Nackt und heiß auf Mykonos - Claus Tinney (1979)
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 23:27
D 1979
R: Claus Tinney (als Claus Tiedemans)
D: Sascha Hehn, Margit Geissler (als Margit Man), Maritta Jödicke (als Maritta Joy), Wolf Goldan, Claus Obalski
Die attraktive Blondine Ginster und der nicht minder gutaussehende Tobias sind noch jung verheiratet, da zeichnen sich bereits erste Gewitterwolken am Ehehimmel ab. Es kommt zum ersten großen Krach, Scherben inklusive. Daraufhin fahren beide getrennt in den Urlaub. Ohne dies geplant zu haben, landet jeder von ihnen auf der griechischen Sporadeninsel Skiathos und, wie es der Zufall so will, auch noch in ein und demselben Hotel. Und beiden hat es prompt auch noch ein und dieselbe Person angetan, die hübsche Reiseleiterin Jasmin.
Während Jasmin bei Ginster zunächst primär Seelentrösterin bezüglich ihres Ehe- und Liebeskummers spielen muss (und es dabei auch zu lesbischen Liebesspielen bei vollem und nackten Körpereinsatz – im Bett, auf dem feinen Sandstrand und sogar auf dem Rücken eines Schimmels – kommt), ist die Reiseleiterin für Tobias in erster Linie ein sexueller Blitzableiter für seinen Hormonstau. Für auflockernde Nebenhandlungsstränge im sonnendurchfluteten Urlaubsparadies sorgen ein eher schüchterner Student, ein dümmlicher Rennfahrer, ein Intellektueller, eine aufdringliche Ungeliebte und eine schöne Einsame. Schließlich findet der Bäumchen-wechsle-dich-Liebesreigen einen versöhnlichen Abschluss, und die fremdgegangenen Eheleute finden wieder zueinander. Lediglich die große Verführerin Jasmin bleibt allein zurück. (Wikipedia)
Irgendwie gehen mir die aktuellen Herbststürme zu der Zeit, in der eigentlich Winter sein sollte, ziemlich auf den Sack, und so habe ich nach bestimmt 10 Jahren mal wieder das Tape dieses "Nackt-im-Griechenlandurlaub"-Filmchen hervorgekramt. War wohl keine so gute Idee, aber nach so langer Zeit waren die Erinnerungen doch ziemlich verblasst.
Nun ist der Film für Tinney-Verhältnisse gar nicht so schlecht (im selben Jahr verbrach er auch noch "Kreuzberger Liebesnächte", ebenfalls mit Sascha Hehn und Uschi Buchfellner, der den Begriff "unfassbare Gurke" neu definierte), doch muss man festhalten, dass Goldan und Obalski in mehr oder weniger sinnfreien Nebenrollen verfeuert werden, die Tinney wohl nur deshalb ins Buch schrieb, um Filmlänge zu gewinnen. Gerhard Heinz lässt zwischendurch mal einen Titel aus "Lolita am Scheideweg" (glaube ich wenigstens) laufen, hat ansonsten hier aber auch nervende Mucke produziert. Und vielleicht hätte jemand mal Herrn Tinney sagen sollen, dass Zeitrafferszenen im Slapstickstil nicht wirklich lustig sind.
Die Story, na ja, Ehestreit aus banalem Grund führt zu spontanem getrennten Urlaub in Griechenland, das bekanntlich so klein ist, dass man zwangsläufig nicht nur im gleichen Ort, sondern auch noch im gleichen Hotel landet, ohne sich über den Weg zu laufen, und sich Toby und Ginster (was ist das überhaupt für ein Vorname???) auch noch unabhängig voneinander in die Reiseleiterin Jasmin verlieben, bis am Ende alles wieder gut wird.
Somit auch nicht wirklich innovativ, auch wenn die Landschaft schon was hergibt, und Margit Geissler natürlich einiges rausreißt. Eine Konkurrenz für die LISA-Produktionen war das allerdings nicht so wirklich.
Ja, und das war im Laufe der Jahre auch entfallen: Mein Tape ist geschnitten! Wikipedia nennt eine Länge von 87 Minuten, Stefan Rechmeier 80 Minuten, und meine IMV-Kassette (16er Freigabe) liegt bei 77. Und dann hat man das schönste Aushangfoto gar noch für das Cover verwendet, nur findet sich diese Szene gar nicht!
(Es ist zwar eine Nacktreiteszene der Geissler drin, aber eben nicht beide Mädels auf dem Gaul )
Das hier war, glaube ich, auch nicht drin
Und generell wirkte manche Szene merkwürdig abgehackt.
Gibt es überhaupt eine längere Auflage?