80.000 Meilen durch den Weltraum - Gerry Anderson (1972)

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horror1966
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80.000 Meilen durch den Weltraum - Gerry Anderson (1972)

Beitrag von horror1966 »

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80.000 Meilen durch den Weltraum
(Invasion: UFO)
mit Ed Bishop, Michael Billington, Wanda Ventham, Vladek Sheybal, Andrea Allan, Alexis Kanner, Mike Pratt, George Sewell, Maureen Tann
Regie: Gerry Anderson
Drehbuch: Gerry Anderson / David Tomblin
Kamera: keine Information
Musik: keine Information
FSK 12
Großbritannien / 1972

Eine mysteriöse humanoide Alienrasse, die an einer schrecklichen körperzerfressenden Krankheit leidet, entführt zahlreiche Menschen und schlachtet sie ab um die menschlichen Organe als "Ersatzteillager" für sich selbst zu nutzen. Verborgen vor den Schlagzeilen der Medien, verborgen vor der Welt, kämpft eine geheime globale militärische Allianz, um die Menschheit vor der schleichenden Invasion zu retten. Um weitere Entführungen zu verhindern, wird in der Nähe des Mondes von der geheimen Regierungsorganisation S.H.A.D.O. eine Basis gebaut, von der aus sich nähernde UFOs lokalisieren und abschießen lassen. Dennoch gelingt es den Aliens immer wieder durchzustoßen und weitere Menschen zu entführen. Der Kampf scheint aussichtslos...


In gewisser Art und Weise kann man Gerry Anderson's "80.000 Meilen durch den Weltraum" durchaus als Klassiker bezeichnen, wobei aber sicherlich nur eingefleischte Fans der Kult-Serie "UFO" aus dem Jahr 1970 echte Freude an diesem trashigen Werk haben dürften. Zudem sollte man anmerken das es sich um keinen Spielfilm im eigentlichen Sinne handelt, liegt hier doch vielmehr ein sogennanter Kompilationsfilm vor, in dem der Regisseur ganz einfach drei Folgen der Serie zusammen geschnitten hat. Bedenkt man nun das die einzelnen Episoden des Formates jeweils über eine Länge von knapp 50 Minuten verfügen und vorliegender Spielfilm noch nicht einmal über eine Netto-Laufzeit von 75 Minuten verfügt, dann kann man sich einigermaßen vorstellen, das hier ein recht übler Zusammenschnitt erfolgt ist. So erscheint dann auch die Geschichte an etlichen Stellen recht merkwürdig und will phasenweise erst gar keinen echten Zusammenhang erkennen lassen. Zu willkürlich wurden an dieser Stelle drei Folgen wild zusammen gefügt, was ganz eindeutig zu diversen Irritationen für den Zuschauer führen kann.

Doch auch wenn sich das jetzt im ersten Moment sehr negativ anhört, stellt sich dieser Umstand letztendlich als wahrer Glücksfall heraus, denn nur so erhält das Geschehen diese unfreiwillig komische Note die ihm ganz offensichtlich anhaftet. Der gesamte Film gestaltet sich so als ungemein kurzweiliges Vergnügen und weist keinerlei Längen auf. Wenn man nicht schon vom unglaublich skurrilen Look des Werkes beeindruckt ist, so erhält das Ganze durch die manchmal fast schon konfus zusammen geschnittene Story einen dermaßen trashigen Anstrich, das man sich in diversen Passagen nur schwerlich beherrschen kann um nicht lauthals los zu lachen. Zu urig kommen die skurrilen Figuren rüber, die selbstverständlich rein optisch gesehen in typischen 70er Jahre Kostümen auf den Plan treten. Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man hier auf die Besatzung eines sogenannten Sky-Divers legen, denn die Jungs sind hier doch tatsächlich in durchsichtigen Netz-Shirts zu bewundern.

