Eigentlich dürfte man dem Film nicht soviel abgewinnen, da wirklich spektakuläre Auftritte fehlen. Aber ich schaue ihn immer wieder gerne, schieben wir es mal auf die gute Mucke von GENE VINCENT, HASIL ADKINS und anderen. Schön im Stil der 50er Jahre gehalten mit dem Charme einer nordamerikanischen Kleinstadt.
Die Jugendlichen müssen sich ständig gegeneinander messen, was hier auch überwiegend immer wieder aufs Neue fabriziert wird, weil die Väter lagen sich auch schon im Clinch, aber es gab kein eindeutiges Ergebnis, wer denn nur der Sieger ist und so müssen es die Söhne ausfechten. Dude schämt sich für seinen vater und namen und hat seinen ganz eigenen Kopf, wie er in dieser spießigen Welt leben möchte. Ganz klar ist er ein Vollblutmusiker, der davon träumt aus dieser Kleinstadt auszubrechen und nicht immer nur im Kino (es lief INVASION OF THE BODY SNATCHERS) oder im Burgerimbiss abzuhängen. Kettenraucher ist er auch, aber sehr unrealistisch, er hustet nicht ein einziges Mal.Das macht den Film natürlich für Jugendliche gefährlich, denn ihnen wird suggeriert, Rauchen ist voll cool, macht einen mann aus einen (die Mädels rauchen scheinbar gar nicht oder ich hab nicht aufgepasst) und Kettenrauchen schadet auch nicht. Also bitte erst als Volljähriger schauen.
Der Sohn des Sheriffs nennt sich Teddy und wird aufgestachelt vom Daddy, Dude zu bekämpfen, aber Dude lässt sich nicht gerne provozieren. Zum Showdown kommt es dann aber trotzdem.
Die letzte Szene erinnert dann auch besonders an eine Westernatmosphäre, nur eben in den 50ern Jahren des darauf folgenden Jahrhunderts, was hier dann das 20. wäre. Statt 1 PS hat man(n) mehrere unterm Hintern und fährt ein wenig schneller. Der Saloon ist ne schmierige Burgerbude, die Haare schmiert man in Po-Maden statt sie unterm Hut zu verstecken, aber geballert wird immer noch gerne. Nicht nur süße Mexikanerinnen, obwohl hier gar nicht drauf eingegangen wird, aber man munkelt, sondern auch mit Blei und Klingen. Ansonsten ähneln sich die Geschichte mit vielen der Westernstorys, aber gerade das gefällt mir ja. Mann werden ist auch hier das Wichtigste und die Frauen sind die Leidtragenden, wenn man mal von ein paar Blessuren, die die Männer abkönnen müssen absieht. Rock & Roll dient hier als Indianergejaule und ist der böse Dämon der die Teens im griff hat, was dem örtlichen Sheriff nicht so gut gefällt, da er sie zu rebellischen lauten Teens macht und dafür setzt er gerne ein paar Prügel, damit die Aufsässigen das kapieren, das Gewalt keine Lösung ist. Aber niemand kapiert es und auch teddy muss zu härteren Mitteln greifen, sein Vater unterstützt ihn dabei.
Die Frauen stört das natürlich und lassen auch schon mal ihr Haar, denn sie haben andere sanftere Träume und so zicken sie halt rum. Heute gehen sie ja ihre eigenen Wege ohne die Männer, aber damals fuhren sie nicht mal Auto und mussten tatenlos zusehen, wie sich ihre Männer zu Affen machten.
Ich war in jungen Jahren ja auch ein cooler Dude, alle schissen sich in die Hosen, was im Altersheim wo ich meine Arbeitsauflagen machte, allerdings inkontinentbedingt war. Aber ich hatte was zu erzählen und wurde ein stadtbekannter Angeber (bis ich Bux kennenlernte und zum Monk wurde, Alter der Kragen vom Hauptdarsteller letztens im Kinofilm, der eine ordentlich, der andere falsch, ich drehte durch). Schwungvoll sprang ich in die S-Bahn (hatte es immer versucht bei Kumpels, aber die hatten kein Cadillac, das tat weh) wie hier der Dude ins Auto, schwang die Hüften, doch dann überraschte mich der vorzeitige Altersprozess meines Körpers. Aber mein Blick ist immer noch cool, schaut
Wahnsinn die Augen). Rock & Roll ist immer noch angesagt, nur geprügelt wird sich auch nicht mehr, der Richter ist dagegen. Ja, früher so als Teenage Rebel, geil. Naja mir macht der Film Spaß, die beste Szene war auf der Rollerbahn. Hätte sicher mehr Abwechslung vertragen können, aber der Film war ein Schnellprojekt und dafür rockt der schon ganz gut, wenn man drauf steht. Kämpf für das was du liebst und nicht was du hast.
8,5/10
