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Frau Doktor kann's nicht lassen - Mario Bianchi (1982)

Verfasst: Fr 3. Apr 2015, 12:58
von Die Kroete
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Originaltitel: L'inferniera di campagna

Alternativtitel: Black Emanuelle - Eine Frau für alle Fälle

Herstellungsland: Italien

Erscheinungsjahr: 1982

Regie: Mario Bianchi

Darsteller: Laura Gemser, Gabrielle Tinti, Aldo Sambrell, Roberto Gallozzi, Lorna Green, Femi Benussi, Aldo Ralli u.a.

Inhalt:
"Als Fatima (Laura Gemser) in dem verträumten italienischen Dorf ankommt drehen sich plötzlich alle Köpfe und alle Augen fallen aus den Höhlen. Alle Männer fallen übereinander her und versuchen einen Blick oder mehr von dem neuen Doktor zu erhaschen. Besonders interessiert scheint der Verlobte der Tochter des Bürgermeisters. Wie zu erwarten entsteht ein privater und politischer Zwist zwischen den zwei Familien der jungen Verlobten. Fatimas Duschgang wir immer mehr das beliebte Ziel einer Bande von Voyeuren, selbstverständlich einschließlich der Stützen der Gemeinde. Eines Tages jedoch erwischen sie die jungen Liebenden im Bett der Ärztin. Kann Fatima den Streit jetzt noch schlichten und gelingt es ihr die Hochzeit zu retten..?" Quelle: Covertext


Fazit:
Die erotischen Auftritte der Frau Gemser sind mit das Beste, was in diesem Bereich in den 70er- und 80er-Jahren filmtechnisch dargeboten wurden. Dahingehend kann der Streifen durchaus überzeugen.
Was allerdings nicht bedeutet, daß man beim betrachten dieser Klamotte auch lachen kann. Müde lächeln, ab und an, aber das reicht leider nicht für eine, zumindest passablen Komödie. Wer aber auf übertrieben alberne Blödeleien steht, kommt auch hier auf seine kosten. ;)

5/10

Re: Frau Doktor kann's nicht lassen - Mario Bianchi

Verfasst: Fr 3. Apr 2015, 18:54
von Blap
Frau Gemser sehe ich inzwischen sehr gern, dieser Streifen ist jedoch bestenfalls der Vollständigkeit halber in meine Sammlung gewandert. Ehrlich gesagt, in erster Linie Futter fürs Regal, Pflege irrer Sammelleidenschaft, Huldigung des Gemsertums.

Filme in ein Punkteraster zu quetschen ist Sünde, doch 5/10 scheinen angemessen. :)

Re: Frau Doktor kann's nicht lassen - Mario Bianchi (1982)

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 08:51
von jogiwan
In einem kleinen italienischen Dorf hängt der Landsegen schief, da sich die beiden verfeindeten Familienoberhäupter Remo und Romolo der Wahl zum Bürgermeister stellen und keine Gelegenheit auslassen, sich gegenseitig anzuschwärzen. Dass die Tochter vom Remo eine Affäre mit dem Sohn von Romolo hat und eines Tages auch noch die attraktive Fatima erscheint um ihren Job als Landärztin anzutreten und dabei allen männlichen Dorfbewohnern gründlich den Kopf verdreht, macht die Sache ebenfalls nicht gerade einfacher. Während Fatima eher amüsiert die Verwicklungen und den Konkurrenzkampf der beiden Alpha-Männchen zur Kenntnis nimmt und ihrerseits eine Affäre mit Gastone hat, steht bald das halbe Dorf mit vermeintlichen Krankheitssymptomen und Hintergedanken in der Praxis, während auch der Wahlkampf immer mehr an Fahrt auf nimmt und nicht ohne entsprechende Opfer bleibt.

Italienische Erotik-Komödien und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr und ich konnte „Black Emanuelle – Die nymphomanische Landärztin“ auch noch weit weniger als die beiden Herrschaften vor mir abgewinnen. Der Streifen von Mario Bianchi ist ja auch lediglich eine billig und lieblos heruntergekurbelte Aneinanderreihung von halblustigen Momenten und ausgedehnten Fummel-Sequenzen, die auch weder Herz oder Hose berühren, sondern im Gegenzug sogar eher langweilen und sich mit zunehmender Laufzeit als äußerst nervig entpuppen. Mit etwas mehr Engagement hätte man mit dem Cast ja durchaus die Doppelmoral der Landbevölkerung aufs Korn nehmen und/oder einen augenzwinkernden Konkurrenzkampf zweier Alphamännchen um das Bürgermeisteramt machen können, aber das Ergebnis hier kommt nie so richtig in die Puschen und auch Laura Gemser und ihre Rolle als nymphomanische Landärztin ist auch nur eher lose die ohnehin sehr lahme Handlung integriert. Ein richtiges Drehbuch scheint es ja nicht gegeben zu haben, sondern lediglich eine Handvoll Ideen, die dann umgesetzt wurde und im italienischen Schnitt-Mixer wahllos aneinandergereiht wurden. Nö, so macht das alles keinen Spaß und das Laura Gemser hier auch noch eine völlig unpassend erscheinende Synchron-Stimme hat und auch ihre Figur eher unsympathisch erscheint, setzt dem ganzen Desaster von einem Film dann noch die Krone auf. Danke, aber nein danke!