Auch im Bezug auf die enthaltene Tricktechnik wird der geneigte Trash-Liebhaber regelrecht verwöhnt, die feindlichen Ufos erinnern dabei vielmehr an fliegende Brummkreisel, als das von ihnen so etwas wie eine Bedrohung ausgehen würde. Was an dieser Stelle nun sicherlich von vielen Zuschauern als etliche negative Gesichtspunkte angesehen wird, stellt sich hingegen für Freunde des schlechten Geschmacks als wahrer Leckerbissen heraus, wobei man allerdings schon eine ausgeprägte Vorliebe für unfreiwillig komische Szenarien haben sollte, um wirklich etwas mit "80.000 Meilen durch den Weltraum" anfangen zu können. Der deutsche Titel der Geschichte ist übrigens auch selten dämlich gewählt, denn vom Weltraum an sich bekommt der Betrachter im Prinzip gar nichts geboten. Das macht aber ehrlich gesagt gar nichts und unterstützt vielmehr den größtenteils grotesken Eindruck, den man von diesem zusammen geschnittenen Film erhält. Ich kann sogar die vielen eher negativen Kritiken über dieses Werk nachvollziehen, denn aus rein filmischer Sicht handelt es sich prinzipiell um einen echten Rohrkrepierer. Mich persönlich hat das wild durcheinander gewürfelte Intermezzo jedoch bestens unterhalten, denn trotz diverser inhaltlicher Irritationen bekommt man einen herrlichen Klamauk geboten.

Allzu ernst sollte man "80.000 Meilen durch den Weltraum" jedoch nicht nehmen und wenn man die einzelnen Folgen in voller Pracht erleben will, dann sollte man schon auf die DVD's mit der kompletten Serie zurückgreifen. Das dient sicherlich dem besseren Verständnis des Ganzen, denn die hier vorliegende Schnittfassung von drei Episoden des Formates erscheint doch weitesgehend extrem willkürlich und lässt so elementare Zusammenhänge noch nicht einmal im Ansatz erkennen. Das dürfte jedoch die echten Freunde des Trash keinesfalls davon abhalten zu dieser Version zu greifen, die man ausschließlich nach ihrem Fun-Faktor bewerten sollte und dieser ist meiner Meinung nach äußerst hoch angesiedelt.


Fazit:


Den filmischen Maßstab sollte man erst gar nicht anlegen, sondern sich lediglich auf ein grotesk anmutendes Szenario freuen. Aufgrund der skurrilen Optik und der altbackenen Effekte ist Spaß definitiv vorprogrammiert, die seltsam zusammen geschusterte Story tut dann ihr Übriges, um diesen Film größtenteils zu einer echten Trash-Granate zu machen.


7/10 fliegende Trash-Untertassen
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Arkadin
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Re: 80.000 Meilen durch den Weltraum - Gerry Anderson

Beitrag von Arkadin »

Die geheime Regierungsorganisation S.H.A.D.O. (Supreme Headquarters Alien Defence Organisation) kämpft gegen Außerirdische, die Menschen entführen, um diese als Ersatzteillager zu missbrauchen.

„80 000 Meilen durch den Weltraum“. Das klingt nach Abenteuern auf fernen Welten, nach Jules Verne und Reisen durch fremde Galaxien. Dummerweise hat der deutsche Titel aber nichts mit dem hier vorliegenden Film zu tun. Dieser ist der Zusammenschnitt dreier Folgen der britischen Serie „U.F.O.“. Durch das All wird zwar geflogen, aber lediglich bis zum Mond, wo die geheimnisvolle Organisation „S.H.A.D.O.“ – welche die Erde vor Körper raubende Aliens verteidigt – eine Basis besitzt. Fast 90% des Filmes spielt allerdings auf der Erde. In einem futuristischen England des Jahres 1980, um genau zu gehen. Denn obwohl „80.000 Meilen durch den Weltraum“ erst 1977 in die deutschen Kinos kam, stammt die Originalserie aus dem Jahre 1969 – und da lag das Jahr 1980 noch in der Zukunft. Deshalb wurden aus dieser Fassung dann auch kurzerhand alle Zeitangaben entfernt. Dass das Material allerdings weitaus älter ist, als einem weiß gemacht werden sollte, merkt man schnell, denn „U.F.O.“ war mit seinem poppigen Perücken und den hübsch geschneiderten Anzügen stark in seiner Zeit verhaftet und wirkt älter als z.B. die zur gleichen Zeit entstandene Kult-Serie „Raumschiff Enterprise“.

