Deliria-Italiano

DUELL (1971)


Originaltitel: Duel
Produktionsland: USA (1971)

Regie: Steven Spielberg

Darsteller: Dennis Weaver, Jacqueline Scott, Eddie Firestone, Lou Frizzell, Gene Dynarski, Lucille Benson, Tim Herbert, Charles Seel, Shirley O'Hara, Alexander Lockwood, Amy Douglas, Carey Loftin...


Story:

David Mann (Dennis Weaver), ein biederer Handelsvertreter ist unter Druck. Er hat einen wichtigen Termin, aber nur wenig Zeit, denn um seinen Kunden zu erreichen, muß er durch das sonnendurchglühte südkalifornische Hinterland fahren und seine Frau erwartet ihn zusätzlich pünktlich noch am selben Tag zurück. Da ist es ein zusätzliches Ärgernis, als er irgendwann hinter einem riesigen, schmuddeligen und enorm stinkenden Truck festhängt, der mit geringer Geschwindigkeit dahinzockelt und ihn einräuchert. Zwar kann er den Giganten überholen, doch die Position ist nicht von langer Dauer, ein Wechselspielchen beginnt, das jedoch eine neue Dimension bekommt, als der für ihn sonst unsichtbare Fahrer ihn vorbeiwinkt und David beinahe mit einem entgegenkommenden Auto kollidiert. Geschockt sucht er daraufhin Erholung an einer Raststätte, bemerkt dort aber den abgestellten Lastwagen und bringt mit falschen, fast paranoiden Verdächtigungen den ganzen Laden in Aufruhr.
Wieder zurück auf der Straße ist aber der staubige Riese wieder hinter ihm und diesmal ist es kein Spaß mehr. Der Trucker hat es offensichtlich auf sein Leben abgesehen und sorgt ab sofort auch dafür, daß David keine Hilfe rufen kann...

(via ofdb)

DUELL (DUEL, USA 1971, Regie: Steven Spielberg)

Starker Film, der zwar in der zweiten Hälfte einiges an Dampf verliert, dennoch in seinen reduzierten Mitteln ein Maximum an Spannung erzeugt. Gefiel mir gut. 8/10


Anmerkung / Gedanken: Ich hatte zeitweilig das Gefühl, dass der Film sich gegen die Folgeerscheinungen von Emanzipation richtet. Bereits einleitend hören wir ewig lang eine Radioübertragung, wo ein Herr in der Behörde für Volkszählung anruft und erklärt, dass es ihm peinlich sei, aber er könne das Kreuz im Fragebogen nicht bei „Hausherr“ (oder so ähnlich) machen, da dies seine Frau ist. Er sei zwar zuhause, ist der Mann und pflege die Kinder, aber die Frau ist arbeiten und verwaltet das Familienvermögen! Ob es sich um einen radiotypischen Scherzanruf handelt bleibt dabei im Verborgenen, nicht jedoch, dass der Protagonist des Films daraufhin ein schlechtes Gewissen bekommt, umgehend seine Frau anruft und sich für einen Streit vom Vortag entschuldigt. Auch hier wird ein verweichlichter Mann geschildert, der buchstäblich unter dem Pantoffel steht. Seine gesamte Lebensphilosophie scheint auf Ausweichen und Konfliktvermeidung zu basieren (symbolisiert durch seine Beziehung zur eigenen Frau). Und eben dieser Mann stürzt nun in das männlichste Westernmotiv überhaupt und muss sich behaupten, da es keinen anderen Ausweg gibt: Ein Duell, ein Kampf Mann gegen Mann auf Leben und Tod.

Ein für das TV gedrehter Film der es bis ins Kino geschafft hat. Toller Film der aufgezeigt hat was in Spielberg steckt. Hier gibts das Katz und Mausspiel zu bewundern und trotz Mini-Budget kann der Film so einiges. Man beachte die Geräuschkulisse am ende des Films , diese kommt in einem anderen Spielberg Film nochmals vor .

