Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 10:27
von jogiwan
Hart aber herzlich
Originaltitel: Hart to Hart
Herstellungsland: USA / 1979 - 1984
Regie: Earl Bellamy u.a.
Darsteller: Robert Wagner, Stefanie Powers, Lionel Stander, Lee Wilkof, Wynn Irwin, Mimi Maynard
Story:
Jonathan Hart – von Butler Max im Vorspann der Serie beschrieben – ist ein „Selfmade-Millionär“, der zusammen mit seiner Frau Jennifer ein Leben im Luxus führt, in seiner Villa in Los Angeles oder an den schönsten Orten des Planeten. Das Geld verdient Jonathan Hart durch seine Firma „Jonathan Hart Industries“ – einen Firmenkomplex aus verschiedenen Wirtschaftszweigen (was den Drehbuchautoren die unterschiedlichsten Umgebungen lieferte). Jennifer Hart ist eine freie Journalistin, die hin und wieder Artikel schreibt. Das kinderlose Ehepaar gerät immer wieder unfreiwillig in Kriminalfälle, die es gemeinsam löst. (quelle: wikipedia)
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Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 10:30
von jogiwan
ein schöner Artikel zu einer meiner absoluten Lieblingsserie in sehr jungen Jahren und Vorabend-Serien in den Achtzigern, die es in der Form ja mittlerweile gar nicht mehr gibt.
hat geschrieben:
Schnelle Autos, ein Millionärs-Ehepaar, eine legendäre Föhnfrisur und mittendrin Hund Friedwart: Die Serie "Hart aber herzlich" war in den 80er-Jahren der Inbegriff von Sorglosigkeit.
Das Wort "Vorabendserie" ist ein bisschen wie eine treibende Flaschenpost im Meer des multimedialen Entertainments - ein Relikt, mit dem man heutzutage nicht mehr allzu viel anfangen kann. Doch Ende der 70er und in den 80er-Jahren stand das Wort "Vorabendserie" noch für einen wichtigen Teil des Alltags: Die Arbeit hinter sich, den ganzen Fernseh-Abend noch vor sich. Und sie hatte die Funktion des Appetizers: Kurz und sexy, die flotte Variante zur behäbigen Hauptabendprogramm-Schiene.
Den richtigen Riecher hatte der US-Fernsehsender ABC mit einer Serie, die weltweit zum Megaerfolg werden sollte: Hart aber herzlich. 110 Folgen (zu je 47 Minuten) wurden in den Jahren 1979 bis 1984 ausgestrahlt, die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte im Jahr 1983. Schon der Trailer versprach jene Sorglosigkeit, die man am Ende des Tages gut gebrauchen konnte: Schnelle Schnitte, flotte Autos und eine sonore Stimme mit hohem Wiedererkennungswert: "Das ist mein Boss, Jonathan Hart, ein Selfmade-Millionär, der hat Nerven. Das ist Mrs. Hart, eine traumhafte Frau, einfach toll. Übrigens, ich heiße Max, ich kümmere mich um die beiden und das ist gar nicht so einfach, denn ihr Hobby ist mörderisch." Nicht zu vergessen: Das obligate Streichorchester, das sich zum Ende des Vorspanns in lichte Höhen aufschwingt.
Die Grundgeschichte ist schnell erzählt: Reisen um die Welt, Jet Set, eine Villa in Bel Air, die große Liebe und Abenteuer am laufenden Band. Vier Hauptdarsteller bilden den Kern der Erfolgsgeschichte: Das Ehepaar Jonathan und Jennifer Hart (Robert Wagner und Stefanie Powers), Butler Max (Lionel Stander) und Hund Friedwart - gemeinsam tappt man unwissentlich in jeden nur erdenklichen Kriminalfall und löst ihn mit Witz, Charme und - im Fall von Jennifer Hart - immer mit der perfekten Frisur.
Es war die Verkörperung vom perfekten Traum: Ein Selfmade-Millionär, der sich vom Zeitungsausträger zum Besitzer von "Jonathan Hart Industries" gemausert hat. Die Firma, ein ewiger Quell sprudelnden Geldes, ermöglichte die Reisen rund um den Erdball, eine Villa in Bel Air und je nach Bedarf eine Reihe der begehrtesten Autos, die den Jet Set verkörperten: Bentley, Rolls Royce, Mercedes, Aston Martin und Ferrari. Mehr vom American Way of Life konnte man im Vorabend nicht bekommen. Oder vielleicht doch: Jennifer Hart eine Journalistin, klug, schön - und in ewiger Verliebtheit ihrem Gatten zugeneigt. Die Welt der Harts war gut, eigentlich sympathisch gut, nur die Welt um sie herum, die war böse.
All die Schurken haben die Harts - der Originaltitel heißt übrigens "Hart to Hart" - zwischen dem Mittags-Martini und dem Abend-Cocktail erledigt - perfekt gekleidet, versteht sich. Es ist durchaus erstaunlich, dass - ob aller Ingredienzien des Reichtums und Erfolges - die Harts nie Neid und Missgunst der Zuschauer ernteten. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Serie zum Teil mit so viel Wortwitz, Ironie und Sympathie ausgestattet ist, dass sie uns alle wie auf Kommando in rosa Zuckerwatten-Traum-Phantasien gepackt hat. Aufgewacht sind wir erst am Ende jeder Folge, wenn Jonathan und Jennifer mit Inbrunst, nach einem kurzen, neckischen Geplänkel, geschmust haben (und ja, das Wort "schmusen" wird tatsächlich dort verwendet, gilt heutzutage aber als ausgestorben). Aber das ist eine andere Geschichte.