Versucht man etwas mehr über diesen Zusammenschnitt herauszufinden, stößt man schnell auf Widersprüche. In der IMDb wird angegeben, dass der Film 1974 als „Invasion: UFO“ entstanden sei. In den internen Reviews dort, wird davon gesprochen, dass es sich um einen Zusammenschnitt der Folgen „Identified“, „Computer Affair“ und „Reflections in the Water“ handeln würde. Liest man sich allerdings die Inhaltsangaben dieser drei Folgen durch, so haben sie nichts mit „80.000 Meilen durch den Weltraum“ zu tun. Auch die OFDb verweist auf „Invasion: UFO“, hat aber 1972 als Produktionsjahr angeben. In weiterführenden Informationen weist der User Moonshade darauf hin, dass hier die Folgen „The Cat with Ten Lives“, “Psychobombs“ und “Timelash” zusammengemischt wurden. Was – liest man wiederum die Inhaltsangaben dieser Folgen – auch korrekt ist. Um die Konfusion noch komplett zu machen, scheint es auch einen italienisch produzierten Zusammenschnitt namens „UFO …annientare S.H.A.D.O. stop. Uccidete Straker…“, der ebenfalls von 1974 stammen soll und bei dem als Regisseur einen Alan Perry hatte. Dieser hat auch fünf Folgen der Serie inszeniert, aber keine der oben genannten. Diese Version wurde in Deutschland dann „Weltraum-Kommando S.H.A.D.O.“ auf Video veröffentlicht. Natürlich mit einem Cover und einem Klappentext, der nichts mit „U.F.O.“ zu tun hat. Laut Wikipedia wurden in Italien noch mehrere U.F.O.-Zusammenschnitte produziert und der hier vorliegende Spielfilm ist mit „Allarme rosso… Attacco alla Terra!“ von 1973 identisch (der laut IMDb wiederum ein Alternativtitel zu “Invasion: UFO” sein soll).

Vor diesem Hintergrund ist der Film natürlich schwer zu beurteilen. Die drei Folgen wurden gnadenlos gekürzt, um in das viel zu geringen Zeitraster von 80 Minuten zu passen. Zudem sind die Episoden ziemlich wahllos ausgewählt und haben auch keinen Zusammenhang. Von der Tatsache natürlich abgesehen, dass in allen gegen die Aliens gekämpft wird, was allerdings für jede Folge der Serie gilt. Dadurch wird es dem Zuschauer unmöglich gemacht, mit irgendeiner der handelnden Personen eine emotionale Bindung einzugehen. Auch die Hauptfigur Commander Ed Straker (gespielt von Ed Bishop) bleibt einem fremd. Von den in der Serie wichtigen Nebenfiguren, ganz zu schweigen. Am Anfang glaubt man noch, Lt. Jim Regan würde eine wichtige Rolle spielen, und er ist auch einer der wenigen, denen so etwas wie eine Charakterentwicklung zugestanden wird. Doch nach 20 Minuten stellt sich heraus, dass er nur Gaststar der Woche war. Und das war es dann mit ihm. Immerhin ist diese Erkenntnis für Leute, die die Serie nicht kennen, für eine dicke Überraschung gut. Da der Folge fast die Hälfte ihrer Spielzeit fehlt, wirkt vieles gehetzt und abgehakt. Insbesondere die Geschichte mit der Katze sorgt eher für Kopfkratzen, als für Spannung.

