Die Grausamen - Sergio Corbucci (1967)
Verfasst: So 22. Feb 2015, 19:28
Originaltitel: I crudeli
Alternativtitel: Die grausamen Vier, The Hellbenders
Herstellungsland: Italien, Spanien
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Sergio Corbucci
Darsteller: Joseph Cotten, Norma Bengell, Julian Mateos, Gino Perbice, Angel Aranda, Maria Martin, Al Mulock u.a.
Inhalt:
Der amerikanische Bürgerkrieg ist vorüber, doch der fanatisch-idealistische Südstaatenoffizier Jonas Morrisson möchte mit Hilfe einer prall gefüllten, geraubten Kriegskasse in New Mexico eine neue Armee aufstellen. Um durch die von Nordstaatlern besetzten Gebiete zu gelangen, transportieren Morrisson, seine Söhne und seine Freundin, die sich als trauernde Witwe ausgibt um ihren angeblich gefallenen Mann zur letzten Ruhestätte zu begleiten, daß Geld in einem Sarg. Diese trinkt aber gerne zu viel und versucht das Geld zu stehlen. Dabei wird sie getötet; die Morrissons ersetzen sie durch eine Bar-Dame, die einer der Söhne bei einem Saloon-Besuch engagiert.
Zahlreiche weitere Probleme warten auf der Reise, die Morrisson zwar durchdacht zu lösen im stande ist, wären da nicht seine dilettantischen Söhne, die bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit die Mission zu gefährden drohen.
Fazit:
Außergewöhnlicher Western von Sergio Corbucci, der hier Drama, Heist-Movie und Italo-Western mit unverkennbaren amerikanischen Anleihen, gekonnt miteinander vermischt. Es gibt keine Helden, nur Verlierer und das wird auf eindrucksvoller Weise, durch eine ideenreiche Kameraführung, die uns auf der Reise durch eine genial ausgesuchten spanischen "Western"-Landschaft begleitet, dargeboten.
Als Regie-Assistent fungierte hier wieder Ruggero Deodato und produziert wurde das Ganze von Albert Band, dessen Söhne Charles und Richard, wohl den meisten hier, durch andere Filme hinreichend bekannt sein dürften.
Joseph Cotten beeindruckt hier als fanatischer CSA-Colonel, in seiner wohl besten Rolle in einem Western und auch alle anderen Darsteller sind gut besetzt. Die Mucke von Morricone paßt hier auch dazu, wie die Faust aufs Auge.
Mit anderen Worten, der Film gehört zu den Besten seiner Art.
Weshalb er hierzulande immer noch nicht auf DVD/Bluray erscheinen konnte, ist ein Geheimnis, welches nur den Göttern und den seltsamen deutschen Labels bekannt sein dürfte.
9,5/10