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Sie tötete in Ekstase - Jess Franco (1971)
Verfasst: Do 6. Mai 2010, 07:09
von jogiwan
Sie tötete in Extase
Herstellungsland: Spanien, Deutschland, 1971
Regie: Jess Franco
Darsteller: Soledad Miranda, Howard Vernon, Fred Williams, Horst Tappert, u.a.
Story:
Dr. Johnson (Fred Williams) forscht mit menschlichen Embryonen und Tier-Hormonen um der Menschheit neue Heilungschancen zu ermöglichen. Bei der restlichen Ärzteschaft kommen seine frankenstein´schen Versuche aber leider gar nicht gut an und der ambitionierte Arzt wird bei der Präsentation seiner Arbeit von seinen Kollegen übelst beschimpft, mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt und wenig später komplett aus der Ärztekammer ausgeschlossen. Ohne Aussicht auf einen Kassenvertrag setzt diese Schmach dem sensiblen Forscher so zu, dass er daraufhin in einen Wahn verfällt und sich wenig später mit einem Rasiermesser die Pulsadern aufschlitzt. Seine trauernde Witwe (Soledad Miranda) wird daraufhin zum Racheengel und tötet die verantwortlichen vier Ärzte, wobei ihr ihre hübsche Erscheinung äußerst zugute kommt...
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 6. Mai 2010, 07:14
von jogiwan
Ich find den super! Gefällt mir sogar wesentlich besser als der ebenfalls sehr stylische - wenn auch etwas dröge - "Vampyros Lesbos", der ja mit dem nahezu gleichen Cast und Soundtrack im gleichen Jahr realisiert wurde. "Sie tötete in Ekstase" ist weniger sleazig und bietet dafür einen durchgeknallten "Mad Scientist", eine hübsche Witwe und ein paar brutale Morde. Soledad Miranda ist in der Tat eine Augenweide und spielt die trauernde und gewaltbereite Witwe auch mit vollem Körpereinsatz. Die Kameraperspektiven sind sehr gelungen und es wird gezoomt und gespiegelt, was das Zeug hält. Selbst wer mit seinen späteren Werken nichts mehr anfangen konnte, sollte diesem Werk von Franco eine Chance geben. Hübsch, stylisch und obskur: 8/10 Punkten
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 6. Mai 2010, 13:13
von CamperVan.Helsing
jogiwan hat geschrieben:Ich find den super! Gefällt mir sogar wesentlich besser als der ebenfalls sehr stylische - wenn auch etwas dröge - "Vampyros Lesbos", der ja mit dem nahezu gleichen Cast und Soundtrack im gleichen Jahr realisiert wurde. "Sie tötete in Ekstase" ist weniger sleazig und bietet dafür einen durchgeknallten "Mad Scientist", eine hübsche Witwe und ein paar brutale Morde. Soledad Miranda ist in der Tat eine Augenweide und spielt die trauernde und gewaltbereite Witwe auch mit vollem Körpereinsatz. Die Kameraperspektiven sind sehr gelungen und es wird gezoomt und gespiegelt, was das Zeug hält. Selbst wer mit seinen späteren Werken nichts mehr anfangen konnte, sollte diesem Werk von Franco eine Chance geben. Hübsch, stylisch und obskur: 8/10 Punkten
Der Vergleich ist VL ist schon gewagt, aber der Film lohnt sich durchaus. Und wer würde sich nicht von Soledad M. das Leben nehmen lassen?
Ach ja, Horst Tappert. Paul Muller über Horst T.: "Ist das ein guter Schauspieler? Ich sage NEIN!"
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 21:11
von kinski
Ein typischer Jess Franco-Film, dem man durchaus das Prädikat „Schund“ verleihen kann. Francos Mix aus Thriller, Horror und Schmuddelsex-Filmchen verlässt sich auf die „Ausstrahlung“ seiner Hauptdarstellerin Soledad Miranda (alias Susann Korda), für die es ihr letzter Film sein sollte … noch vor der Fertigstellung des Films kam sie bei einem Autounfall ums Leben.