Ähnliches gilt für die zweite Episode, die einfach hinter das plötzliche Ende der ersten geklatscht wurde. Bevor man sich überhaupt orientieren kann, wer denn nun plötzlich die neuen Figuren sind und was mit ihnen geschieht, ist sie fast wieder vorbei. Außerdem taucht plötzlich eine in der Serie scheinbar nicht ganz unwichtige Nebenfigur auf – doch ohne dieses Hintergrundwissen, fragt man sich nur, warum jetzt plötzlich eine der „Besessenen“ bei ihm auftaucht, ohne dass er Verdacht schöpft. Dass es sich bei der Dame um seine Sekretärin handelt, wird irgendwann später nachgeschoben. Besagte Sekretärin wird von der höchst attraktiven Deborah Grant gespielt, die mit ihren sexy Kostümen für ein erotisches Highlight sorgt. Bei der dritten Episode, die plötzlich und ohne Vorwarnung scheinbar mittendrin beginnt, sind dann nur noch große Fragezeichen vor den Augen angesagt. Zwar ist die Idee von der extremen Beschleunigung, die die Umwelt zum Erstarren bringt sehr interessant – wenn auch offensichtlich aus der „Raumschiff Enterprise“-Folge „Was summt denn da?“ geklaut – aber die Umsetzung ist weniger ansprechend geraten. Was neben offensichtlichen Logikfehlern (Warum bewegen sich alle Dinge in der „schnellen Welt“ ganz normal und nur die Bewegungen der Menschen sind verlangsamt? Gut, das hatte mich auch schon bei der besagten „Enterprise“-Folge gestört), die aber wahrscheinlich auch den massiven Kürzungen geschuldet ist. Wer ist der Typ, der versucht Starker zu töten? Was ist sein Motiv? Wieso sind Starker und seine Kameradin überhaupt in diese Situation geraten? Und weshalb dreht Starker am Ende bzw. Anfang plötzlich durch? Nach dieser Folge endet der Film dann abrupt, ohne dass irgendwas aufgelöst wird. Kinobesucher, die 1977, ohne das Wissen, hier drei stark gekürzte TV-Folgen vorgesetzt zu bekommen, ihr sauer verdientes Geld für ein Ticket hingelegt hat, haben wahrscheinlich vor Wut seinen Cola-Becher gegen die Leinwand gefeuert. Und auch die heutige Käufer der DVD sind wahrscheinlich recht verärgert.

Wobei man der Serie damit vermutlich (ich habe sie noch nicht gesehen) Unrecht tut. Was man in dem Torso, den „80.000 Meilen durch den Weltraum“ darstellt, sieht, sind liebevoll gemachte Miniaturmodelle, die an die vorangegangen Produktionen des „U.F.O.“-Schöpfers Gerry Anderson erinnern. Zuvor waren seine Hauptdarsteller nämlich Marionetten, z.B. bei der Kultserie „Thunderbirds“ und auch bei „U.F.O.“ sind die Special Effekts deutlich als Modelle zu erkennen, die direkt aus dieser früheren Serie stammen könnten. Die Raumschiffe, die Unterseeboote und Panzer sind aber mit viel Liebe zum Detail und Fantasie gebaut worden, und es macht Spaß, sie anzuschauen. Auch die Idee, die auf der Mondbasis stationierten S.H.A.D.O.-Mitglieder als attraktive Frauen mit farbenfrohen Perücken darzustellen, ist charmant, und hiervon hätte man sehr gerne mehr gesehen. Nur gönnt einem dieser Zusammenschnitt dies nicht. Wenn es hochkommt, sieht man die Mondbasis gerade mal eine Minute. Schön auch der Zeitkolorit, der die ausgehenden 60er Jahre zu keinem Zeitpunkt verschleiert. Interessanterweise wurde bei diversen Actionszenen das John-Barry-Stück „007“ verwendet. Es würde mich interessieren, ob dies nachträglich für „80.000 Meilen durch den Weltraum“ hinzugefügt wurde, oder auch in der Originalserie zu hören war.

„80.000 Meilen durch den Weltraum“ ist der Zusammenschnitt dreier zusammenhangloser Folgen der Serie „U.F.O.“ von 1969. Obwohl durch charmanten Zeitkolorit, liebevollen Kulissen und Miniaturmodelle recht sympathisch, muss man sich fragen, welchen Sinn es macht, drei Episoden einer TV-Serie massiv zu kürzen, aneinander zu klatschen und als Spielfilm zu verkaufen. Das Ergebnis ist sprunghaft, in sich nicht konsistent und manchmal schlichtweg nicht nachvollziehbar. Von irgendeiner Bindung zu den Figuren, ganz zu schweigen. Fazit: Braucht kein Mensch. Lieber die Originalserie ansehen.

Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2014/08/ ... -weltraum/
Früher war mehr Lametta
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Die Kroete
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Re: 80.000 Meilen durch den Weltraum - Gerry Anderson (1972)

Beitrag von Die Kroete »

Nichts anderes als ein Schnipselfilm aus der britischen Fernseh-Serie "UFO", die in iherer Gesamtheit betrachtet, zu eine der besten ihrer Zeit gehört!

Neben "Star Trek- Original" und "Orion" wohl das Beste, was die TV-Welt in Sachen "Science Fiction" in den 60ern zu bieten hatte!
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