Re: Frau Doktor kann's nicht lassen - Mario Bianchi (1982)

Verfasst: Do 25. Jul 2024, 09:44
von sid.vicious
Originaltitel: Messo comunale praticamente spione
Regisseur: Mario Bianchi
Kamera: Umberto Galeassi
Musik: Ubaldo Continiello
Drehbuch: Luigi Petrini
Darsteller: Tony Raggetti, Aldo Ralli, Aldo Sambrell, Lorna Green, Cándida López, Gabriele Tinti, Mark Shannon, Nino Terzo, Giuseppe Carbone, Antonella Prati, Roberto Gallozzi, Laura Gemser, Femi Benussi
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136883_f.jpg (84.24 KiB) 716 mal betrachtet
Frau Doktor Fatima (im Original: Selenia Anselmi) tritt in einem kleinen italienischen Städtchen eine Stellung als Dorfärztin an. Da die Einwohnerschaft überwiegend aus Lüstlingen besteht sind sexuelle Annährungsversuche vorprogrammiert. Unter Fatimas Verehrern befinden sich auch Romolo Rosio und Signore Lamprati, die (gegeneinander) um das Amt des Bürgermeisters kämpfen. Lamprati will Rosios Sohn, Marcel, eine Affäre mit der neuen Dorfärztin anhängen, so dass sein politischer Gegner in Verruf gerät. Marcel, der mit Lampratis Tochter befreundet ist, bekommt jedoch „Wind“ von der Sache und …

…viel mehr mag ich zur Story nicht schreiben, da meine Aufregung über diesen cineastischen Tiefflieger bereits übelste Ausmaße angenommen hat, denn „Eine Frau für alle Fälle“, „Frau Doktor kann's nicht lassen“, „Emanuelle in the Country“ - egal wie man das Teil auch nennen mag - ist (und bleibt) gequirlte Scheiße. Das die Akrobaten vom Filmverleih das Gütesiegel „Black Emanuelle“ ins Firmierungsspiel einbrachten kotzt mich besonders an. Erstens ist keine Reporterin zu erspähen, und zweitens macht (Frau Doktor) Gemser über die gesamte Spielzeit einen ziemlich genervten Eindruck, mit dem sie sich deutlich vom feurigen „Emanuelle Flair“ distanziert. Ähnlich verhält es sich mit ihrem Ehemann, Gabriele Tinti, der gleichermaßen gestresst wirkt. Warum sich die Beiden diesen Mist angetan haben…

Der Film legt los wie Borussia Dortmund (1978) beim 0:12 gegen Borussia Mönchengladbach. Die Anfangsmusik soll gute Laune vermitteln, doch die grausige Komposition transportiert das krasse Gegenteil. Der BVB hatte sich nach 13 Minuten bereits drei Gegentore gefangen, „Eine Frau für alle Fälle“ schafft diese Kleinigkeit schon innerhalb der ersten drei Minuten. Nach dem musikalischen Desaster folgt ein aggressiver Antihumor, der seinem Publikum sehr viel Stärke und Durchhaltungsvermögen abverlangt. Obwohl die deutsche Synchronisation einen Löwenanteil der negativen Strömung ausmacht, wage ich allerdings zu behaupten, dass es keine Sprache gibt, die diesen Film erträglicher machen könnte. Daraus folgt, dass der „Frau Doktor-Ramsch“ zwar in keiner Phase lustig ist, aber über ein extrem hohes Aggressionspotential verfügt, welches diesen Tinnef (selbst für die ganz Harten) zu einer unerträglichen Tortur werden lässt.

Ein Teil der „Story“ orientiert sich am „Don Camillo und Peppone Stoff“. Romolo Rosio und Signore Lamprati streiten sich um das Amt des Bürgermeisters. Es resultiert ein um Unterhaltung bemühtes Wahlszenarium, dessen Grundeinfälle sich bereits in den ersten Minuten verbraucht haben. Die Chance einer möglichen Wahlpropagandaparodie wird nicht nur verschenkt, nein, es wird nicht einmal der kleinste Versuch unternommen den Film in diese Richtung zu lenken. Ich erwarte von einer Sexkomödie nicht viel, aber mit dieser Kleinigkeit hätte man sich etwas geschickter arrangieren müssen.

Die Sexszenen, die ca. 30% des Films ausmachen, sind überwiegend schlecht beleuchtet, so dass die Chance ein erotisches Flair zu versprühen nicht genutzt wird. Macht aber nichts, da sich die Situationen eh ziemlich sleazy anfühlen und so etwas generell in mein favorisiertes Terrain fällt. Der Schmuddelfaktor kommt demnach nicht zu kurz und stellt sich auch gleichzeitig als das Highlight des Films dar. Ferner sei erwähnt, dass die Kulissen äußerst schäbig wirken, denn selbst die heimischen Zimmerwände des Bürgermeisterkandidaten spiegeln erbärmliche Wohnverhältnisse wieder. Na ja, wer braucht schon Tapeten, wenn die Wände nahezu kunstvoll versifft sind.

Fazit: Frau Doktor im Dorf der geilen Deppen, das ist eine Grundkonstellation, die des Öfteren als Basis für ganz besondere filmische Entgleisungen herhalten musste. Mario Bianchi genießt als Regisseur nicht gerade den besten Ruf, aber ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte ich schon von ihm erwartet, da ich seine Schmuddelsexexzesse, wie „Sex Taxi“ und „Sexorgien im Satansschloss“ recht passabel finde. Wer Laura Gemsers Zusammenarbeiten mit Joe D'Amato generell schlecht redet, der wird mit „Eine Frau für alle Fälle“ sein „Blaues Wunder“ erleben, denn allein mit dem unlustigen, geistigen Dünnschiss, den die deutschen Synchronsprecher von sich geben, könnte man sämtliche Bedürfnisanstalten in NRW überfluten. Ein ganz übler Stinker.