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 11:22
von buxtebrawler
jogiwan hat geschrieben:ein schöner Artikel zu einer meiner absoluten Lieblingsserie in sehr jungen Jahren und Vorabend-Serien in den Achtzigern, die es in der Form ja mittlerweile gar nicht mehr gibt.
In der Tat ein lesenswerter Artikel zu einer interessanten ehemaligen Fernsehserien-Gattung. Besagte Serie kenne ich zwar nicht und ihre Beschreibung klingt nach ziemlich doofem, naivem Ami-Quatsch, dennoch erinnere ich mich mit Wohlwollen an meine Berührungen mit Vorabendserien - ich glaube, vornehmlich im ZDF - in ganz jungen Jahren, angefangen bei "Agentin mit Herz" über "Trio mit vier Fäusten" und "Matlock" bis zu "Ein Colt für alle Fälle". Vom "Trio" habe ich kürzlich Fragmente einer Folge auf "RTL Nitro" beim Zappen mitbekommen und sofort durchfuhr mich ein wohliger Schauer der Nostalgie, weshalb jene Serie in meine Warteliste aufgenommen wurde. Dann werde ich mich davon überzeugen, ob die auch heute noch was taugt oder vielleicht doch all diese Serien naiver, doofer Ami-Quatsch waren (ich hab mir als Erwachsener mal die grobe Inhaltsangabe von "Agentin mit Herz" durchgelesen - Hilfe!). Mit "Magnum" z.B. konnte ich nie etwas anfangen...
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 11:30
von jogiwan
"Hart aber herzlich" ist halt so ein Mitteldings aus harmloser Action und Soap und vom Grundton her wirklich sehr positiv. Also im Grunde totaler Schmonz, aber von der liebenswerten Sorte. Ich kann mich noch erinnern, dass ich seinerzeit auch genauso ein Leben führen wollte... ähm... so an der Seite eines Selfmade-Millionärs...
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 11:40
von Arkadin
Ich habe da vor einiger Zeit mal wieder eine Folge gesehen. Früher fand ich die auch nett (wenn auch nicht übermäßig toll, da hatte ich "Simon & Simon" doch lieber), aber jetzt funktionierte das gar nicht mehr für mich. Was auch an Stephanie Powers übertrieben glücklich-positv-nerviger Art lag ("Ach, Jonathan...") lag. Ich fand die beiden mit ihrer extremen Selbstsicherheit und Sorglosigkeit auf einmal recht unsympathisch. Auch Lionel Standers Max (den ich früher sehr mochte) kam mir nun unangenehm unterwürfig vor. Am Besten fand ich da noch Friedward!
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 11:46
von jogiwan
ich hüte mich ja davon, so positive Erinnerungen an bestimmte Serien aus der Kindheit mit einer neuen Sichtung zu zerstören. Gerade die Serien aus den Achtzigern, die sich sehr stark am Zeitgeist orientieren, leiden da ja oftmals ganz stark darunter. Man denke nur an "Knight Rider" oder "MacGuyver", die ja heutzutage eher zum Fremdschämen einladen. Bei "Hart aber herzlich" hätte ich mir das vielleicht nicht so erwartet, aber was der Arkschi schreibt, klingt sehr nachvollziehbar.
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 12:13
von buxtebrawler
jogiwan hat geschrieben:ich hüte mich ja davon, so positive Erinnerungen an bestimmte Serien aus der Kindheit mit einer neuen Sichtung zu zerstören. Gerade die Serien aus den Achtzigern, die sich sehr stark am Zeitgeist orientieren, leiden da ja oftmals ganz stark darunter.
Ich kenn daja nix und verlasse mich i.d.R. auf meinen ausgezeichneten Geschmack, den ich bereits als Kind hatte
Bin bisher aber auch selten enttäuscht worden, wobei besagtes "Trio" vermutlich ein Härtetest werden wird...
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 12:15
von purgatorio
buxtebrawler hat geschrieben:
Ich kenn daja nix und verlasse mich i.d.R. auf meinen ausgezeichneten Geschmack, den ich bereits als Kind hatte
ich hatte die Serie als Bube nach der Schule auch gelegentlich gesehen. Hab aber weder Erinnerungen daran noch in irgendeiner Form Ambitionen mir das nochmal anzusehen
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 12:29
von jogiwan
ich hab hier mal einen Nostalgie-Fred aufgemacht - um rege Beteiligung wird gebeten...
Re: Hart aber herzlich [TV-Serie] - div. Regisseure (1979-1984)
Verfasst: Mo 19. Jan 2015, 19:31
von dr. freudstein
Diese Serie habe ich einige Zeit regelmässig gesehen, damals war ich noch nicht so anspruchsvoll. Doll erinnern kann ich mich nicht mehr daran, aber schauen würd ich die wohl auch nicht mehr. Aber ganz nett damals wars schon gewesen und in Zeiten, wo man nur TV hatte und den Videorecorder nur die Eltern (Saubande, Egoisten) hat man sich eben auch über alles Mögliche gefreut.