Soledad Miranda wurde gerade mal 27 Jahre alt. Schauspieltechnisch hatte sie allerdings auch nicht viel mehr als ihre illustren Kollegen zu bieten. Leute wie Jack Vernon oder Paul Müller gehörten ja bereits zum Franco-Inventar und irgendwie hat man sie dann doch lieb gewonnen, weil sie so wirken, als wenn sie gar nicht erst versuchen würden zu schauspielern. ‚Derrick’ Horst Tappert liefert nicht gerade eine Glanzleistung ab, erscheint aber gegenüber dem männlichen Hauptdarsteller Fred Williams fast oscar-reif. Williams gehört zweifelsohne zu den talentfreiesten Darstellern überhaupt und darf – zum Glück – nach dem ersten Viertel des Films auf Grund eines psychischen Schocks eine der Totenstarre sehr ähnliche Haltung einnehmen. Was seine liebende Frau (Soledad Miranda) allerdings nicht daran hindert, ihm ein ums andere Mal ihr Leid zu klagen. Netterweise macht sie sich zu diesem Zwecke regelmäßig nackich … was Story-technisch eigentlich völlig unnötig ist, aber den Zuschauer zumindest etwas aus seiner Lethargie reißen kann.
„Sie tötete in Ekstase“ als schlecht zu bezeichnen würde es nicht treffen. Purer Trash kann eigentlich niemals schlecht sein … und nichts anderes ist Francos Werk.
3 / 10
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 21:17
von jogiwan
mein schwaches Herz...
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 21:41
von purgatorio
Was'n los, Jogi? Hast du deinen neuen Bux gefunden
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 21:46
von jogiwan
aber nein - es gibt ja nur einen Buxti! Aber bei 3/10 für "Sie tötet in Ekstase" frag ich mich, was da dann bei "Sadomania" oder für "Frauen für Zellenblock 9" rausspringen würde...
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Do 19. Jan 2012, 21:55
von Adalmar
ugo-piazza hat geschrieben:Ach ja, Horst Tappert. Paul Muller über Horst T.: "Ist das ein guter Schauspieler? Ich sage NEIN!"
Wo sagt er das denn?
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Fr 20. Jan 2012, 09:16
von CamperVan.Helsing
Adalmar hat geschrieben:ugo-piazza hat geschrieben:Ach ja, Horst Tappert. Paul Muller über Horst T.: "Ist das ein guter Schauspieler? Ich sage NEIN!"
Wo sagt er das denn?
Auf der Bonus-DVD von "Vampir von Notre-Dame", da erzählt Paul Muller ca. eine Stunde lang aus seinem Leben.
Sehr interessant!
Re: Sie tötete in Ekstase - Jess Franco
Verfasst: Fr 20. Jan 2012, 09:39
von Arkadin
kinski hat geschrieben:Jack Vernon
Howard Vernon! Jack Taylor gibt es auch, der spielt da aber nicht mit.
Generell kann ich verstehen, wenn Leute mit Francos Werk nichts anfangen können, auch wenn ich das ganz anders sehe. Nur im Zusdammenhang mit Deinen anderen Bewertungen bin ich wirklich überrascht.
Zwar mag ich "Vampyros Lesbos" noch einen Tick lieber, aber "Sie töte in Ekstase" befindet sich in meinem persönlichen Franco-Kosmos ganz weit oben. Wer allerdings eine "normale" Handlung erwartet ist hier falsch. Der Film lebt ganz von seinen Bildern, seinem Sound und der einzigartigen Präsenz einer Soledad Miranda. Ein Beispiel: Es gibt eine Szene in der Miranda eine Steintreppe am Strand heruntergeht. Das mag für normal konditionierte Zuschauer nichts besonderes sein, aber als ich diese Szene sah, öffnete sie mir mit ihrer Lichtsetzung, Bildquardierung, Musik und einer überirdisch in Szene gesetzen Soledad Miranda das Herz und stand am Anfang einer langen Leidenschaft.