USA 1971

D: Dennis Weaver

Ein Horrorfilm, bei dem das Grauen aus einer ganz anderen Ecke kommt, als gewohnt. Das Monster ist eine riesige schwarze Stahlblech-Scheußlichkeit, ein 40 Tonnen Tanklaster. Mr.Mann ist Handlungsreisender. Wie jeden Tag ist er unterwegs um Geschäfte zu machen und die tägliche Arbeit möglichst reibungslos hinter sich zu bringen. Er fährt auf einer dieser endlosen,einsamen Straßen und überholt ein riesiges Ungetüm von Laster, alles ist wie gewöhnlich. Der Laster holt wieder auf und Mr. Mann ist ärgerlich, das übliche Überholgeplänkel beginnt. Aber das Ungetüm läßt sich nicht abschütteln und die Spannung der Zuschauer auch nicht mehr, sie läßt ihn keinen Augenblick mehr los. Das anonyme Monstrum jagt Mr. Mann, versucht ihm den Weg abzuschneiden, ihn zu überfahren, seitlich zu rammen, die Böschung hinabzudrängen, in einen Zug hineinzujagen, bis ihm nur noch die bloße Angst im Nacken sitzt. Warum - wer will ihn töten, gibt es einen Ausweg? (Amazon)


"Duell" hab ich in meiner Jugend mal im TV geschaut, seitdem allerdings nicht mehr gesehen. Angeblich soll die DVD eine Neusynchro beinhalten, was natürlich ärgerlich wäre, aber sei's drum. Inhaltlich kann Spielbergs erste Regiearbeit, die fürs Fernsehen, entstand, aber weiterhin überzeugend. Spielberg zieht die Story, um einen Vertreter, der sich auf dem Highway auf einmal in einem Kampf gegen einen Tanklastzug wiederfindet, konsequent durch. So bleibt . Außer Dennis Weaver als David Mann gibt es lediglich wenige kleine Nebenrollen, der Kampf Mann vs. Maschine soll nicht gestört werden. Watch this!

Überraschend funktionaler Film mit minimalistischer Story von Steven Spielberg über einen Geschäftsmann, der auf einem Highway ins Visier eines alten Lasters gerät, der aus unbestimmten Gründen Jagd auf den Mann (der hier auch so heißt) macht. Dabei überzeugt „Duell“ wohl vor allem durch seine dynamische Kamerafahrten, die den Zuschauer bei den Verfolgungsjagden sehr nah ans Geschehen bringt und seiner passenden Musik- und Geräuschkulisse, die wahlweise an „Der weiße Hai“ oder „Psycho“ erinnert. Die gesichts- und scheinbar auch grundlose Bedrohung durch einen alten Laster lässt den Zuschauer ja im Unklaren und irgendwie wusste ich dank Erstsichtung auch lange nicht, wie ich das Geschehen für mich einordnen soll. Anfänglich wirkt der Truck ja wie ein Gespenst, oder eine überzogene Reaktion eines gestressten Mittelstandsbürgers, während sich diese am Ende dann doch als durchaus real und tödlich entpuppt. Dass der Streifen dabei auch etwas Western-haftes hat, muss man angesichts des Titels wohl ebenfalls in Kauf nehmen und dennoch zeigt „Duell“ doch sehr eindeutig, wie Spielberg sein Handwerk versteht. Als geistiger Zwilling von Carpenters „Der Anschlag“ wird auch hier aus einer simplen Grundkonstellation und mit einfachen Mitteln das Maximum herausholt und den Zuschauer mit kleinen Wendungen und Überraschungen in den Sessel gedrückt. Eine schöne Erstsichtung auf Arte und danke nochmals an den Karlschi, der das gestern noch rasch bei den TV-Tips gepostet hat.

Leider mit der neuen deutschen Synchro ausgestrahlt, dazu wurde doch tatsächlich noch die Soundkullise verändert. Zwar immer noch sehr stark aber nicht mehr so intensiv wie die erste Auswertung.

Die Altsynchro ist Pflicht. Ich liebe diesen Film.