöbinger

Verfasst: Do 15. Mai 2014, 00:02
von Nello Pazzafini
Den fand ich auch äusserst nett und zwischen allen Stühlen! Absolut bemerkenswert was aus Deutschland einst alles kam. Wär ein schönes Vorprogramm / Warm up zur nackten Gräfin. Ob sich Rudolf forster wohl gefühlt hat? Ich denke schon :D

Re: Von Haut zu Haut - Hans Schott-Schöbinger (1969)

Verfasst: Do 15. Mai 2014, 10:21
von Reinifilm
Das Alternativ-Cover (vermutlich ist das die Arcade-Version) ist aber recht offenherzig. :D

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Re: Von Haut zu Haut - Hans Schott-Schöbinger (1969)

Verfasst: Do 15. Mai 2014, 20:51
von CamperVan.Helsing
Reinifilm hat geschrieben:Das Alternativ-Cover (vermutlich ist das die Arcade-Version) ist aber recht offenherzig. :D

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Passt aber überhaupt nicht zum Jahr 1969

Re: Von Haut zu Haut - Hans Schott-Schöbinger (1969)

Verfasst: Do 15. Mai 2014, 22:58
von jogiwan
ich mag den Soundtrack:

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